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logo 34 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2014 WISSENSCHAFT / KLINISCHE FORSCHUNG 8 subkrestal platzierten Implantaten mit konischer Verbindung. In Valencia zeig- te er zahlreiche Röntgenbilder, die eine beeindruckende Konstanz des Knochen- niveaus demonstrierten. Ein klares Indiz für den Effekt von Platform Switching sei zudem eine Studie, die bei Verwendung exzentrisch platzierter Abutments einen geringeren Knochenabbau auf der Seite mit höherem horizontalen Versatz gezeigt habe als auf der Gegenseite [9]. Laut Ca- caci funktioniert Platform Switching mit CONELOG ® SCREW-LINE Implantaten am besten ab einer Gewebedicke von 3,5 bis 4,0 mm. Dabei sei aber zu bedenken, dass laut systematischem Review der Einfluss zahlreicher, auch weichgewebsbezogener Faktoren noch nicht bekannt ist [2]. Eine zur Publikation eingereichte tierexpe- rimentelle Studie der Düsseldorfer Gruppe um Professor Jürgen Becker (Universität Düsseldorf, Deutschland) mit CONELOG ® SCREW-LINE Implantaten stützt die weiter oben genannten Empfehlungen zur Inser- tionstiefe [10]. Der Präsident der CAMLOG Foundation empfiehlt daher in der Regel eine epi- oder leicht suprakrestale Posi- tion. Ebenso wie Dr. Cacaci sieht er aber vorhandene Knochendehiszenzen als In- dikation für eine subkrestale Platzierung von CONELOG ® SCREW-LINE Implantaten. Als Begründung führte Becker aus, dass dadurch die Knochenfläche, die im Falle einer Weichgewebsentzündung mit dem Mundmilieu in Kontakt kommen kann, mi- nimiert wird. Abutmentwechsel vermeiden Eine Reihe tierexperimenteller und auch klinischer Befunde spricht dafür, einen wiederholten Abutmentwechsel zu ver- meiden. So konnte Professor Becker in der oben genannten präklinischen Un- tersuchung weiterhin zeigen, dass ein experimentelles Titanabutment mit mik- rostrukturierter Oberfläche die Weichge- webs-Anheftung gegenüber maschinier- ten Oberflächen verbessert [10]. Zugleich wird dadurch – bei Verzicht auf Abutment- wechsel – der Knochenabbau reduziert. Abutmentwechsel – wie auch wiederhol- tes Sondieren mit Ablösen des bindegewe- bigen und epithelialen Attachments wäh- rend der Einheilphase [11] – sollten daher nach Möglichkeit vermieden werden. Diese Empfehlung wird relativiert durch eine randomisierte Studie mit Einzelkronen oder Brücken auf CONELOG ® SCREW- LINE Implantaten in Kombination mit Vario SR Abutments. Professor Juan Blanco Carrión (Universität Santiago de Compo- stela, Spanien) präsentierte vorläufige Er- gebnisse, nach denen sich die Verwendung eines Gingivaformers (1 Abutmentwech- sel) gegenüber einer sofortigen definitiven Befestigung des Abutments (»1 abutment 1 time«) nach Ablauf eines Jahres nicht negativ auf den Knochenerhalt auswirkt. Ob diese Beobachtung auch längerfristig gilt und ob es mit definitivem Sofortabut- ment einen präventiven Effekt gegenüber periimplantären Entzündungen gibt, sollen Kontrollen nach bis zu fünf Jahren zeigen. Einen von der CAMLOG Foundation geför- derten Vergleich der beiden Methoden un- ter Verwendung von CONELOG ® SCREW- LINE Implantaten präsentierte Dr. Erhan Çömlekoglu , Lehrbeauftragter an der Ege Universität Izmir (Türkei). Er ersetzte bei zehn Patienten im Split-Mouth-Design seit- liche Oberkieferschneidezähne und fand für die Methode ohne Abutmentwechsel einen leichten Knochenzuwachs, für Im- plantate mit wiederholtem Abutment- wechsel (im Gegensatz zu einmaligem Wechsel in der Studie von Blanco Carrión) dagegen einen leichten Knochenverlust. Als klinisch relevant könnte sich heraus- stellen, dass der Knochenzuwachs mit de- finitivem Sofortabutment im Bereich der bukkalen Knochenlamelle besonders aus- geprägt war (Messung mithilfe von DVT). Anhand eines Videos demonstrierte Çöm- lekoglu, dass das Bindegewebe bei der beschriebenen Methode sehr fest an das Abutment angelagert zu sein scheint. Dies spricht wie die Befunde zum Platform Switching dafür, dass ein geeignetes kli- nisches Protokoll das Periimplantitis-Risiko verringern könnte (Schlussfolgerung des Autors). Prof. Jürgen Becker Dr. Erhan Çömlekoglu Dr. Paul Sipos ˇ ˇ ˇ

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