CAMLOG® Hybridversorgung

33 HYBRIDVERSORGUNGEN MIT DEM CAMLOG ® IMPLANTATSYSTEM Nach der Modellation des Steggerüsts muss der feine Goldrand und der Bereich der Implantatschulterauflage mit einem geeignetenMittel (z. B. mit einem in Alkohol getränkten Wattestäbchen) von Isoliermitteln und Wachs- partikeln gereinigt werden. EINBETTUNG UND GUSS Die Einbettung erfolgt entsprechend der Gebrauchsanweisung des verwen- deten Muffelsystems. Wir empfehlen keine Wachsentspannungsmittel zu verwenden. Der feine Film des Mittels kann zu einem Überfluss der Anguss- legierung auf den Rand bzw. auf die Implantatschulterauflage führen. Beim Einbetten ist die korrekte Platzierung der Modellation in der Gußmuffel von Bedeutung. Volumenverhältnisse und Anstiftwinkel müssen so gewählt werden, dass die erforderliche Temperatur für die Ausbildung einer metal- lischen Verbindung erreicht wird. Dies ist besonders bei voluminösen Güs- sen zu berücksichtigen. Die Einbettmasse muss auf die angussfähige Legierung und die verwendete Angusslegierung abgestimmt sein. Wir empfehlen phosphatgebundene Einbettmassen. Die Verarbeitungsanweisungen der Hersteller müssen be- achtet, die Mischungsverhältnisse und Vorwärmzeiten exakt eingehalten werden. Wir empfehlen keine Einbettmassen für das Schnellerhitzungsver- fahren (Speed-Einbettmassen) zu verwenden. Die Gussverzugszeit muss so kurz wie möglich gehalten werden. HINWEISE ZU ANGUSSLEGIERUNGEN Die Angusslegierung darf in ihrem Schmelzbereich die Liquidus-Temperatur von 1350°C (2462°F) nicht übersteigen. Das Schmelzintervall der hoch- schmelzenden angussfähigen Goldlegierung liegt zwischen 1400°C– 1490°C (2552°F–2714°F). Die Angusslegierung muss in ihren Bestandteilen hochgoldhaltig und mit der hochschmelzenden angussfähigen Goldlegierung kompatibel sein. Die Anweisungen der Legierungshersteller sind zu beachten. Die Verwendung von anderen Angusslegierungen ist nicht empfehlenswert, da Goldlegierungen mit Nickel- oder Kobaltbestandteilen zu einer Zer- störung des Basisteils führen kann. Bestandteile einer nicht geeigneten Legierung können zudem durch „Diffusionsvorgänge” in der Grenzzone „Angusslegierung/angussfähige Legierung“, zu Phasen mit reduzierter Kor- rosionsresistenz, geringerer Festigkeit, oder niedrigem Schmelzintervall führen. AUSBETTEN Nach dem Guss muss das Gussobjekt langsam auf Raumtemperatur abge- kühlt werden, die Ausbettung muss schonend erfolgen. WICHTIGER HINWEIS Die Ausbettung nie durch Sandstrahlen ausführen, dies würde die prä- zise Passung der Stegbasis auf der CAMLOG ® Stegaufbauschulter zer- stören (verminderte Passgenauigkeit, schlechter Randschluss)! Wir empfehlen eine schonende Ausbettung im Ultraschallbad, mit Wasser- strahl oder Abbeizen. GUSSQUALITÄT Weist das Gussobjekt nach dem Ausbetten Gussfehler wie nicht vollständi- ges Ausfliessen der Angusslegierung oder Gussfahnen/-perlen über den Rand auf die Implantatschulterauflage auf, sollte die Arbeit wiederholt wer- den. Die Präzision der präfabrizierten Stegbasis wird dadurch stark beein- trächtig und somit auch der Langzeiterfolg der prothetischen Versorgung. Das Steggerüst muss spannungsfrei auf den CAMLOG ® Stegaufbauten sitzen. Anschliessend erfolgt die Herstellung des Sekundärgerüsts z. B. in Galva- notechnik. EINGLIEDERN DER STEGKONSTRUKTION Die CAMLOG ® Stegaufbauten werden vom Arbeitsmodell in die CAMLOG ® Implantate übertragen und definitiv mit den vorgegebenen Anzugsmomen- ten verschraubt. Die fertige Stegkonstruktion wird auf die CAMLOG ® Steg- aufbauten übertragen und mit neuen unbenutzten Prothetikschrauben mit einem Schraubendreher, Inbus, mit 15 Ncm definitiv verschraubt. An- schließend wird die neu erstellte Vollprothese eingegliedert und auf ihre Passung kontrolliert.

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