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PRAXISFALL 15 Abstützung in das LZP mit einbezogen, d.h. das vorhandene Brückenglied wurde zur Implantatkrone umgestaltet. Der zu- sätzliche Vorteil der Abstützung am rigi- den Implantat war, dass gerade bei dieser Patientin mit starkem Zungenpressen das Wandern oder Verschieben der Frontzäh- ne ausgeschlossen werden konnte. Der Zahntechniker stellte anschließend die Pri- märteleskope her. Zwischenzeitlich wurden die avitalen Zäh- ne 12, 23, 44 und 45 endodontisch be- handelt. Als nächster Schritt wurde im Oberkiefer eine Überabformung über die Primärtele- skope und Abformpfosten wieder mit of- fenem Löffel durchgeführt und erneut die Zentrik bestimmt. Vor der Überabformung wurden die Primärteleskope auf den Zäh- nen mit einem dünnen Tropfen proviso- rischen Zements (Temp-Bond NE™, Kerr) fixiert (Abb. 44) . Das Protokoll nach Weigl wird von uns mo- difiziert angewendet. Die Galvano-Sekun- därteleskope werden nicht in die „nackte“ Tertiärstruktur eingeklebt, sondern erst wenn diese vollständig verblendet ist. Das Verkleben findet auch bei dieser Modifika- tion im Mund des Patienten statt. Bei die- sem Ablauf kann auf die Anfertigung einer Reiseprothese verzichtet werden. Unser Protokoll lief bei der vorgestellten Patientin wie folgt ab: Nachdem der Zahntechniker die Galvano-Sekundärteleskope und die Tertiärstruktur fertig gestellt hatte, wur- de die Tertiärstruktur verblendet und im Patientinnenmund eine Ästhetikeinprobe durchgeführt (Abb. 45) . Dazu wurden die Sekundärteleskope nur mit Wachs in der Tertiärstruktur befestigt. Nach Erwärmung wird das Wachs elastisch, so dass kleinste Passungsungenauigkeiten ausgeglichen werden können und die abnehmbare Brü- cke auf die Implantate und Zähne gleitet. Die Eingliederung des definitiven Zahner- satzes erfolgte im April 2009. Wir began- nen morgens mit der Befestigung der Kro- nen im Unterkiefer (Abb. 46 und 47) . Abb. 33: Nach der Freilegung der Implantate regio 23 und 26 ist die nach bukkal verschobene fixierte Gingiva deutlich erkennbar. Abb. 34: Freilegung regio 16 und Gewinnung freien Bindegewebes aus der Tuberregion. Abb. 39: Schnittführung für die Gewinnung eines freien Schleimhauttransplantats (FST). Abb. 45: Für die Ästhetikeinprobe werden die Galvanokäppchen mit Wachs in der fertig verblende- ten Tertiärstruktur fixiert. Abb. 40: Eingebrachtes FST regio 36; die ortsständige fixierte Gingiva wurde zuvor komplett nach lingual verschoben. Abb. 46: Unterkiefer mit den eingeschraubten Abutments vor der Eingliederung des definitiven Zahnersatzes. Beachte die Breite und Dicke der funktionellen Gingiva um die Implantate. Abb. 47: Die fertige Unterkieferversorgung in der Aufsicht. Die Implantatkronen sind von lingual horizontal verschraubt. Abb. 35: Das gewonnene Bindegewebe. Abb. 41: Eingebrachtes FST regio 46; auch hier wurde zuvor die ortsständige fixierte Gingiva nach lingual verschoben.

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