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logo 34 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2014 23 PRAXISFALL wirkung während des Kauens streng nach physikalischen Regeln verläuft, muss eine Modellguss-Marylandbrücke ohne vesti- buläre Elemente oral stärker extendiert werden, um die entstehenden Hebelkräfte auszugleichen (Abb. 10 und 11) . Auch bei Totalverzicht auf vestibuläre Klammerschalen muss bei solchen, nur oral verklebten Frontzahnbrücken, end- ständig die Okklusionsfläche überquert werden, um einen höheren Seitenhalt zu gewährleisten. Die alleinige, chemische Haftkraft von Compomeren reicht nicht aus, um die Brücke über Monate zu fixie- ren (Abb. 12 und 13) . Die Weiterentwicklung von Zirkonoxyd als zahntechnischen Werkstoff, mit einer breiten Palette von farblichen Gestaltungs- möglichkeiten, hat auch die Indikation verklebte Provisorien bei ästhetisch sehr anspruchsvollen Patienten mit »gummy- smile« einzusetzen, eröffnet. Ein wichtiger Unterschied zwischen den be- schriebenen metallarmierten Modellguss- Marylandbrücken und Zirkonoxydbrücken besteht in der ästhetischen Wirkung der erhöhten Lichtdurchlässigkeit von Zirko- noxyd. Dadurch, dass keine dunkelgraue Klammerschale farblich abgedeckt werden muss, ist besonders im Gebiet des fronta- len Oberkiefers die Licht- und Farbwirkung dem des natürlichen Zahnes ähnlicher. Gerade zum provisorischen Ersatz eines einzelnen, mittleren, oberen Frontzahnes bei einer hohen Lachlinie gelten sehr hohe ästhetische Anforderungen (Abb. 14) . Bei der Verwendung von Zirkonoxyd-Ma- rylandbrücken werden die Klammerele- mente genauso wie bei den Modellguss- Marylandbrücken als Schalen ausgeformt (Abb. 15) . Auch die Strategie der weiteren Bearbeitung im Mund ist ähnlich zu den Metallbrücken. Der einzige Unterschied besteht in der adhäsiven Vorbereitung der natürlichen Zahnoberfläche oder von kera- mischen Kronen. Hier wird die herkömmli- che Konditionierung zur Herstellung einer Adhäsion verwendet und mit einem Com- pomer (Relyx Unicem) kombiniert [9,10]. Die vestibulären Klammerschalen müssen zusätzlich mit einem opaken Frontzahn- komposit überschichtet werden (Abb. 16 und 17) . Bei dem dargestellten Patientenfall han- delt es sich um eine, in der vierten Woche schwangeren, Patientin mit einer sehr ho- hen Lachlinie. Nach einem akuten Front- zahntrauma mußte der Zahn 21 entfernt werden. Eine Implantation kann frühes- tens nach einem Jahr durchgeführt werden. Das angefertigte Provisorium aus Zirkono- xyd hat das Potential diese Gebrauchsperi- ode unbeschadet zu überstehen. Abb. 10: Da bei Frontzahnbrücken aus ästhetischen Gründen auf die vestibuläre Klammerschale verzichtet wird... Abb. 11: ...werden die oralen Klammerschalen nach distal extendiert. Abb. 17: Die vestibulären Klammerschalen werden zusätzlich mit einem opaken Frontzahnkomposit überschichtet. Abb. 12: Die Zähne 12 und 22 wurden extrahiert... Abb. 16: Zum Verkleben wird die herkömmliche Konditionierung zur Herstellung einer Adhäsion verwendet und mit einem Compomer kombiniert.
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