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10 PRAXISFALL KOMPLEXE IMPLANTATPROTHETISCHE REKONSTRUKTION NACH KIEFERORTHOPÄDIE UND AUGMENTATIVEN HART- UND WEICHGEWEBSTECHNIKEN Bei herausnehmbarer Hybridpothetik sind Galvanoteleskope als Verbindungs- element für uns das Mittel der Wahl. Die Vorteile dieser Teleskope sind, dass auch eigene Zähne in die Arbeit mit einbezo- gen werden können. Durch das intraora- le Verkleben der Galvanokäppchen nach dem Weigl-Protokoll [5] ist darüber hinaus eine spannungsfreie Passung (Passive-Fit) möglich [6]. Das CAMLOG ® Implantat- system bietet ideale Voraussetzungen für die Galvanotechnik: zum einen die hohe Stabilität gegen horizontale Kräfte durch die Tube-in-Tube™ Verbindung und zum anderen die Rotationssicherung durch die Nut-Nocken-Verbindung [7], die eine ex- akte Passung der Prothetik ermöglichen. Fallvorstellung Der hier vorgestellte Patientenfall zeigt die Versorgung von Freiendlücken sowohl festsitzend als auch abnehmbar auf. Zu- sätzlich soll gezeigt werden, welche Vor- arbeiten notwendig sein können, um ein optimales Ergebnis zu erreichen. Die Patientin stellte sich im September 2005 erstmalig in unserer Praxis vor (Abb. 1 bis 5) . Es konnte eine leichte generali- sierte chronische Parodontitis festgestellt werden. Auf Grund von Sekundärkaries an den vorhandenen Kronen war eine Neuversorgung notwendig. Zudem war die Krone an Zahn 13, die mit den ande- ren Kronen verblockt war, abzementiert. Der bereits wurzelresezierte Zahn 24 war angesichts einer apikalen Osteolyse auf Dauer nicht erhaltungswürdig. Behandlungsplanung Wegen des reduzierten Zahnbestands sollte der Oberkiefer mit einer parodontal- und implantatgestützten abnehmbaren Brücke versorgt werden. Für den Unter- kiefer wurde eine festsitzende Versorgung mit Implantaten im Molarenbereich ange- strebt. Im Sinne des Backward Planning möchten wir die Behandlungsschritte und die dabei auftretenden Probleme und Lösungen darstellen. Nach der Parodontaltherapie wurde zu- erst die Erhaltungswürdigkeit der Zähne überprüft. Dazu musste die bisherige Versorgung abgenommen (Abb. 6 und 7) und die Zähne mit Langzeitprovisorien versorgt werden. Zur Rekonstruktion der Zahnreihe bei Freiendlücken bietet die konventionelle Prothetik verschie- dene Lösungsmöglichkeiten. Eine festsitzende Versorgungsmöglichkeit stellen Extensionsbrücken dar, mit denen aber nur ein Prämolar ersetzt werden sollte [1]. Früher waren in diesen Fällen daher abnehmbare Lösungen das Mittel der Wahl. Das Problem dieser Versorgungsformen sind bei fehlender distaler Abstützung die starke horizontale und ggf. sogar extrusive Belastung der distalen Pfeilerzähne [2]. Häufige Frakturen dieser Zähne vor allem nach endodontischer Vorbe- handlung zeigen dem praktizierenden Zahnarzt dieses Problem auf [3,4]. Eine Implantation im distalen Bereich der Zahnreihe zum festsitzenden Ersatz oder als zusätzliche distale Abstützung bei abnehmbaren Arbeiten bietet uns die Möglichkeit, die verbliebenen natürlichen Zähne zu schonen und länger zu erhalten. Dr. A. Biggel, Dr. S. Mörchen-Trinkle, Dr. G. Schütt-Biggel, ZTM R. Philipp, Dr. K. Trinkle, Dr. S. Keller, Schwäbisch Hall Abb. 1: Ausgangssituation in der Panorama- schichtaufnahme. Abb. 2: Klinische Ausgangssituation. Abb. 3: Klinische Ausgangssituation; Geschiebe zwischen 11 und 21 sowie 23 und 24.

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