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logo 34 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2014 15 PRAXISFALL Abb. 7: Der verbleibende Raum zwischen Alveo- larknochen und corticaler Schale wurde mit partiku- liertem, autologen Knochen gefüllt. Abb. 8: Nach drei Monaten zeigte sich das Knochenlager vollständig ausgeheilt und gut vaskularisiert. Abb. 14 und 15: Das Weichgewebe wurde anatomisch ausge- formt, indem die Langzeitprovisorien basal sukzessive aufgebaut wurden (links zu Beginn, rechts am Ende der Ausformungsphase). Abb. 9: Zwei CAMLOG ® SCREW-LINE Implantate (Ø 3.8 mm) wurden in prothetisch korrekter Position inseriert. Abb. 16: Im Röntgenbild ist das radioopake Flow-Composite zur Ausformung des Emergenzprofils gut zu erkennen. Abb. 13: Laborseitig vorgefertigte Schalenprovi- sorien wurden chairside auf zwei PEEK-Abutments anploymerisiert. lappens unter Verzicht auf Entlastungs- inzisionen im sichtbaren Bereich und der Entfernung allen Granulationsgewebes zeigte sich eine in transversaler Richtung fast vollständige Destruktion des Alveolar- fortsatzes. Zusätzlich zeigte sich ein nach palatinal tunnelierender Defekt in regio 22 apikal (Abb. 4 und 5) , der wohl am ehesten als Residualzyste aufzufassen war. Zur Augmentation wurde ein kortikospon- giöser Span aus dem rechten Unterkiefer- winkel entnommen. Dieser wurde mittels einer Micro-Diamanttrennscheibe unter Kühlung mit physiologischer Kochsalzlö- sung in eine rein corticale Schale mit einer Stärke von zirka zwei Millimeter und einem spongiösen Restanteil geteilt. Die kortikale Schale wurde mit Hilfe zweier Micro-Os- teosyntheseschrauben fixiert. Der verblie- bene Raum wurde mit dem partikulierten, spongiösen Restanteil des Augmentats vollständig dreidimensional aufgefüllt (Abb 6 und 7) . Es folgte eine Augmen- tation des Weichgewebes mit einem sub- epithelialen Bindegewebstransplantat aus dem Gaumen und der spannungsfreie, mehrschichtige Nahtverschluss. Auf die Anwendung eines Knochenersatzmateri- ales oder einer Membran wurde bewusst verzichtet, es kam also eine rein autologe Augmentationstechnik zur Anwendung. Der postoperative Verlauf zeigte sich kom- plikationslos. Nach drei Monaten erfolgte das chirurgische Reentry und die Entfer- nung der Micro-Osteosyntheseschrauben. Das Knochenlager zeigte sich vollständig ausgeheilt und gut vaskularisiert (Abb. 8) . Es konnten zwei CAMLOG ® SCREW- LINE Implantate mit einem Durchmesser von 3,8 Millimeter und einer Länge von 11 Mil- limeter inseriert werden (Abb 9 und 10) . Zu diesem Zeitpunkt wurde ein weiteres subepitheliales Bindegewebstransplantat aus dem Gaumen gewonnen und einge- bracht, um für die in der prothetischen Phase geplante Ausformung des Weich- gewebes ausreichend Volumen zur Ver- fügung zu haben. Nach einer wiederum komplikationslosen Heilung von drei Mo- naten zeigte sich das Weichgewebe ausge- reift, mit ausreichend augmentiertem Vo- lumen und stabiler keratinisierter Gingiva (Abb. 11) . Prothetische Phase Die Implantate konnten nun freigelegt werden. Es wurde eine krestale Schnitt- führung mit einem Volllappen gewählt und zunächst »bottleneck« Gingivafor- mer eingesetzt, um eine gute Adaptation der Lappenränder im Papillenbereich zu gewährleisten. Nach einer Woche erfolg- te die Nahtentfernung. Um das Gewebe weiter auszuformen, wurden jetzt zylin- drische Gingivaformer eingesetzt. Nach einer weiteren Heilungszeit von zirka zwei Wochen zeigte sich die Gingiva genügend ausgereift, um mit der prothetischen Pha- se zu beginnen (Abb. 12) . Dafür wurde ein laborseitig vorgefertigtes Schalenpro- visorium verwendet, welches chairside auf zwei provisorischen PEEK-Abutments anpolymerisiert wurde. Das Weichgewebe wurde nun in mehreren Behandlungssit- zungen ausgeformt, indem an den Lang- zeitprovisorien basal das Emergenzprofil sukzessive mit Flow-Composite aufgebaut wurde (Abb. 13 – 16) . Für die vollständige Ausreifung des Weichgewebes war eine Zeit von sechs Monaten vorgesehen.
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