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logo 33 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juli 2014 WISSENSCHAFT / KLINISCHE FORSCHUNG 10 Der Verschleiß ist ein wichtiger Aspekt für den Langzeiterfolg von Implantat-Abut- mentverbindungen. Die Studiengruppe untersuchte den Verschleiß der Schnitt- stelle zwischen CAMLOG ® SCREW-LINE Implantaten und einteiligen Zirkonoxid- Abutments und verglich diesen in einer in-vitro-Studie mit Titan-Abutments. Die Implantat-Abutment-Interfaces der beiden Gruppen wurden mittels Lichtmikroskop und Rasterelektronenmikroskop (REM) so- wie die Implantate zusätzlich mittels 3D- Mikrotomographie untersucht. Nach der Belastung mit 1.200.000 Zyklen zu 100 N in einer zweiachsigen Ermüdungsprüf- maschine traten weder Implantat- oder Abutment-Brüche noch Lockerungen der Abutmentschraube oder Schraubenbrü- che auf. Jedoch zeigten REM-Aufnahmen mehr Verschleiß und Schäden an den Implantaten, wenn diese mit einteiligen Zirkonoxid-Abutments verbunden waren. Die Autoren nahmen an, dass der Grund für diese Unterschiede in der Belastungs- verteilung zwischen Komponenten mit verschiedenen Festigkeiten liegt: Bei der Verwendung von einteiligen Zirkonoxid- Abutments auf Titan-Implantaten wird die Deformationsenergie auf das Material mit den geringeren elastischen Eigenschaften, in diesem Fall Titan, verteilt, was zu er- höhtem Verschleiß und stärkerem Abrieb führt. Periimplantitis-Therapie oder technische Komplikationen wie Schraubenlockerun- gen oder Brüche der Keramik können dazu führen, dass die prothetische Versorgung entfernt werden muss. Bei der Entfernung von zementierten Versorgungen wird eine vertikale mechanische Belastung auf den Knochen und das Implantat-Knochen- Interface ausgeübt. Ziel der Tierstudie am Minischwein war es, die Auswirkungen solcher Belastungen zu bewerten. Bei der Implantat-Freilegung waren alle Implan- tate stabil und es wurde bei keinem der 36 CAMLOG ® SCREW-LINE Implantate (Ø 4,3 mm, L 9 mm) Komplikationen beob- achtet. Pro Tier blieben drei Implantate unbelastet. Die verbleibenden Implantate wurden vertikal mit 20, respektive 100 Impulsen belastet. Bei diesen Implantaten hatten die Impulse, die eine Kronenentfer- nung simulierten, eine Energie von 18 Ns. Nach 13 und nach 18 Wochen gab es his- tologisch keine Unterschiede im Knochen- Implantat-Kontakt zwischen belasteten und unbelasteten Implantaten. Die Auto- ren folgerten daraus, dass die Entfernung einer zementierten Versorgung die me- chanische Stabilität des Implantats nicht beeinflusst, sondern das Knochen-Remo- delling steigert. Allerdings sollte vorsichtig vorgegangen werden, wenn aufgrund ei- ner Periimplantitis die Osseointegration re- duziert ist, da hier eine vertikale Belastung zu Implantatverlust führen kann. Herkömmliche Deckprothesen werden mit Beschwerden oder schlechter Passgenau- igkeit in Verbindung gebracht und gelten nicht mehr als zeitgemäße Behandlung für zahnlose Patienten. Heutzutage sind im zahnlosen Unterkiefer implantat-getrage- ne Deckprothesen die Therapie der Wahl. Dabei könnte ein lappenloser Eingriff zur Insertion der Implantate einen minimalin- vasiven Ansatz darstellen. Ist das Protokoll der computergeführten Chirurgie bei der Behandlung des zahnlo- sen Unterkiefers mit einer von vier intrafo- raminalen Implantaten und durch Locator ® Attachments verankerten Deckprothese immer die Behandlung der Wahl – sowohl aus Sicht des Behandlers als auch aus Sicht des Patienten? Die Antwort auf diese Fra- ge war das Ziel der prospektiven mono- zentrischen klinischen Studie, die 15 ältere zahnlose Patienten mit Beschwerden beim Tragen herkömmlicher Deckprothesen ein- schloss. Nach der sorgfältigen Planung, die auch eine computergestützte 3D-Behandlungs- planung einschloss, wurden zehn der vorgesehenen Patienten mit einer lappen- losen Technik behandelt. Sie erhielten je- weils vier CAMLOG ® Guide SCREW-LINE Promote ® Implantate (insgesamt 40 Im- plantate). Bei den verbleibenden fünf Pati- enten wurde eine Lappenoperation durch- geführt. Die klinischen Ergebnisse nach zwei Jahren zeigen, dass die Mundhygiene aufrechterhalten werden konnte. Außer- dem waren die Patienten mit der durchge- führten Behandlung sehr zufrieden. Diese Studie unterstreicht die Bedeutung der Be- handlungsplanung. Aus Sicht des Klinikers und des Patienten kann ein Protokoll mit computergeführter Chirurgie als wirksame und praktische Behandlungsmethode ein- gestuft werden. Professor Florian Beuer gewinnt den ersten Preis Stimmelmayr M., Sagerer S., Erdelt K. Beuer F. »Wear at the titanium-titanium and the titanium-zirconia implant-abutment interface: a comparative in vitro stu- dy«. Dental Materials 2012;28:1215-20 Dr. Christian Mehl gewinnt den zweiten Preis Mehl C. , Becker ST., Acil Y., Harder S., Wiltfang J., Dabbagh-Afrouz AA., de Buhr W., Kern M. »Impact of vertical loading on the implant-bone interface.« Clin Oral Implants Res 2013 24(8):949-56 Dr. Vincenzo Mirisola di Torre- santo gewinnt den dritten Preis Mirisola di Torresanto V. , Milinkovic I., Torsello F., Cordaro L. »Computer-assisted flapless implant sur- gery in edentulous elderly patients: 2-year follow-up« Quintessence International 2014; 45(5);419-29 (an- genommen 2013, Nr. 6968)

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