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logo 33 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juli 2014 13 PRAXISFALL Abb. 4: Die Aufsicht von okklusal zeigt das horizon- tale Hart- und Weichgewebedefizit in der Implantati- onsregion. Abb. 5: Eine Fadenschlaufe um die benachbarten Zähne verdeut- licht das Knochendefizit. Abb. 6: Der Knochenblock wurde aus dem Corpus/Ramus mandibulae in ausreichender Größe entnommen. Abb. 7: Bis zur Weiterverarbeitung des Knochen- blocks wurde dieser in physiologischer Lösung aufbewahrt. Abb. 8: Der autologe Knochenblock wurde an die Form der Empfängerstellte angepasst. Der Focus lag auf der Ausprägung des Juga Alveolaris. Abb. 9: Die Hohlräume wurden mit gemahlenen auto- logen Knochenspänen aufgefüllt und Bio Oss ® wurde zum Resorptionschutz an den Knochenkanten aufgebracht. besprachen wir eingehend und detailliert alle Möglichkeiten. Begründet war die Ent- scheidung für die Implantation darin, dass beide Nachbarzähne kariesfrei waren und nicht beschliffen werden sollten. Mit dem Wissen, dass ein Implantat, richtig positio- niert, einer weiteren Resorption des Kiefer- knochen vorbeugt, erstellten wir den für den Patienten aus unserer Sicht am besten geeigneten Therapieplan. Die Herausforderung jeder Behandlung ist das natürlich erscheinende Endergeb- nis der Versorgung. Die Ästhetikmerkmale, die Magne und Belser 2002 [3] vorgeschla- gen haben, fließen in unsere präprothe- tische Planung ein und werden im Team diskutiert. Im Fokus steht dabei unter anderem der Zustand und die Farbe der Gingiva, das Erreichen geschlossener Inter- dentalräume, ein balancierter Verlauf der Gingiva, interdentale Kontaktpunkte, die Zahnform, die Charakterisierung der Zäh- ne und deren Textur, die Anordnung und die Stellung der Zähne sowie die Symme- trie des Lächelns. Der Aufbau der konvexen Struktur des alveolären Knochenkamms, die Nachbildung der Jugae Alveolaris im »roten« Bereich ist für ein natürliches Aus- sehen ebenso wichtig wie die perfekte »weiße« Kronenrekonstruktion. Die Rekonstruktion des Knochendefizits sowohl in vertikaler als auch horizontaler Ausprägung erforderte ein Knochenblock- transplantat. Um den Erfolg des chirurgi- schen Eingriffs für die dreidimensionale Platzierung des Implantats zu gewährleis- ten, entschlossen wir uns für ein zweizei- tiges Vorgehen. Das heißt, das geplante Implantat erst nach der Knochenregenera- tion zu inserieren. Die Rekonstruktion des Knochendefekts Nach dem Setzen der lokalen Anästhe- sie sowohl in der Spender- als auch in der Empfängerregion wurde im Oberkie- ferfrontzahnbereich eine mediokrestale Inzision mit vertikalen Entlastungsschnit- ten, distal der benachbarten Zähnen, an- gelegt. Damit der Mukoperiostlappen ausreichend mobilisiert und die Ränder spannungsfrei adaptiert werden konnten, wurden die Entlastungsinzisionen über die Mukogingivalgrenze hinaus gezogen. Auch wurde darauf geachtet, dass die Ränder des Lappens auf dem ortständi- gen Knochen zu liegen kommen, da die Wachstumsfaktoren für die marginale Regeneration daraus kommen. Der Muko- periost/Mukosalappen wurde abpräpariert. Um die Blutversorgung für den Lappen zu gewährleisten, wurde dieser fünf Millime- ter apikal der Mukogingivalgrenze aufge- klappt. Das Ausmaß des Knochendefizits stellten wir mithilfe einer Fadenschlaufe optisch dar (Abb. 5) . Aus dem Corpus/ Ramus Mandibulae wurde ein ausreichend großes Knochentransplantat entnommen. Dieses wurde solange in physiologischer Lösung konserviert bis das Weichgewebe im Bereich der Entnahmestelle vernäht war (Abb. 6 und 7) . Anschließend passten wir den kortikalen Knochenblock so exakt wie möglich an die Empfängerstelle an. Für ein ästhetisches Gesamterscheinungsbild war dabei auf die Ausformung der Juga Alve- olaris im Bereich der späteren Implantati- onsregion zu achten. Der Knochenblock wurde mit zwei Osteosyntheseschrauben fixiert (Abb. 8) . Das restliche autologe Knochenmaterial wurde gemahlen und die Räume zwischen dem Blocktransplantat und dem ortständigen Knochen aufgefüllt (Abb. 9) . Als Resorptionsschutz wurde Bio Oss ® um das Augmentat eingebracht.

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