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WISSENSCHAFT / KLINISCHE FORSCHUNG logo 39 • das CAMLOG Partner-Magazin • November 2016 logo 39 • das CAMLOG Partner-Magazin • November 2016 8 9 Unter dem Motto „Tackling everyday challenges“ fand der diesjährige 6. Internationale CAMLOG Kongress vom 9. – 11. Juni in Krakau statt. Mehr als 1.300 Teilnehmer aus der ganzen Welt und 76 international aner- kannte Referenten und Moderatoren waren zu diesem herausragenden Event angereist. Krakau und das ICE Kongresszentrum erwiesen sich als perfekte Location für diesen Kongress, welcher erfolgreich Forschung und Praxis verband und als zentrale Themen die Gewebestabilität, die Behandlungsplanung sowie die digitale Zahnheilkunde thematisierte. 6. INTERNATIONALER CAMLOG KONGRESS WISSENSCHAFT MIT RELEVANTEM PRAXISBEZUG Wie gelingen langzeitstabile, ästhetische Implantatversorgungen mit guter Voraus- sagbarkeit? Was ist bei der Hardware zu beachten, was bei chirurgischen und pro- thetischen Methoden? Welche Rolle spielen Diagnostik und Planung? Wie können peri- implantäre Hart- und Weichgewebe stabil gehalten werden? Zu diesen sowie wei- teren Fragen gaben erfahrene und junge Kliniker überzeugende Antworten. Vertikale Position vor Verbindungstyp Eine fünfjährige randomisiert-kontrollierte Studie der Universitäten Kiel, Mainz und Coimbra zeigte, dass mit Platform Swit- ching das Knochenniveau im Unterkiefer- Seitenzahnbereich − gemessen nach prothe- tischer Versorgung – im Mittel um 0,2 mm zunahm. Wie Ass. Prof. Dr. Salomão Rocha (Universität Coimbra, Portugal) erläuterte, gab es bei außenbündigem Abschluss einen minimalen Rückgang des Knochenniveaus um durchschnittlich 0,1 mm. Gemessen vom Zeitpunkt der Implan- tation betrug der Niveauunterschied 0,5 mm zugunsten von Platform Switching – innerhalb eines Implantatsystems mit Tube- in-Tube-Verbindung (CAMLOG ® SCREW- LINE Promote ® Plus). Mit 0,2 mm Zuwachs ab prothetischer Versorgung ergab eine Untersuchung mit CONELOG ® SCREW- LINE, einem System mit konischer Verbin- dung und integriertem Platform Switching, nur einen geringfügig höheren Knochen- gewinn (nach drei Jahren). Wie PD Dr. Dr. Maximilian Moergel (Universität Mainz, Deutschland) erläuterte, bleibt zudem bei CONELOG ® das Knochenniveau bei sub- oder epikrestaler Positionierung zu- verlässiger auf Höhe der Implantatschulter als bei suprakrestaler Positionierung. Wie sich schon zwei Jahre zuvor beim 5. Internationalen CAMLOG Kongress in Valencia abgezeichnet hatte, könnte die vertikale Implantatposition demnach für die Knochenstabilität wichtiger als der Ver- bindungstyp sein. Weichgewebe schützt Knochen Dass dickes Weichgewebe den darunter liegenden Knochen vor Abbau schützt, demonstrierte Ass. Prof. Dr. Tomas Linkevicius (Universität Vilnius/Wilna, Litauen). Nach seinen Studien ist eine peri- implantäre Mukosadicke von weniger als 2 mm über dem Kieferkamm kritisch für die Knochenstabilität. Verdickung mit autoge- nem oder allogenem Bindegewebe wirkt – auch bei Platform Matching – einem Knochenabbau entgegen. Dagegen ist bei dünnem Gewebe auch dann mit erhöhtem Knochenabbau zu rechnen, wenn Platform Switching genutzt wird. Um Knochenab- bau zu vermeiden, emp ehlt Dr. Monika Puzio (Universität