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logo 34 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2014 WISSENSCHAFT / KLINISCHE FORSCHUNG 6 Beim Internationalen CAMLOG Kongress in Valencia lieferten das großartige Kongresszentrum und das strukturierte fachliche Programm einen anregenden Kontrast. Im Zentrum standen die Themen Implantat­ positionierung und Versorgung zahnloser Kiefer, zu denen hochrangige Experten wissenschaftlich abgesicherte Konsensempfehlungen präsentierten. So kann eine subkrestal platzierte Implantatschulter das ästhetische Ergebnis fördern und eine höhere Implantatzahl verbessert in vielen Fällen die Prognose bei der Versorgung des zahnlosen Kiefers. Erfolgreiche Implantologie mit Tag für Tag reproduzierbaren Ergebnissen beruht im- mer auf einem soliden fachlichen Funda- ment. Dazu zählt einerseits die Erfahrung des Behandlungsteams, mit dem entspre- chenden ärztlichen Urteilsvermögen. An- dererseits ist der Stand der Wissenschaft, der ständig aktualisiert und erweitert wird, zu berücksichtigen. Auf der obers- ten Evidenzstufe stehen systematische Literaturauswertungen, aus denen nach Möglichkeit konsensbasierte Empfehlun- gen abgeleitet werden. Diese sollten am klinischen Alltag orientiert und praxisnah umsetzbar sein. In Valencia wurden vier über die CAMLOG Foundation geförderte syste- matische Reviews vorgestellt. Hinzu kom- men zwei Konsenspapiere zu den Themen Implantatpositionierung und Versorgung zahnloser Kiefer, die jeweils bis zu 82 Ex- perten aus 16 Ländern nach höchsten Qualitätsstandards erarbeitet haben. Die Kongresspräsidenten Professor Fernan- do Guerra (Universität Coimbra, Portugal) und Professor Mariano Sanz (Universität Complutense Madrid, Spain) betonten, dass die Publikationen wichtige Meilenstei- ne für die CAMLOG Foundation darstellen. Implantatschulter optimal positionieren Wie die Implantat-Aufbau-Verbindung ge- staltet und wie die Implantatschulter im Verhältnis zum umliegenden Gewebe po- sitioniert werden sollte, diskutieren Fach- leute aus Hochschule und Praxis seit Jahren mit viel Engagement. Mit einem im Herbst 2013 publizierten Konsenspapier gibt es jetzt klare Empfehlungen für die Einbring- tiefe im Verhältnis zum krestalen Knochen- niveau – mit Bezug auf das gewählte Im- plantatdesign [1]. Professor Frank Schwarz von der Uni- versität Düsseldorf, Deutschland, erläuter- te, warum Implantate mit maschiniertem Schulteranteil (zum Beispiel CAMLOG ® SCREW-LINE Promote ® /Promote ® plus) auf Höhe des Übergangs zur mikrorauen Oberfläche eingebracht werden sollten. Eine systematische Literaturanalyse seiner Arbeitsgruppe ergab, dass das approxima- le Knochenniveau dadurch besser erhalten werden kann als bei subkrestaler Platzie- rung maschinierter Schulteranteile [2]. Weiterhin sollte bei zweiteiligen Implan- taten der immer vorhandene Mikrospalt auf Knochenniveau (epikrestal) oder leicht darüber (suprakrestal) positioniert werden [1]. Das gilt grundsätzlich auch für Im- plantate mit bis zur Schulter strukturier- ter Oberfläche (zum Beispiel CONELOG ® SCREW-LINE). Wenn jedoch die Ästhetik im Vordergrund steht, kann eine leicht subkrestale Position von Vorteil sein [1]. Wie Schwarz eingehend erläuterte, steigt in diesem Fall die Chance, dass die tiefer platzierte Implantatschulter auch nach der Remodellation noch unterhalb des kresta- len Knochenniveaus verbleibt. Empfehlungen zur korrekten Positionie- rung bei Sofortimplantation gab Dr. Arndt Happe (Münster, Deutschland) aufgrund der Literatur und eigener klinischer Er- fahrung. So liegt die Schulter von sofort gesetzten Implantaten idealerweise 3– 4 mm apikal des marginalen Weichgewebs- randes. Die Schmelz-Zement-Grenze sollte laut Happe nicht als klinische Bezugsgröße verwendet werden, da sich das Weichge- websniveau im Behandlungsverlauf noch verändern kann oder dies sogar geplant ist. Happe bevorzugt zudem eine zirka 1 mm subkrestale Lage der Implantatschulter, bei FUNDIERTE IMPLANTOLOGIE TRIFFT KÜHNE ARCHITEKTUR 5. INTERNATIONALER CAMLOG KONGRESS LIEFERT EMPFEHLUNGEN FÜR DEN KLINISCHEN ALLTAG Experten bei der Verabschiedung der Konsenspapiere Prof. Fernando Guerra Prof. Mariano Sanz

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