CAMLOG und Wissenschaft

Abutment-Austausch bei Platform-Switching- Implantaten und verschiedenen Abutment-Materialien Zur Konditionierung des periimplantären Weichgewebes werden häufig die Abutments während der Einheilphase gewechselt. In einer Studie an Hunden wurde der Effekt eines zweimaligen Wechsels von Titan- (Ti6Al4V) und Zirkondioxid- (ZrO 2 ) Abutments bei CONELOG ® Implantaten untersucht (Becker et al. 2012). Die Abutments wurden vier und sechs Wochen nach der Implantatinsertion abgenommen und wieder eingesetzt oder ungestört belassen. Die histologische Auswertung nach acht Wochen zeigte, dass der Entfernung von zementierten Implantat-Versorgungen Bei einer Periimplantitis-Therapie oder bei technischen Komplikationen wie Schraubenlockerung oder Keramikbrüchen kann es nötig sein, die Prothetik zu entfernen. Bei der Entfernung von zementierten Versorgungen wird eine vertikalemechanische Belastung auf den Knochen und die Implantat-Knochen- Schnittstelle ausgeübt. Mehl et al. (2013) untersuchten den Einfluss derartiger Belastungen in einer Studie mit Minischweinen und CAMLOG ® Implantaten. Sie imitierten die Kronenentfernung mit 20 oder 100 dynamischen Impulsen von 18 Ns. Nach 13 bis 18 Wochen fanden sie histologisch keine Unterschiede Abutment-Wechsel im Vergleich zur ungestörten Heilung zu einer Störung der Mukosabarriere, sowie zu einer erhöhten Bildung von Saumepithel und Knochenresorption führte. Der Unterschied zwischen den beiden Abutment- Materialien war nicht signifikant, auch wenn die ungestört belassenen ZrO 2 -Abutments eher etwas bessere Weichgewebe- und Knochenwerte aufwiesen als Ti6Al4V-Abutments (Tab. 5). Die Autoren folgerten, dass die wiederholte Abutment-Manipulation zu vermehrten Weich- und Hartgewebe- veränderungen bei Implantaten mit Platform-Switching-Design führen kann, unabhängig vom Abutment-Material (Ti6Al4V). bei der Fläche des Knochen-Implantat-Kontakts zwischen belasteten und unbelasteten Implantaten. Die Autoren folgerten, dass die Entfernung einer zementierten Versorgung die mechanische Stabilität des Implantats nicht beeinflusste, sondern das Knochen-Remodelling steigerte. Allerdings sollte vorsichtig vorgegangen werden, wenn aufgrund einer Periimplantitis die Osseointegration reduziert ist, da hier eine vertikale Belastung zu Implantatverlust führen kann. Tab. 5: Mittelwert (± Standardabweichung in mm) der histomorphometrischen Messungen des periimplantären Gewebes acht Wochen nach Implantatinsertion im Kiefer von drei Hunden und nach wiederholter De- und Remontage der Ti6Al4V- und ZrO 2 -Abutments (Testgruppe). PM = mukosaler Rand, IS = Implantatschulter, aJE = apikale Ausdehnung des langen Saumepithels, CBI = koronalster Knochen-Implantat-Kontakt. (Übernommen von Becker et al. (2012)). Gruppe Material PM-aJE aJE-CBI IS-aJE IS-CBI Vestibulär Test Ti6Al4V 2,08 ± 0,67 2,19 ± 1,41 1,05 ± 0,61 1,14 ± 0,86 Test ZrO 2 2,15 ± 0,21 0,21 ± 2,26 0,60 ± 0,84 1,50 ± 1,41 Kontrolle Ti6Al4V 2,19 ± 0,19 1,24 ± 0,70 0,28 ± 0,33 0,95 ± 0,62 Kontrolle ZrO 2 2,00 ± 0,14 0,95 ± 0,21 0,75 ± 0,07 0,20 ± 0,28 Oral Test Ti6Al4V 1,91 ± 0,25 1,30 ± 0,20 0,19 ± 0,24 1,11 ± 0,34 Test ZrO 2 3,20 ± 1,55 3,80 ± 1,55 1,00 ± 1,41 2,80 ± 0,14 Kontrolle Ti6Al4V 1,45 ± 0,59 0,92 ± 0,15 0,42 ± 0,29 0,50 ± 0,39 Kontrolle ZrO 2 1,80 ± 0,42 0,65 ± 0,49 0,40 ± 0,56 0,25 ± 0,07 Vestibulär und oral Test Ti6Al4V 1,99 ± 0,40 1,74 ± 0,75 0,62 ± 0,18 1,12 ± 0,06 Test ZrO 2 2,67 ± 0,67 2,95 ± 1,90 0,80 ± 1,13 2,15 ± 0,77 Kontrolle Ti6Al4V 1,82 ± 0,37 1,08 ± 0,30 0,35 ± 0,29 0,72 ± 0,18 Kontrolle ZrO 2 1,90 ± 0,28 0,80 ± 0,35 0,57 ± 0,24 0,22 ± 0,10 camlog & Wissenschaft – Kapitel 4

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