CAMLOG Fallbericht Dr. Beschnidt
Nachher (2 Jahre nach Belastung, 1 Jahr nach prothetischer Versorgung) Abb. 36: Die Situation zwei Jahre nach Sofortimplantation und ein Jahr nach der definitiven prothetischen Versorgung. Vorher Abb. 34: Ausgangssituation mit den beiden wurzelbehandelten Zähnen regio 11 und 12. An Zahn 12 wurde zudem eine Wurzel- spitzenresektion durchgeführt. Die hohe Lachlinie und der dünne gingivale Phänotyp erschwerten den Fall erheblich. Abb. 35: An Zahn 11 ist ein alio loco eingebrachter Metall- stift erkennbar. DieWurzelspitzenresektion ist noch nicht vollständig ausgeheilt. Die Wurzelkanalfül- lung an Zahn 12 erscheint apikal zu kurz. Abb. 37: Röntgenkontrolle fünf Jahre nach Belastung. SCHLUSSFOLGERUNGEN In ästhetischen Hochrisikofällen (hohe Lachlinie, dünne Gingiva, vorausge- gangene Operationen) sollten in möglichst einem operativen Eingriff alle notwendigenMaßnahmen durchgeführt werden: schonende Zahnextraktion, Narbenkorrektur, Zahnfleischverdickung, Implantatinsertion und eventuell Knochenaugmentationen. In diesem Fall wurde eine partielle Socket Preser- vation durchgeführt. Bei der «Early-Abutment-Technik» wird nach zwei Tagen – nochwährend der Heilungsphase – das definitive Keramik-Abutment eingesetzt und in situ belassen. Dadurch verklebt die Wunde mit dem Abutment, und im Implantatschulterbereich kommt es zu einem Gewebe- Attachment. Dieses Verfahren wird in unserer Praxis seit 2002 angewendet und hat sich bewährt. Entscheidend ist auch die Anwendung minimalinvasiver Mikrochirurgie: wenige Vertikal-Inzisionen; minimale Schnittführung, Be- stimmen der Knochen- und Weichgewebssituation über Sondieren. Der Ein- heilphase sollten mindestens sechs bis neun Monate eingeräumt werden, damit das Gewebe maturieren kann. Zudem ist Platform Switching unserer Erfahrung nach der Ausbildung des Weichgewebes förderlich, da das Weich- gewebe durch diese Technik mehr Platz zur Verfügung hat. Die hier vorge- stellte Kombination der beschriebenen Techniken stellt eine Möglichkeit dar, bei strenger Indikationsstellung die Wahrscheinlichkeit eines optimalen Ge- webeerhalts zu erhöhen.
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