CAMLOG und Wissenschaft

ZrO 2 -Abutments – VerschleiSS und Anwendungsempfehlungen Der Verschleiß ist ein wichtiger Aspekt für den Langzeiterfolg von Implantat- Abutmentverbindungen. Stimmelmayr et al. (2012a) untersuchten den Verschleiß der Schnittstelle zwischen CAMLOG ® Titan-Implantaten und einteiligen Zirkonoxid-Abutments und verglichen diesen in einer in-vitro- Studie mit Titan-Abutments. Die Kausimulation wurde mit einem ähnlichen Versuchsaufbauwie von Steinebrunner et al. (2005, Abb. 10A) durchgeführt. Nach der Belastung mit 1.200.000 Zyklen zu 100 N traten weder Abutment- Brüche, noch Lockerungen der Aufbauschraube oder Schraubenbrüche auf. Jedoch zeigten SEM-Mikrografien mehr Verschleiß und Schäden an den Implantaten, wenn diese mit ZrO 2 -Abutments verbunden waren. Die Autoren nahmen an, dass der Grund für diese Unterschiede in der Belastungsverteilung zwischen Komponenten mit verschiedenen Festigkeiten liegt: Bei der Verwendung von ZrO 2 -Abutments auf Titan- Implantaten wird die Deformationsenergie auf das Material mit den geringeren elastischen Eigenschaften, d. h. Titan, verteilt, was zu erhöhtem Verschleiß und stärkerem Abrieb führt. Die Verwendung und Verarbeitung von ZrO 2 -Abutments wurde auch auf einer Konsensuskonferenz diskutiert, in der die folgenden Empfehlungen erarbeitet wurden (Beuer et al., 2011): •  ZrO 2 -Qualitäten unterscheiden sich in ihren mechanischen und optischen Eigenschaften.Nurumfangreichgetestete, bekannteundwissenschaftlich dokumentierte ZrO 2 -Qualitäten sollten verwendet werden. •  Einteilige Monoblock-ZrO 2 -Abutments mit Innenverbindung dürfen nicht im Seitenzahnbereich verwendet werden. Im Frontbereich zeigten einteilige Abutments mit Außenverbindung und geeigneten Dimensionen weniger Probleme. •  Zweiteilige, verbundene ZrO 2 -Abutments zeigen bei ausreichender Dimensionierung keine Einschränkung bei der Indikation. •  Bei standardisierten gebrauchsfertigen ZrO 2 -Abutments müssen Kronen konventionell befestigt werden, da überschüssiger Zement nur schwer entfernt werden kann, wenn der Kronenrand subgingival liegt. •  Bei der Verwendung von individuellen CAD/CAM-ZrO 2 -Abutments, bei denen der Rand gut zugänglich platziert werden kann, können auch adhäsive/semi-adhäsive Systeme genutzt werden. •  Bei Versorgungen, die nur adhäsiv und ohne weitere retentive Präpa- rationen befestigt sind, müssen klassische Mehrschritt-Adhäsivsysteme verwendet werden. •  Es wird dringend empfohlen, ZrO 2 -Versorgungen nicht provisorisch zu befestigen. camlog & Wissenschaft – Kapitel 3

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