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logo 47 | das Camlog Partnermagazin Praxisfall | 29 Dr. Jan Klenke • Zahnarzt und postgraduierte Fortbildung „Conscious Sedation and Pain Management“ am UCL, University College in London • Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie (BDIZ) • geprüfter Experte Implantologie der DGOI • Referent für nationale und internationale Vorträge und Kurse zu den Themen Implantologie und Ästhetik • Mitglied in der DGZMK, DGP, DGZI, BDIZ, DGOI, DGI, AACD Gemeinschaftspraxis Dres. Klenke und Regel Große Bleichen 32 20354 Hamburg Tel.: 040 344499 E-Mail: j.klenke@t-online.de Diskussion Die Sofortimplantation mit einer provisorischen Sofortversorgung mit einem minimal-invasiven Vor - gehen löst ebenso wie die kurze Behandlungsdau - er eine hohe Akzeptanz seitens der Patienten aus. Nach der Extraktion von persistierenden Milchzäh - nen sind die Extraktionsalveolen verhältnismäßig klein, sowohl in apikaler Ausrichtung als auch im Durchmesser. Es steht in der Regel ein ausreichen- des Knochenvolumen zur Verfügung, so dass große augmentative Maßnahmen im Zusammenhang mit einer Sofortimplantation nicht anfallen. Der Patien - tenkomfort wird durch eine festsitzende provisori - sche Versorgung erhöht. Vorteilhaft ist, dass durch die exakte subgingivale Aus - formung der temporären Sofortversorgung das peri - implantäre Weichgewebe gestützt wird. Angelehnt an das biologische Behandlungskonzept für die Extrak - tionsalveole [4], bei dem eine funktionelle Wiederan - bindung der angrenzenden Gewebestrukturen nach der Replantation einer Zahnwurzel zu beobachten ist, wird im Praxiskonzept des Autoren, der extrahierte Zahn auf einem Abutment verklebt und als temporä - re Hybridabutmentkrone eingesetzt. Das natürliche Wundheilungspotential, ausgehend von dem natür - lichen Zahn, wird genutzt, um die vertikale Gewebe - regeneration durch die funktionelle Anbindung zu unterstützen [5;6]. Neben den biologisch positiven Auswirkungen trägt die Kosteneffizienz dieses Kon - zepts zur Patientenzufriedenheit bei. Bei der prächirurgischen Planung fiel auf, dass das Weichgewebe der Patientin sehr dünn war. Zum Schutz des Alveolarknochens und um ein langzeitsta - biles Ergebnis zu ermöglichen, mussten Maßnahmen zur Verbesserung der Weichteilsituation ergriffen werden. Nach der Darlegung der Möglichkeiten zur Gewebeverdickung wählte der Patient anstelle eines Bindegewebstransplantats aus dem Gaumen, den Einsatz einer azellulären dermalen Gewebematrix, porcinen Ursprungs [7;8] . Diese wird in der Praxis seit über einem Jahr neben der Weichgewebeverdickung um Implantate überwiegend bei Rezessionsdeckun - gen sehr erfolgreich eingesetzt. Damit wird ohne einen weiteren chirurgischen Eingriff eine funktionelle stabile Gingivamanschette erreicht, die das Durch - schimmern eines Titanabutments verhindert. Fazit Zur Vermeidung der Entnahmemorbidität sind in den letzten Jahren verschiedene xenogene Matrices zum Ersatz der autologen Transplantate entwickelt worden. Diese Matrices sollten gedeckt einheilen. Für uns stellt die porcine Matrix eine gleichwertige Alternative zu den autologen Transplantaten dar und bietet den Vorteil einer unbegrenzten Verfügbarkeit. Mein besonderer Dank gilt Dr. Andrea Vossmeyer, für ihre fachliche Unterstützung und Jörn Lübbers, Zahntechnikermeister, für die Umsetzung der ästhe - tischen Rekonstruktion. Referenzen [1] A. Happe, G. Körner Erfolg mit Implantaten in der ästhe - tischen Zone: Parodontale, implantologische und restaura - tive Behandlungsstrategien Quintessenz Publishing 06.2018 [2] Zigdon H, Machtei E E: The dimensions of keratinized mucosa around implants affect clinical and immunological parameters. Clin Oral Implants Res 19: 387–392 (2008). [3] Mundt T. Aufklärung des Patienten vor implantatprothe - tischer Therapie. Quintessenz Implantologie 2019;27(1):27-36 [4] Neumeyer S, Hopmann S, Stelzel M. Ein neues biologis - ches Konzept zur Implantatoptimierung. Z Zahnärzt Implan - tol 2013;29:139–146. [5] Mantzikos T, Shamus I. Forced eruption and implant site development: soft tissue response. Am J Orthod Dentofa - cial Orthop 1997;112:596–606. [6] Schatz JP, Dubrez B, Roehrich N. Muco-gingival and per - iodontal health recovery following reimplantation of teeth. Endod Dent Traumatol 1999;15:216–220. [7] Lin Z., Nica C., Sculean A, Asparuhova M ; Laboratory Enhanced Wound Healing Potential of Primary Human Oral Fibroblasts and Periodontal Ligament Cells Cultured on Four Different Porcine-Derived Collagen Matrices Materials. 2020;13(17):3819 [8] Nica C., Lin Z., Sculean A, Asparuhova M ; Enhanced wound healing potential of primary human oral fibro - blasts and periodontal ligament cells cultured on four different porcine-derived collagen matrices; Materials. 2020;13(11):2635

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