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logo 33 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juli 2014 23 PRAXISFALL Abb. 21: Die eingegliederte Stegprothese bei der abschließenden Funktionskontrolle. Abb. 22: Die digitale Planung zeigt die Platzierung der angulierten distalen Implantate mit sicherem Abstand zum Nervus mentalis. Herstellung der verschraubten Brücke Vor der Abformung zur Erstellung des definitiven Zahnersatzes wurde der Inte- rimsersatz erneut auf die okklusalen und kiefergelenksspezifischen Parameter über- prüft. Daraufhin erfolgte eine Abformung auf Abutmentlevel mit Vario SR Pfosten für die geschlossene Löffeltechnik. Das Set- up wurde nach distal verlängert, um den Anteil der Verblendschalen reduziert und gescannt. Da die Belastung der Implantate durch die Extension der Freiendbrücke zu- nimmt, sollten 15 Millimeter Länge nicht überschritten werden – unabhängig von der Implantatlänge [8]. Im CAD/CAM- Verfahren wurde eine BioHPP-Brücke her- gestellt. BioHPP (Bredent) ist ein modernes Hochleistungspolymer auf PEEK-Basis. Die Elastizitätseigenschaften dieses Werk- stoffes liegen im Bereich des natürlichen Knochens. Diese Eigenschaft ermöglicht bei Verwindung der Unterkieferknochen- spange einen Torsionsausgleich, somit können Spannungen die die bei einer starren Verblockung mit konventionellen, nicht elastischen Gerüstwerkstoffen wie Gold, Titan, CoCr oder Zirkonoxid auf- treten, wirksam verhindert werden. Die modifizierten Vario SR Hülsen wurden in den Patientenmund eingeschraubt und spannungsfrei in das BioHPP-Gerüst ver- klebt (Abb. 25) . Die Brücke wurde nach dem Kontrollbissregistrat abgenommen und im Labor fertiggestellt. Das BioHPP wurde aktiviert (visio.link, Bredent) und die Kunststoffschalen der Zähne mittels eines Silikonvorwalls mit zahnfarbenem Poly- mer (combo.lign) befestigt (Abb. 26 und 27) . Das Material dämpft den Aufbiss, ist farbtreu und plaqueresistent und gleicht damit natürlichen Zähnen. Den Zahn- fleischanteil der abnehmbaren Brücke ver- blendete der Zahntechniker zweifarbig und achtete auf eine gute Hygienefähig- keit – vor allem in Bezug auf die basalen Anteile (Abb. 28 und 29) . In der Praxis setzte die behandelnde Zahnärztin die Brücke ein und kontrollierte die Funktion und Okklusion. Die Prothetikschrauben wurden definitiv mit 15 Ncm angezogen und mit einem lichthärtenden Kunststoff- material verschlossen (Abb. 30) . Abb. 26: Um den sicheren Verbund der Verblend- schalen zum Gerüstwerkstoff zu gewährleisten, wird dualhärtender Komposite verwendet. Abb. 27: Das BioHPP-Gerüst wurde mit vario.link (Bredent) aktiviert und die Verblendschalen mit combo.lign (Bredent) fixiert. Abb. 28: Aus Stabilitätsgründen wurde der linguale Anteil im Frontbereich der Brücke komplett im PEEK-Werkstoff gehalten und nur labial verblendet. Abb. 29: Der basale Bereich der bedingt abnehmbaren Brücke ist für die Patientin gut zu reinigen. Abb. 30: Die unterschiedliche Schattierung des künstlichen Zahnfleischanteils führt zu einem lebendigen und ästheti- schen Ergebnis.

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