Wroclaw/ Breslau, Polen) bei weniger als 2 mm dickem bukkalem Weichgewebe – analog zum krestalen Kie- ferknochen – mit Bindegewebs-Transplan- taten zu augmentieren. Abutments mit Attachment Auch ein dichter bindegewebiger Abschluss im Bereich des Abutmentdurchtritts könnte dazu beitragen, Knochenabbau zu kontrol- lieren. Laut Prof. Dr. Myron Nevins (Har- vard Universität/ Boston, USA) verhindert eine dichte Weichgewebsmanschette, dass das Sulkusepithel nach apikal wandert. Da- für spricht auch eine von PD Dr. Gerhard Iglhaut (Memmingen, Deutschland) vor- gestellte Studie, in der ein Implantatsystem mit laser-strukturiertem Implantathals un- tersucht wurde (Laser-Lok ® , BioHorizons). iSy – Patienten gewinnen mit neuem Konzept Gemäß einer in drei Praxen durchgeführten retrospektiven Analyse zu iSy by CAMLOG liegt die Überlebensrate der Implantate bei sehr guten 97,6 Prozent. Aufgrund stan- dardisierter Protokolle und den mitgelie- ferten Komponenten für Aufbereitung, Abformung und temporäre Versorgung ist das System nicht nur sehr ef zient anzuwenden, sondern auch besonders kostenef zient. CAD/CAM-Lösungen, zum Beispiel mit DEDICAM, sind konsequent integriert. Dadurch können neue Patien- tengruppen gewonnen werden, für die Kosten eine wichtige Rolle spielen: Gemäß Dr. Stefan Ulrici (Leipzig, Deutschland) ist „iSy ein Implantatsystem, aber vor allem ein Konzept.“ Kurze Implantate versus Augmentation Bei begrenzter Knochenhöhe im seitlichen Unterkiefer können laut Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas (Universität Mainz, Deutsch- land) kurze Implantate eine erfolgreiche Lösung sein. Sofortimplantationen sieht Al-Nawas kritisch, insbesondere bei ent- zündeten Alveolen. So entwickelten in einer retrospektiven Studie 32 Prozent der Implantate eine Periimplantitis, wenn sie an Positionen von endodontisch gescheiter- ten Zähnen inseriert worden waren. Auch Prof. Dr. mult. Robert Sader (Universität Frankfurt am Main, Deutschland) plädiert dafür, zur Vermeidung von Augmentati- onen nach Möglichkeit kurze Implantate einzusetzen. Eine aktuelle systematische Literaturstudie zeige, dass kurze Implantate (≤ 8 mm) im Seitenzahnbereich in Bezug auf Überleben, marginalen Knochenab- bau und prothetische Komplikationen längeren Implantaten ebenbürtig sind. Basierend auf Finite-Elemente- und Mikro- CT-Studien formulierte Sader die These, dass der periimplantäre Knochen um kurze Implantate aufgrund der höheren Krafteinwirkung pro Fläche eine dichtere trabekuläre Struktur entwickelt, als um längere Implantate. In einer eigens initiier- ten klinischen Studie testet sein Team mo- mentan die Erfolgsaussichten von 7 mm CONELOG ® SCREW-LINE Implantaten zur Vermeidung eines Sinuslifts im Oberkiefer- Seitenzahnbereich. Ist Periimplantitis vermeidbar? Um Knochenverlust infolge von Periim- plantitis diagnostizieren zu können, sollte Dr. Jan H. Koch WISSENSCHAFT / KLINISCHE FORSCHUNG Ass. Prof. Dr. Tomas Linkevicius Dr. Stefan Ulrici Dr. Monika Puzio Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas Prof. Dr. mult. Robert Sader PD Dr. Gerhard Iglhaut, Prof. Dr. Myron Nevins, Ass. Prof. Dr. Tomas Linkevicius, Prof. Dr. Mariano Sanz, Prof. Dr. Frank Schwarz

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