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logo 34 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2014 22 PRAXISFALL liche Kronenflucht herausgearbeitet wer- den (Abb. 7) . Bei technischen Oberflächen wie Keramik oder Metall versuchen wir auch hier eine adhäsive Verbindung aufzubauen. Eine Keramikoberfläche wird mit Flusssäure für zwei Minuten geätzt, mit Alkohol entfet- tet, getrocknet und anschließend mit Silan (Monobond-S 2x) , Bonding und UV Licht- härtung chemisch vorbereitet. Bei Metallen verfahren wir grundsätzlich ähnlich, rauen die Oberfläche aber nicht vor den Abdrücken, sondern erst vor dem Kleben mit einem grünen Diamanten auf. Anschließend wird zweimal Metallprimer (GC) verwendet, ohne noch eine Schicht Bonding aufzutragen. Durch das Aufrau- en der Metallkrone sollte nur wenig Ma- terial abgetragen werden [2,5,10]. Dieser Abtrag bleibt bei der zahntechnischen Herstellung unberücksichtigt, da dies erst unmittelbar vor dem Kleben durchgeführt wird. Die Klebeschicht verdickt sich etwas, was sich durchaus positiv im Sinne eines mechanischen Stress-Brakers auswirkt (Abb. 8) . Im Seitenzahngebiet wird eine funktions- fähige Brücke von den Patienten vergessen und im Alltag teils mit sehr hohen Kaukräf- ten belastet. Die einzige Möglichkeit, dies auch über einen längeren Zeitraum zu ge- währleisten, besteht in der Ausformung des distalen Klammerelements als frikti- onslose Ringklammer. Ist der Ring durch Einschleifmaßnahmen, Abrasion oder Überlastung an einer Stelle offen, löst sich die Brücke und kann auch durch mehrfa- ches Verkleben und Überschichten nicht mehr dauerhaft stabilisiert werden. In so einem Fall sollte man über eine Neuanfer- tigung nachdenken, bevor der Patient alle zwei bis drei Wochen zur Rezementierung in der Sprechstunde erscheint. Gerade beim Überqueren der Okklusalflä- chen kann es im Verlauf der Ringklammer zu Platzproblemen kommen, wenn die Verzahnung sehr flächig ist. Hier führt nur ein gezieltes Abtragen von Substanz, evtl. auch am Antagonisten, zum Erfolg. Als Alternative kann der Ring auch um zwei Zähne herum geführt werden, um ge- schlossen bleiben zu können (Abb. 9) . Als Voraussetzung für die problemlose Verwendung temporärer Modellguss-Ma- rylandbrücken haben sich vier »goldene Regeln« herauskristallisiert: • bei einer Seitenzahnbrücke muss das distale Klammerelement als geschlossener Ring gestaltet sein • sichtbare Klammeranteile sollten möglichst breit und flach sein • sichtbare, vestibuläre Klammern beidseits anstrahlen und konditionieren • natürliche Zahnoberflächen nicht chemisch vorbehandeln, da die Brücke ansonsten nicht mehr entfernbar ist Bei Frontzahnbrücken verzichten wir aus ästhetischen Gründen in Einzelfällen auch auf die vestibuläre Klammerschale. Hier ist es aber besonders wichtig, die Statik der Brückenglieder zu erfassen. Da die Lastein- Abb. 7: Das Brückenglied und die über- schichtete Klammer zeigen eine identische Kronenflucht. Abb. 13: ...und die provisorische Versorgung oral verklebt. Als Gegenlager wurden Stich- klammern angelegt. Abb. 8: Metallkronen werden im Mund mit Diamantfräsern angeraut und mit Metallprimer konditioniert. Abb. 14: Bei ästhetisch sehr anspruchsvollen provisorischen Versorgungen kommen Zirkoniumoxidbrücken zum Einsatz. Abb. 9: Bei geringem interokklusalem Platzangebot wird die Ringklammer gedoppelt aber distal geschlossen. Abb. 15: Die Klammerelemente werden bei Zirkonver­ sorgungen, genau wie bei Modellguss-Marylandbrücken, als Schalen gestaltet.

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