CAMLOG und Wissenschaft

camlog & Wissenschaft – Kapitel 3 18 | 19 lösbarkeit von zementierten Implantatkronen Zementierte Versorgungen haben nach allgemeiner Auffassung Vorteile gegenüber verschraubten Versorgungen, da sie eine bessere Ästhetik ermöglichen und kein Risiko für eine Schraubenlockerung besteht. Allerdings kann es nötig sein, Restaurationen im Fall technischer oder biologischer Probleme wieder abzunehmen. Mehl et al. (2012a und 2012b) verglichen in ihren in-vitro-Studien verschiedene zementierte Materialien hinsichtlich ihrer Festigkeit und der Entfernbarkeit der Krone. Kronen, die mit einem Glas-Ionomer-Zement auf CAMLOG ® Titan-Abutments zementiert worden waren, konnten signifikant einfacher wieder entfernt werden als Kronen, die mit Polycarboxylat- oder Kompositzement befestigt worden waren. Die Autoren folgerten, dass Glas-Ionomer-Zemente als semi-permanente Lösung dienen können, während Polycarboxylat- oder Kompositzemente für dauerhafte Zementierungen verwendet werden sollten. Abb. 13: Darstellung der mittleren Diskrepanz der Scankörper bei den verschiedenen Implantatpositionen (FDI 36, 33, 43 und 46) für die Original-Implantate und die Laborimplantate (Stimmelmayr et al., 2012c, reproduziert mit freundlicher Genehmigung von Springer). Passive Passung von Prothesen: Abformtechniken und Reproduzierbarkeit der Scankörper-Passung Die passive Passung von Prothesen wird nur erreicht, wenn die Präzision der Implantatübertragung zwischen der ursprünglichen Situation und dem Modell optimal ist. Stimmelmayr et al. (2012b) verglichen digital die Präzi- sion verschiedener Abformtechniken, d. h. Transfer, Pick-Up und verblock- ter Pick-Up. Sie inserierten CAMLOG ® SCREW-LINE Implantate in Unter­ kiefermodelle und nahmen Abformungen. Scankörper wurden auf den Implantaten der Originalmodelle und den Laborimplantaten der Gipsmo- delle befestigt und digitalisiert. Die Diskrepanz zwischen dem Original und dem Abguss betrug 124 ± 34 µm für die Transfertechnik und 116 ± 46 µm bei der Pick-Up-Technik. Die geringste Diskrepanz wurde bei der verblockten Pick-Up-Technik festgestellt (80 ± 25 µm). Die Autoren empfahlen die ver- blockte Pick-Up-Technik zur Abformung von vier im zahnlosen Kiefer gleich- mässig verteilten Implantaten. In ihrer zweiten Studie untersuchten die Forscher die Reproduzierbarkeit der Scankörper-Passung (Stimmelmayr et al., 2012c). Sie erstellten Scans jeweils vor und nach der wiederholten Entfernung und Wiederanbringung von Scankörpern auf dem selben Implantat im ursprünglichen Modell oder auf dem Laborimplantat im Gipsmodell. Der Vergleich dieser Scans zeigte eine mittlere Scankörper-Diskrepanz von 39 ± 58 µm bei den Original- Implantaten. Die Diskrepanz der Scankörper auf den Laborimplantaten war signifikant geringer (durchschnittlich 11 ± 17 µm), was auf eine bessere Reproduzierbarkeit der Scankörper-Position hinweist (Abb. 13). Die Autoren betonten, wie wichtig geringe Fertigungstoleranzen sind. 33 Implantatposition (FDA) Fehlerhafte Passung von Scankörpern Implantatposition (FDA) Fehlerhafte Passung in mm Original-Implantat Laborimplantat

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