Partnermagazin logo 27

6 logo • das CAMLOG Partner-Magazin • Juli 2012 TITELSTORY Aktualisierung Verankerungs- konzepte Umfassende Orientierung zu Veranke- rungskonzepten für implantatgestützte Prothesen gab der Mund-Kiefer-Gesichts- Chirurg Prof. Gerald Krennmair (Uni- versität Wien) . Es gebe laut Krennmair keine Evidenz, die klar für ein bestimmtes Verankerungskonzept spreche. So fand Krennmairs Arbeitsgruppe in einer Reihe aktueller Untersuchungen zum Beispiel keine Unterschiede in Patientenpräferenz oder im prothetischem Nachsorgebe- darf zwischen Kugelkopf- und Locator ® - Attachments. Bei einem Vergleich von Kugelkopf-Attachments mit resilient ge- lagerten Teleskopkronen habe sich ein zunächst höherer prothetischer Nachsor- geaufwand für Teleskopkronen ergeben, der sich aber nach Ablauf von fünf Jahren angeglichen habe. Ein Vergleich zwischen steg- und teles- kopgetragenen Vollprothesen habe zu dem Ergebnis geführt, dass Teleskopver- sorgungen für Patienten schwieriger zu handhaben seien, während die Mundhy- giene bei Stegen erschwert sei. Die chir- urgischen und prothetischen Erfolgsraten waren in dieser Studie für beide Konzepte hoch. In zwei weiteren Studien fand die Krennmair-Gruppe, dass gefräste Stege seltener Reparaturen erfordern als konfek- tionierte Rundstege. Aus all dem folgerte G. Krennmair, dass bei der Entscheidung für das eine oder andere Konzept Präfe- renz und Erfahrung des Behandlers letzt- lich den Ausschlag geben müssten. Digitale Implantologie ist wirtschaftlich Aktuelle Möglichkeiten der digitalen Zahnheilkunde skizzierte PD Florian Beuer (Universität München) . Demnach befänden wir uns zurzeit in der Phase, in der die digitalen Lücken der (implantat-) prothetischen Prozesskette geschlossen würden. Diese noch existierenden Lücken sind gemäß Beuer eine der Ursachen dafür, dass CAD/CAM bisher imWesentlichen im Dentallabor stattfinde. Dies könne sich än- dern, wenn die intraorale Situation konse- quent mit intraoralen Scanverfahren (CAI, englisch für Computer-Aided Impression) ins Labor übertragen werde. Hier bestehe trotz Korrektheit und Präzision der digita- len Abformergebnisse aber noch Entwick- lungsbedarf, zum Beispiel bei zahnlosen Kiefern oder in subgingivalen Bereichen. Spielraum für Verbesserungen gebe es auch bei der Modellherstellung, da ste- reolithografische Verfahren bisher nicht präzise genug seien. Bei CAM-gefrästen Modellen müssten die Implantatbetten noch aufwendig gebohrt werden. Die digitale Zahnheilkunde sei dennoch nicht aufzuhalten und werde die tägliche Praxis grundlegend verändern. Digitale Implantologie: Chancen und Grenzen Seit dem Jahr 2000 arbeitet das Team um Dr. Axel Kirsch , Dr. Karl-Ludwig Acker- mann und ZTM Gerhard Neuendorff (Filderstadt) mit CAD/CAM-Technologien. Aus der Sicht des Zahntechnikers stellte Neuendorff fest, dass vieles möglich sei, aber zahlreiche Schritte immer noch ma- nuelles Arbeiten und den direkten Kon- takt mit dem Patienten erforderten. Dazu gehörten zum Beispiel Zahnaufstellungen, da kleine Änderungen große Auswirkun- gen auf die Phonetik haben könnten. Die- se Vorgänge seien nach heutigem Stand digital nicht darstellbar. Nicht zuletzt sollten die Ergebnisse einer digitalen Pla- nung mit dem Patienten analog im Team

RkJQdWJsaXNoZXIy MTE0MzMw