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logo • das CAMLOG Partner-Magazin • Juli 2012 14 PRAXISFALL Abb. 1: Ausgangsröntgenbild Abb. 2: Klinische Ausgangssituation Abb. 3: Scanschablone aus mit Bariumsulfat versetztem Kunststoff SOFORTVERSORGUNG IM ZAHNLOSEN UNTERKIEFER NACH DEM MALÓ-VERFAHREN MITHILFE DES CAMLOG ® GUIDE SYSTEMS UND DER VARIO SR ABUTMENTS Dr. Ferenc Steidl, Sömmerda und Bad Frankenhausen und ZTM Sebastian Schuldes, M.Sc., Eisenach Die Vario SR Prothetikkomponenten zur Fixation implantatgetragener okklusal verschraubter Versorgungen wurden im vorliegenden Fallbericht zur Therapie ei- nes neuropathischen druckindizierten Ge- sichtsschmerzes angewandt. Die 66-jäh- rige Patientin stellte sich erstmals im Mai 2010 in unserer Praxis vor und klagte über einen anhaltenden Schmerz im rechten Unterkiefer. Der Schmerz verstärkte sich bei eingesetzter Unterkiefer-Totalprothese. Aber auch bei mehrtägiger Prothesenka- renz bestand weiterhin ein ausgeprägtes Schmerzempfinden. Die Schmerzintensi- tät bewegte sich auf der VAS-Skala (Visu- elle Analog-Skala) zwischen 6 und 10. Es wurde folgende Diagnose gestellt: • hochgradige Mandibula-Atrophie • krestale Position, Foramina mentalia beidseits • andauernder neuralgiformer Gesichts- schmerz in den Regionen 43 bis 45; Triggerpunkt indiziert regio Forame mentale. Falldarstellung Die Patientin war mit zwei einteiligen durchmesserreduzierten Implantaten re- gio 33 und 43 sowie einer kugelkopfver- ankerten Unterkiefer-Totalprothese ver- sorgt (Abb. 1 und 2) . Nach umfassender Beratung und Aufklä- rung entschieden wir uns therapeutisch für eine provisorische festsitzende Unter- kiefer-Versorgung auf vier Implantaten mit simultaner Explantation der vorhan- denen Implantate. Vorteile des gewählten Versorgungs- konzepts: • Explantation, Implantation und Sofort- versorgung in einer Sitzung • Hohe Sicherheit durch dreidimensionale Implantatplanung • Langlebiges Provisorium aus CAD/CAM- Hochleistungskunststoff • Präzise schablonengeführte Implanta- tion mit dem CAMLOG ® Guide System • hohe Patientenzufriedenheit durch fest- sitzende verschraubte Sofortversorgung. Präimplantologische Planung Da der vorhandene Zahnersatz den grundsätzlichen ästhetischen und kau- funktionellen Anforderungen genügte, wurde die gegebene Situation im Sinne des „Backward Planning" in mit Barium- sulfat versetzten Kunststoff überführt. Die zukünftige prothetische Wunschsituation wurde mit glasklarem Kunststoff und den Titanreferenzierungspins zur Scanschab- lone komplettiert (Abb. 3) . Um im DVT- Datensatz die prothetische Zahnachse sichtbar zu machen, empfahl es sich, die röntgenopaken Zähne in dieser Achse zu durchbohren (Abb. 4) . Im Anschluss wurden die DICOM-Daten in das Implantatplanungssystem coDia- gostiX™ (Straumann) eingelesen. Die computergestützte Analyse bietet die Möglichkeit der sorgfältigen Diagnostik sowie der Planung der Implantate im Kon- sens mit anatomischen und prothetischen Vorgaben (Abb. 5a und 5b) . Dabei ist die Positionierung der dorsalen Implantate im exakten 30°-Winkel eine entscheidende Voraussetzung für den Erfolg dieses Be- handlungskonzeptes (Abb. 6 und 7) . Herstellung der Bohrschablone und der Sofortversorgung Die in der 3-D-Implantatplanung ermittel- te Implantatposition wurde im zahntechni- schen Labor mit dem gonyX-Koordinaten- tisch in die Bohrschablone übernommen. Hierbei wurden die zum CAMLOG ® Gui- de System gehörenden Bohrhülsen mit Tiefenanschlag präzise in die Scanschablo- ne eingeklebt; somit wurde die Scanscha- blone zur Bohrschablone umgewandelt (Abb. 8) . Für die Herstellung der Sofortversor- gung war im ersten Schritt eine „Mo- dellimplantation“ nötig. Hierzu wurden entsprechende Kavitäten in das Modell

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