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logo 33 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juli 2014 20 PRAXISFALL Im Mund werden die Primär-Konuskronen eingeschraubt. Zur exakten Ausrichtung dieser Teleskope halfen stabile Übertra- gungsschlüssel aus Kunststoff (Abb. 8) . Nachdem die Halteschrauben mit 15 Ncm angezogen wurden, verschloss der behan- delnde Arzt die Schraubenzugangskanäle mit Kunststoff und setzte die Galvanokap- pen auf. Die spannungsfreie Passung der Modellgussbasis wurde überprüft und an- schließend die Galvanokappen mit AGC- Cem (Wieland) in die Tertiärstruktur ver- klebt [5]. Mithilfe eines Aufbissbehelfs aus Kunststoff wurde die Bisssituation kontrol- liert und feinkorrigiert. Die Freiendsättel wurden unterspritzt (Abb. 9) , die Konstruktion aufgesetzt und eine Überabformung mit einem individuel- len Löffel vorgenommen. Im Labor fertig- ten wir ein Modell mit Kunststoffstümpfen und artikulierten es ein. Die individuelle Verblendung erfolgte mit einem Hochleis- tungspolymer (visio.lign, Bredent); hierbei wurde die Prothesenbasis polychrom ge- staltet (Abb. 10) . In einer kurzen Sitzung wurde die Interimsprothese abgenommen und die definitive Versorgung eingesetzt (Abb. 11 a und 11 b) . Die abnehmbare Versorgung ist sehr leicht in der Hand- habung. Die Reinigung der Teleskope ist einfach durchzuführen und entspricht den manuellen Fähigkeiten der Patientin. Zweiter Patientenfall: Der 69-jährige Patient stellte sich mit einem insuffizienten Zahnersatz in der Praxis vor (Chirurgie und Prothetik Dr. Bernd Bartl, Bad Langensalza). Nach ein- gehender Beratung fiel die gemeinsame Entscheidung auf eine Implantattherapie – zunächst im Unterkiefer. Hierfür wurde eine abnehmbare Steg-Versorgung aus hochfesten Zirkoniumdioxid gewählt. Das Material zeichnet sich durch eine gerin- ge Plaque-Affinität aus. Im Hinblick auf die Hygienefähigkeit erleichtern die Ma- terialeigenschaften des Zirkoniumdioxids das Reinigen der Versorgung. Die pri- märe Verblockung durch den Steg ge- währleistet eine gleichmäßige Kraftein- leitung in die Implantate. Die sichere Ver- ankerung der Restauration erfüllen den Wunsch des Patienten nach einem hohen Tragekomfort. Die Implantation und Herstellung der Stegkonstruktion Die Implantation erfolgte, wie im vor- herigen Fall beschrieben, schablonenge- führt und prothetisch orientiert nach dem Maló-Prinzip. Die präimplantologischen Vorarbeiten wie zum Beispiel die Ge- sichtsbogenübertragung, Funktionsanaly- se, Wax-up und Ästhetikeinprobe fanden protokollgerecht statt. Der chirurgische Eingriff verlief minimalinvasiv. Die Implan- tate heilten durch die aufgeschraubten Gingivaformer transgingival ein (Abb. 12) . Eine weichbleibend unterfütterte Prothese für die Interimsversorgung reduzierte die Belastung auf die Implantate während der Einheilphase. Die Kieferrelation wurde durch Kontakte in den Stützzonen erhal- ten; die Stabilisierung der Kiefergelenke war gewährleistet. Da die Einheilung trans- gingival erfolgte, konnte sich das Weich- gewebe während dieser Zeit optimal rege- nerieren. Vier Monate nach der Insertion konnte mit der Herstellung des definitiven Zahnersatzes begonnen werden. In dieser Zeit wurde der Heilungsprozess anhand einiger Kontrolltermine begleitet. Vor der Abb. 8: Stabile Übertragungsschlüssel aus Kunststoff zur exakten Ausrichtung der Primär- teleskope auf den Vario SR Abutments. Abb. 9: Über den Aufbissbehelf wurde die verklebte Konstruktion abgenommen, mit Abformmaterial unter- füttert und ein Überabdruck genommen. Abb. 14: Die modifizierten Stegkappen wurden mithilfe eines Kunststoffschlüssels im Mund mit 15 Ncm verschraubt … Abb. 13: Die Stegmodellation wurde mittels Doppelscan in das CAD-Programm eingelesen. Abb. 10: Die Teleskopprothese von basal zeigt die gleich- mäßige Verteilung der Implanatatkronen und die reduzierte vestibuläre Ausdehnung der Prothesenbasis.
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