Partnermagazin logo 33
logo 33 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juli 2014 14 PRAXISFALL Mit einer zugeschnittenen resorbierbaren Bio-Gide ® Membran (Geistlich) wurde der Knochenaufbau abgedeckt. Durch eine Pe- riostschlitzung wurde der Lappen maximal mobilisiert und nach koronal verschoben. Mit horizontalen Matratzennähten wurde er an den Wundrändern spannungsfrei adaptiert und mit Einzelknopfnähten dicht vernäht. Für die störungsfreie Wundhei- lung ist eine exakte Wundrandadaption Voraussetzung [4,5,6]. Das Röntgenkont- rollbild (Abb. 10) zeigt den fixierten Kno- chenblock in regio 21 und die Entnahme- stelle am Corpus/Ramus Mandibulae. Der Flipper mit dem von basal eingekürz- ten Kunststoffzahn wurde als temporäre Versorgung eingesetzt (Abb. 11) . Wäh- rend der Knochenheilung durfte nur we- nig Druck auf das Gewebe ausgeübt wer- den. Dabei waren das Verständnis und das (Ess-)Verhalten des Patienten gefordert. Nach zehn Tagen erschien der Patient zur Kontrolle und Nahtentfernung. Drei Monate nach dem chirurgischen Eingriff zeigten sich ein stabiler natürlicher Alve- olarknochenverlauf und eine ausreichend keratinisierte Gingiva (Abb. 12) . Von dieser Situation wurde eine Abformung gemacht und eine Implantatschablone hergestellt. Der Zahntechniker fertigte eine skelettierte Schablone an. Eine zwei- teilige Hülse für CT Planung wurde an der prothetisch korrekten Implantatposition [7,8] eingearbeitet und der Kunststoff zwi- schen den benachbarten Zähnen so weit wie möglich reduziert. Die Reduktion er- laubt die Platzierung der Schablone auch beim chirurgischen Vorgehen mit Muko- periostlappen und gewährt maximalen Freiraum für den Winkelstückkopf wäh- rend der Implantatbettaufbereitung (Abb. 13 bis 16) . Die Implantation Die Implantation erfolgte vier Monate nach dem Knochenaufbau. Nach der Lokal- anästhesie wurde ein vestibulärer Lappen präpariert, der Kieferknochen dargestellt und die beiden Osteosyntheseschrauben entfernt (Abb. 17) . Die Pilotbohrung wur- de mithilfe der Implantatschablone durch die zweiteilige CAMLOG Hülse für CT Planung (2,2 mm Durchmesser) durch- geführt (Abb. 18) . Alle weiteren Bohrer- schritte für die Aufbereitung des Implan- tatlagers für das CAMLOG ® SCREW-LINE Implantat, Länge 13 mm und Durchmes- ser 4,3 mm führten wir ohne Schablone durch. Die Platzierung des Implantats er- folgte dreidimensional nach den Kriterien des anatomischen Fensters nach Go- mez und der Berücksichtigung der bio- logischen Umbauprozesse, die mit einer Implantatversorgung einhergehen. Im vorliegenden Patientenfall kam die Im- plantatschulter ein bis zwei Millimeter unterhalb der Schmelz-Zement-Grenze der Nachbarzähne zu liegen. In oro/ vestibulärer Ausrichtung wurde die Im- plantatschulter zirka zwei Millimeter pala- tinal des Zahnbogens platziert. Die api- kale Platzierung erleichtert es, die Unter- schiede zwischen dem anatomischen Kro- nendurchtrittsprofil und dem Implantat- durchmesser auszugleichen. Der mesio/ distale Abstand von Implantataußenkante zum Nachbarzahn sollte zirka zwei Milli- meter betragen (Abb. 19 und 20) . Das Implantat wurde mit der Abdeck- schraube verschlossen, das Weichgewebe vernäht und zur Kontrolle eine Röntgen- aufnahme gemacht (Abb. 21) . Abb. 10: Das Röntgenkontrollbild zeigt den fixierten Knochenblock im Oberkiefer und die Entnahmestelle im Unterkiefer. Abb. 11: Drei Monate nach dem chirurgischen Eingriff war eine anatomische Ausformung der Kiefersituation von frontal und eine ausreichend dicke Attached Gingiva zu erkennen. Abb. 12: Die Okklusalansicht zeigt das exakt rekonstru- ierte Hart- und Weichgewebe, bereit zur Aufnahme eines Implantats. Abb. 16: Die skelettierte Implantatschablone schafft den größtmöglichen Raum für den Winkelstückkopf bei der Pilotbohrung. Abb. 17: Zur Implantation wurde der Kieferknochen freigelegt und die beiden Osteosyntheseschrauben entfernt. Abb. 18: Die skelettierte Implantatschablone wurde eingesetzt. Die Pilotbohrung wurde, ohne dass der Winkel- stückkopf aufsitzt, durchgeführt.
RkJQdWJsaXNoZXIy MTE0MzMw