CAMLOG Fallbericht Dr. Happe, ZT Nolte

SCHLUSSFOLGERUNGEN Das Beispiel zeigt eine erfolgreiche Sofortimplantation bei einer Patientin mit dünnem Biotyp und hoher Lachlinie. Zusätzlich fehlte die bukkale Knochenlamelle, sodass im Rahmen der Sofortimplantation – ohne Prä- paration eines Lappens – Knochen und Weichgewebe augmentiert werden mussten. Diese anspruchsvolle Aufgabe kann nur gelingen, wenn der Chirurg, gegebenenfalls der Prothetiker und der Zahntechniker, opti- mal im Team zusammenarbeiten und dabei geeignete Methoden und Ma- terialien einsetzen. Chirurgie und Prothetik wurden im vorgestellten Fall von demselben Zahnarzt durchgeführt, der seit vielen Jahren intensiv mit dem Zahntechniker am selben Ort zusammenarbeitet. Die Patientin stellte sich zu Behandlungsbeginn für die Ästhetikanalyse im Labor vor, sodass sich der Zahntechniker ein detailliertes Bild machen konnte. Um ein aus- reichendes Gewebevolumen im Implantationsbereich zu erreichen, setzte der Chirurg bewährte knochen- und weichgewebschirurgische Verfahren ein. Dazu gehört die Verwendung eines Knochengemischs für die Aug- mentation und einer Tunneltechnik für die Verdickung des bukkalen Weichgewebes. Die Literatur zeigt, dass sich auf diese Weise ein stabiles Gewebevolumen und ein konstanter marginaler Weichgewebssaum erreichen lassen, auch bei beeinträchtigtem Implantationssitus ohne Kno- chenlamelle. In den aktuellen Konsens-Statements der Fachgesell- schaften wird dieses Vorgehen wegen des schwierig voraussagbaren individuellen Resultats (noch) nicht empfohlen. Da alle Komponenten der implantatgetragenen Restauration im Labor verklebt wurden, konnte der Zahnarzt diese in einem Stück und in einer Sitzung verschrauben. Dies bedeutete weniger Behandlungstermine für die Patientin, die nach der Abformung erst wieder für die definitive Eingliederung in die Praxis kommen musste. Die Ästhetik-Einprobe vor dem definitiven Verkleben der Einzelteile erfolgte im Labor. Das beschrie- bene Vorgehen ist nur bei enger Zusammenarbeit und entsprechendem Vertrauen zwischen den Teampartnern möglich. Definitive Versorgung Abb. 45: Das entspannte Lächeln der Patientin beweist, dass sich Aufwand und Liebe zum Detail gelohnt haben. Abb. 43: In der Nahaufnahme sind die gesunden periim- plantären Weichgewebe und die natürliche Oberfläche der Restaurationen erkennbar. Abb. 44: Auch das Seitenprofil zeigt die natürliche Kontur der Restaurationen und das gelungene Zusammenspiel von Rot und Weiß. Ausgangssituation Abb. 46: Ausgangssituation mit dem nicht erhaltungswürdigen Zahn 11. Abb. 47: Die Röntgenaufnahme der definitiven Versorgung zeigt die gelungene Osseointegration. Fallbericht 16 | 2013

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