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11 logo • das CAMLOG Partner-Magazin • Juli 2012 WISSENSCHAFT /KLINISCHE FORSCHUNG Prof. Dr. Frank Schwarz 2. Preis Harder S, Quabius ES, Ossenkop L, Kern M. Assessment of lipopolysaccharide mi- croleakage at conical implant-abutment connections. Clin Oral Investig 2. Dez. 2011 [Elektronische Veröffentlichung vor dem Druck] Zusammenfassung: Ziel: Ziel dieser In-vitro-Studie war die Unter- suchung des Lipopolyssacharid-Microleaka- ge an konischen Implantat-Abutment-Ver- bindungen zweiteiliger Dentalimplantate in Bezug auf das Expressionsniveau von Genen, die an der lipopolysaccharidvermittelten Bil- dung von proinflammatorischen Zytokinen beteiligt sind. Material und Methoden: Zwei Implantat- systeme mit konischen Implantat /Abutment- Verbindungen wurden mit Lipopolysaccharid inokuliert und in humanes Vollblut einge- taucht. Die Blutproben der Positivkontrolle (ohne Implantate) wurden mit 4 μg/ml, 2 μg/ ml, 200 ng/ml und 20 ng/ml Lipopolysaccha- rid versehen. Die Proben wurden nach 1, 8 und 24 Stunden Inkubation entnommen. Die Veränderung des Genexpressionsni- veaus des Toll-ähnlichen Rezeptors 9, des Tumornekrosefaktors- α , von NF- K B (Nuclear Factor Kappa Light Chain Enhancer of acti- vated B Cells), Interleukin-1ß und Interferon- y wurde mittels quantitativer Echtzeit-PCR untersucht. Des Weiteren wurde das Pro- teinexpressionsniveau von Interleukin-6, Tumornekrosefaktor- α , Interleukin-1ß und Interferon-y mit einem Immunoassay be- stimmt. Ergebnisse: Veränderungen der Zytokin- expression auf Genom- und Proteomebene deuteten auf ein Lipopolysaccharid-Leakage an den Schnittstellen der beiden untersuch- ten Implantatsysteme hin, auch wenn einige Implantate keine Anzeichen eines Micro- leakage zeigten. Alle untersuchten Lipopoly- saccharid-Konzentrationen regten eine ähn- liche Genexpression an. Schlussfolgerung: Konische Implantat/ Abutment-Verbindungen zweiteiliger Den- talimplantate verhindern nicht ein Micro- leakage auf molekularer Ebene. Verände- rungen der lipopolysaccharidinduzierten Genexpression proinflammatorischer Zytoki- ne ermöglichen den Nachweis eines Lipopo- lysaccharid-Microleakage an den Schnittstel- len zwischen Implantat und Abutment. Klinische Bedeutung: Kleine Mengen an Lipopolysaccharid, die aus Kavitäten im Im- plantat freigesetzt werden, können eine nachweisbare Immunantwort in humanem Vollblut hervorrufen und möglicherweise die alveolare Knochenresorption über den Osteoklasten-aktivierenden Signalweg indu- zieren. 3. Preis Schwarz F, Sahm N, Mihatovic I, Golubovic V, Becker J. Surgical therapy of advanced ligature-induced peri-implantitis defects: cone-beam computed tomographic and histological analysis. J Clin Periodontol. Okt. 2011;38(10):939-49. Zusammenfassung: Ziel: Bewertung des radiologischen Kno- chenniveaus (RBL, Radiological Bone Level) (d. h. Cone-Beam-Computertomographie), des histologischen Knochenniveaus (HBL, Histological Bone Level) und der Reosseoin- tegration (Knochen-Implantat-Kontakt, BIC) nach einer chirurgischen Resektion (d. h. Im- plantoplastik) bzw. regenerativen Therapie einer fortgeschrittenen Ligatur-induzierten Periimplantitis bei Hunden. Material und Methoden: Die intraos- säre Komponente der Defektstellen (n=6 Hunde, n=48 Implantate) wurde mit einem partikelförmigen, natürlichen Knochenmi- neral (NBM, Natural Bone Mineral) bovi- nen Ursprungs aufgefüllt. Die suprakrestale Komponente wurde entweder mit einem Knochenblock vom Pferd (EB, Equine Bone Block) oder einer Implantoplastik behan- delt. Das NBM und der EB wurden in einem Split-mouth-Design in rekombinantes hu- manes knochenmorphogenetisches Prote- in-2 (rhBMP-2) oder steriles Kochsalz einge- taucht. Alle Defektstellen wurden mit einer nativen Kollagenmembran abgedeckt und 12 Wochen lang in einer gedeckten Position belassen, um zu heilen. Ergebnisse: An neun Defektstellen wurde eine frühzeitige Wundexposition beobach- tet. Die mittleren RBL- und HBL-Werte waren in der P+rhBMP-2-Gruppe am niedrigsten und erreichten im Vergleich zur EB-Gruppe eine klinische Signifikanz. Die mittleren BIC- Werte waren in allen Gruppen vergleichbar. Die Vergleiche innerhalb der Gruppen wie- sen allgemein eine enge Korrelation zwi- schen den RBL- und HBL-Werten auf. Schlussfolgerung: Die Schlussfolgerungen waren, dass (i) die Untersuchungen in allen Gruppen nicht zu einer vorhersagbaren voll- ständigen Beseitigung des Defekts führten, (ii) der chirurgische Eingriff mit hohen Expo- sitionsraten assoziiert war und (iii) der RBL- Wert eng mit dem HBL-Wert korrelierte. Dr. Sönke Harder
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