Partnermagazin logo 26

20 Wissenschaft PRAXISMANAGEMENT FILIALPRAXEN – WACHSTUMSCHANCE ODER EXISTENZRISIKO? Neues Konzept – „alte“ Probleme Dies beginnt mit dem reinen Standort der Filialpraxis. Bisher sind uns keine Neu- Gründungen als Filialpraxis begeg- net. Es wurden bisher immer Praxen von einem Abgeber übernommen. Rechtlich erfolgt damit ein so genannter „Betriebs- übergang“, und neben dem Mietvertrag werden auch alle Mitarbeitenden über- nommen. Es kommt dann häufig zu den gleichen Problemen wie bei einem „nor- malen“ Praxiskauf, d.h., die Mitarbei- tenden ziehen bei Veränderungen nur bedingt mit. Modifikationen des Behand- lungskonzepts und der Abläufe werden faktisch nicht oder nur von einzelnen Mit- arbeitern mitgetragen. Es kommt also hier wesentlich darauf an, bei den Mitarbei- tern Verständnis für die Veränderungen zu wecken: Change Management ist an- gesagt. Nur wenn die Mitarbeitenden die Neuerungen nicht faktisch unterlaufen, ist ein Erfolg möglich. Dies ist umso not- wendiger, als aus der Hauptpraxis Abläufe übertragen werden und es damit in der Filiale zu einem Gefühl der Herabstufung kommen kann. Die vorgegebenen Abläu- fe könnten somit eher abgelehnt werden, wenn dem nicht aktiv entgegengewirkt wird. Know-how- und Infrastruktur- Transfer Es ist, im Gegensatz zur eben beschriebe- nen Gefühlslage, aber gerade einer der Vorteile des Filialpraxiskonzepts, dass das Know-how moderner Patientenführung Autor: Oliver Drifthaus, Leinfelden-Echterdingen In der Beratungs- und Betreuungspraxis flackert in letzter Zeit das Konzept der Filialen für Zahn- arztpraxen immer wieder auf. Die Grundidee ist dabei bestechend einfach: Über die Filialpraxis gewinnt der Praxisinhaber weitere Patienten für seine hochwertigere Tätigkeit in seiner Haupt- praxis − insbesondere Chirurgie − und verdient darüber hinaus auch noch in der Filialpraxis wei- teres Geld über einen oder mehrere angestellte Zahnärzte. Trotzdem sind die Erfahrungen mit diesem Konzept in der Praxis höchst unterschiedlich.

RkJQdWJsaXNoZXIy MTE0MzMw