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logo 34 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2014 VERANSTALTUNGEN 41 Beeindruckende Details zu Prothesen- verankerungssystemen auf Implantaten erfuhren die Teilnehmenden von PD Dr. Arne Boeckler, Lehrbeauftragter für Im- plantatprothetik der Universitätspoliklinik für Zahnärztliche Prothetik an der Martin- Luther-Universität Halle-Wittenberg. Er sprach über die klinische Realität und Pro- bleme der Therapieformen im unbezahn- ten Ober- und Unterkiefer. Die Anzahl und die Positionierung der Implantate bilden neben der klinischen Entscheidung über ein Verankerungssystem die wichtigsten Faktoren bei der Planung derartiger Fälle. Für den zahnlosen Unterkiefer stehen zwei intraforaminär platzierte Implantate mit ei- nem semi-präzisem Verankerungselement wie z.B. dem Locator ® als Basiskonzept zur Verfügung. Der goldene Standard ist die Versorgung auf vier Implantaten. Im Oberkiefer gelten vier Implantate als Ba- sisversorgung, wobei hier ein besserer Halt durch gefräste Stege erreicht werden kann. Teleskope können auf strategisch gut plat- zierten Implantaten eingesetzt werden. Um hierbei Rotationsachsen zu vermeiden, die zum Verschleiß der Halteelemente führen, legte Dr. Boeckler bei der Planung den Fokus auf das Einhalten eines poly- gonalen Gesamtkonzeptes. Mithilfe der CAD/CAM-Fertigungstechnologie können Primärabutments aus Titan, NEM oder Zir- koniumdioxid individuell hergestellt wer- den. Umfasst die Tertiärkonstruktion eine Galvanosekundärkrone komplett, kann die Verformung dieser minimiert werden, wodurch die Adhäsion erhalten bleibt. Bei Teleskopen und gefrästen Stegen besteht die Option, Rillen zur Aufnahme von Frik- tionsstiften einzuarbeiten. Beim Einsatz von konfektionierten Stegen, bietet eine Gesamtlänge von zirka 20 mm dem Steg- reiter ausreichend Retention. Der Abstand zwischen zwei Implantaten darf allerdings 10 mm nicht unterschreiten. Weiterhin muss die Reinigungsfähigkeit des basalen Steganteils gewährleistet sein. Mangelhaf- te Hygienefähigkeit kann zu insuffizientem Weichgewebe und zu Gewebeverlust füh- ren. Rotationsbewegungen, Speichel oder Mundspüllösungen haben Einfluss auf den Verschleiß oder die Verhärtung von aus Kunststoff bestehenden Attachment- Inserts. Daher ist ein regelmäßiger Recall auch bei semi-präzisen Attachments wie zum Beispiel Locatoren ® unabdingbar. Die Rotationsbewegungen der Prothese und Attachmenthaftkraft haben weiterhin ebenso einen Einfluss auf die Kieferkamm- atrophie. Dr. Boeckler sieht die Zukunft des abnehmbaren Zahnersatzes einerseits in funktionell hochwertigen Teleskop- oder gefrästen Stegversorgungen und anderer- seits in Basiskonzepten mit reduzierten Im- plantatzahlen und einfach zu wartenden semi-präzisen Attachments. Nach der anschließenden Diskussion nutz- ten die Teilnehmer die Gelegenheit zum fachlichen Austausch beim Get-together im historischen Pumpwerk eins. Bei küh- len Getränken und kulinarischen High- lights aus der Sterneküche des Pumpwerks wurden in freundschaftlicher Atmosphäre neue Kontakte geknüpft und ältere wieder aufgefrischt.
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