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logo 33 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juli 2014 19 PRAXISFALL Abb. 5: Individuell gegossene Aufbauten dienen als Klebe- basis für die Primärteleskope aus Zirkoniumdioxid. foraminären Bereich wurden zwei Implan- taten in regio 32 und 42 geplant. Um eine ausgewogene Abstützung des Zahnersat- zes zu erreichen, mussten die distalen Im- plantate in regio 35 und 45 inseriert wer- den. Nach physikalischen Richtlinien stellen die Verbindungslinien der Implantate zuei- nander ein ausreichend großes Polygon dar. In Anlehnung an das Maló-Konzept entschied sich das Team aus implantolo- gisch tätigem Zahnarzt und Zahntechniker in regio 35 und 45 für zwei im 30 Grad Winkel eingesetzte und ausreichend lange Implantate. Der chirurgische Aufwand ei- nes Knochenaufbaus war für die Patientin aus medizinischer und finanzieller Sicht keine geeignete Therapiemöglichkeit. Herstellung der Sofortversorgung Im Anschluss an die digitale Planung stell- ten wir eine präzise Bohrschablone mit CAMLOG ® Guide Führungshülsen her. Um die exakte Platzierung der 30 Grad abge- winkelten CAMLOG ® Vario SR Abutments zu erhalten, ist darauf zu achten, eine Nut der Innenkonfiguration der distalen Im- plantate nach dorsal auszurichten. Daher ist eine Orientierungsmarkierung auf den Führungshülsen beim Inserieren unerläss- lich. Für die Herstellung der verschraub- ten Sofortversorgung wurde mithilfe der Bohrschablone eine »Modellimplanta- tion« durchgeführt. Das Modell wurde im Bereich der Implantate unter Berücksich- tigung der Achsausrichtung ausgeschlif- fen. Die Laborimplantate wurden auf die CAMLOG ® Guide Einbringpfosten aufge- schraubt. Danach fixierten wir sie, unter Berücksichtigung der Orientierungsmar- kierung, durch die Hülsen hindurch mit Kunststoff im Modell. Die Sofortversor- gung designten wir digital und ließen sie im CAD/CAM-Verfahren aus PMMA her- stellen. Für die spannungsfreie, intraorale Verklebung der Brücke auf den Titanpro- thetikkappen wurde die Brücke mit einer entsprechenden Spielpassung konstruiert (Abb. 3) . Implantation und Eingliederung der provisorischen Sofort- versorgung Am Tage der Implantation extrahierte der chirurgisch tätige Arzt die Restzähne. An- schließend erfolgte die vollgeführte Im- plantatinsertion nach dem Protokoll des CAMLOG ® Guide Systems. Nach dem Ent- fernen der Einbringpfosten und der Scha- blone, wurden auf die Implantate im Frontbereich gerade CAMLOG ® Vario SR Abutments und auf die beiden distalen Im- plantate 30 Grad abgewinkelte Abutments eingesetzt. Auf den Aufbauten wurden Ti- tankappen aufgeschraubt und intraoral in die provisorische Brücke einpolymerisiert. Nach der Okklusions- und Funktionskon- trolle wurde die Brücke abgenommen, die Klebeüberschüsse entfernt, poliert und wieder eingeschraubt. Die Patientin verließ die Praxis am Tage der Implantation mit »festen Zähnen«. Herstellung der definitiven Teleskopprothese Auf Basis des Doppelkronentechnik-Kon- zepts nach Weigl wurde die Konuskronen- prothese umgesetzt. Da bei dieser Technik die Haftung nicht durch Friktion, sondern durch Adhäsion zustande kommt, können die Patienten von einer sehr einfachen Handhabung profitieren [3]. Nach drei Monaten waren die Implantate im Unterkiefer osseointegriert und konn- ten abgeformt werden. Die provisorische Versorgung wurde abgeschraubt, und mit- hilfe der Vario SR Abformkappen und ei- nes individuellen Löffels wurde eine Abfor- mung auf Abutmentlevel genommen. Die Bissregistrierung erfolgte mit dem elektro- nischen Stützstiftregistrat des DIR-Systems (Abb. 4) . Im Labor wurden die Vario SR Analoge aufgeschraubt und das Meister- modell hergestellt. Für die, mittels CAD/ CAM-Technik erstellten Zirkoniumdioxid- Teleskope, dienten individualisierte gegos- sene Vario SR Hülsen als Klebebasis. Die Teleskope wurden mit den Basen verklebt (Panavia, Kuraray) und zum Galvanisieren der Sekundärteile vorbereitet. Studien be- legen, dass die Zirkon-Galvano-Doppelkro- nentechnik [4] eine hohe Biokompatibilität und konstant gute Haftkräfte aufweist – eine Korrosion konnte nicht festgestellt werden. Über die Galvanokronen stellte der Zahntechniker eine Modellgussbasis her. Damit die Kronen im Mund span- nungsfrei verklebt werden können, sollte ein ausreichend großer Klebespalt zwi- schen den Sekundärteilen und der Basis angelegt werden (Abb. 5 bis 7) . Da die Teleskope nach dem Verkleben im Mund verbleiben wurde eine Interimsprothese hergestellt. Diese Prothese passt exakt über die Zirkoniumdioxid- Primärteile und kann als »Reiseprothese« weiter genutzt werden. Abb. 4: Die Bissregistrierung erfolgte mit dem elektroni- schen Stützstiftregistrat des DIR Systems. Abb. 6: Die Galvanosekundärkronen stehen für gute Haftung durch Adhäsion und dadurch für einfache Hand- habung. Abb. 7: Im klassischen Gussverfahren wurde das Modell- gussgerüst mit ausreichend großem Klebespalt für das spannungsfreie Verkleben der Teleskope hergestellt.

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