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logo 33 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juli 2014 18 PRAXISFALL VERSORGUNGSMÖGLICHKEITEN ZAHNLOSER UNTERKIEFER MITHILFE DER VARIO SR PROTHETIKKOMPONENTEN ZTM Sebastian Schuldes, MSc., Eisenach Bei der Planung der Rehabilitation von stark atrophierten Unterkiefern steht neben ästhetischen und funk- tionellen Gesichtspunkten bei älteren Patienten die Hygienefähigkeit der Versorgung im Fokus. Eine ver- minderte manuelle Geschicklichkeit, die im Laufe des Alters auftreten kann, erschwert dann eine adäquate Pflege der Zähne, der Implantate und des Zahnersatzes. Im folgenden Beitrag werden die Vor- und Nachteile eines teleskopierenden Zahnersatzes, einer Stegversorgung und einer verschraubten Brücke gegenüberge- stellt und diskutiert. Implantate sind eine seit vielen Jahren bewährte Behandlungstherapie in der Geroprothetik [1]. Bei der Planung einer Versorgung sollten vor allem die Bedürf- nisse, aber auch die Wünsche der Pati- enten berücksichtigt werden. Um älteren Patienten multiple Eingriffe zu ersparen und die Risiken einer Nervverletzung bei fortgeschrittener Kieferatrophie zu mini- mieren, werden meist vier Implantate nach dem Maló-Konzept inseriert. Das Konzept von Maló und Rangert nutzt das vorhan- dene Knochenangebot, steht für die So- fortversorgung und reduziert die Anzahl der Sitzungen. Diese Methode basiert auf der großflächigen Abstützung auf einem breiten, prothetischen Polygon. Erreicht wird die Abstützung durch das Inserieren von zwei Implantaten im interforaminären Bereich und zwei distal gesetzten, angu- lierten Implantaten. Erster Patientenfall: Beim ersten Patientenfall (Chirurgie und Prothetik Dr. Thomas Rothe, Eisenach) standen die Hygienemöglichkeiten und eine einfache Handhabung im Vorder- grund. Daher entschied sich das behan- delnde Team für eine teleskopierende Ver- sorgung nach dem Konzept Paul Weigls [2]. Eine, an das »All-on-4-Konzept« an- gelehnte, verschraubte Sofortversorgung wurde auf Wunsch der 60-jährigen Pa- tientin in die Behandlungstherapie aufge- nommen. Befund und präoperative Planung Die Patientin stellte sich, nachdem sie die Pfeilerzähne verloren hatte, mit einer schlecht haltenden Teleskopprothese in der Praxis vor. Die verbliebenen Restzähne wa- ren nicht erhaltungswürdig und mussten extrahiert werden (Abb. 1) . Zur besseren Planbarkeit der Rehabilitation wurde auf einartikulierten Situationsmodellen ein Set- up erstellt. Eine abnehmbare Versorgung auf vier Implantaten entspricht den Richtli- nien der Konsensus-Konferenz für abnehm- bare Versorgungen im Unterkiefer. Nach der Anfertigung einer Scanschablone und einer DVT-Aufnahme erfolgte die digitale Implantatplanung zur exakten Festlegung der Implantatposition (Abb. 2) . Im inter- Abb. 1: Nach Verlust der Pfeilerzähne stellte sich die Patientin mit nicht erhaltungs- würdigen Zähnen und einer starken Kiefer- kammatrophie vor. Abb. 2: Die 3D-Planung zeigt die 30 Grad angulierten distalen Implantate zur Erreichung eines ausreichend breiten Polygons zur Abstützung. Abb. 3: Die direkt verschraubte Interimsversorgung wurde digital designt und im CAD/CAM-Verfahren aus PMMA hergestellt.

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