CAMLOG Fallbericht Dr. Hammächer

März 2019 | PRAXISFALL PRAXISFALL | März 2019 4 5 7. Um eine funktionelle, ästhetische und langzeitstabile Rekonstruktion zu erhal- ten, ist die korrekte vertikale Implantatposition essentiell. Dafür wurde die Im- plantatschulter zirka drei bis vier Millimeter unterhalb der Schmelz-Zementgrenze platziert. Die offene Einheilung erfolgte mittels eines vier Millimeter hohen Gingi- vaformers. 9. Mit einem Gemisch aus autologem Knochen und bovinem Knochenersatzmateri- al wurde der bukkale Hartgewebsdefekt aufgebaut und vor demWeichgewebsver- schluss mit einer kreuzvernetzten Barrieremembran aus Kollagen abgedeckt. 11. Der augmentierte Bereich, der letztendlich auch die Lage des Weichgewebes determiniert, wird tendenziell überkonturiert, um der Volumenveränderung beim Um- bauprozess entgegenzuwirken. In der Aufsicht ist die optimale palatinal-orientierte Platzierung erkennbar. 13. Die klinische Situation: Nach Ausheilung waren die periimplantären Weichge- webe völlig reizfrei und der bukkale Knochen sowie die attached Gingiva waren fünf Monate nach der OP anatomisch ausgeformt und ausreichend dimensioniert. 15. Das auf einer CAMLOG ® Titanbasis CAD/CAM verklebte Zirkonabutment wur- de eingesetzt und mit 20 Ncm festgeschraubt. Die helle Färbung der Gingiva ver- deutlicht den leichten Druck, den die subgingivalen Abutmentanteile gleichmäßig auf das Weichgewebe ausüben. 17. Mit selbstadhäsivem Kompositbefestigungszement erfolgte das definitive Ein- setzen der Lithiumdisilikatkrone (Zahntechnik N. Mirschel, Labor Impladent). Die Krone wurde mit Zement sorgfältig ausgestrichen. Durch die exakte Lage der „Prä- parationsgrenze" konnte der minimale Zementüberschuss einfach und vollständig entfernt werden. 8. Zum Aufbau des Alveolarknochens und des Inkongruenzdefektes wurde das Im- plantat zunächst mit autologem Knochen abgedeckt. Zum Sammeln der autologen Späne eignet sich die Konfiguration der PROGRESSIVE-LINE Bohrer. Zusätzlicher Knochen konnte mithilfe eines Scrapers aus der OP-Region generiert werden. 10. Mit Matratzennähten und Einzelknopfnähten erfolgte der dichte Weichgewe- beverschluss um den Gingivaformer. Neben der dreidimensionalen Implantatpositi- onierung ist die chirurgische Rekonstruktion von Hart- und Weichgewebe wichtig für eine harmonische, ästhetische Versorgung. 12. Nach dem chirurgischen Eingriff erfolgte eine OPG Kontrollaufnahme.Während der Einheilzeit war die Patientin mit einer sehr gut abgestützten Interimsprothese versorgt. 14. Für die Herstellung der definitiven Versorgung wurde das Implantat mithilfe eines individuellen Löffels und einem Implantatpfosten für die offene Abformtechnik abgeformt. Im Labor erfolgte die Herstellung eines individuellen CAD/CAM-Zirkon- abutments auf einer Klebebasis. Der Fokus lag hierbei auf der Gestaltung der sub- gingivalen Anteile, die neben anderen Kriterien eine natürliche Rot-Weiß-Ästhetik unterstützen. 16. Die Kronen-Abutment-Schnittstelle kam zirkulär etwa einen Millimenter sub- gingival zu liegen. Das anatomisch ausgeformte Emergenzprofil des Abumtents bietet die Grundlage für eine langzeitstabile ästhetische Rekonstruktion. Es stützt die zirkuläre Gingiva mit mäßigem Druck. Diese ist zirka fünf Minuten nach dem Einsetzen wieder gut durchblutet. 18. Die Entfernung sämtlicher Zementreste ist unabdingbar, um einer Zement- induzierten Periimplantitis wirkungsvoll vorzubeugen. Eine Woche nach dem Ein- setzen der Restauration zeigte sich eine harmonische „Rot-Weiß-Relation” und eine stabile attached Gingiva. Da die Approximalkontakte nach der Tarnow-Regel optimal angelegt sind, werden sich die Papillenspitzen nach der Reifezeit des Weichgewebes, die bis zu vier Monate dauern kann, entwickeln.

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