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logo 35 • das CAMLOG Partner-Magazin • Mai 2015 12 Praxisfall zen eindeutig wiedergegeben werden, wird die Modellherstellung im zahntechni- schen Labor beauftragt (Abb. 25) . Eine Studie hat gezeigt, dass bei mehr als 80% aller Periimplantitisfälle Zementreste verantwortlich waren, was an den tief po- sitionierten Zementspalten konfektionier- ter Teile liegt, die wir deshalb seit acht Jah- ren nicht mehr verwenden [26]. Wir wollen unsere Versorgungen aber auch weiterhin zementieren und versuchen deshalb, im Einklang mit der Biologie zu arbeiten. Dazu gehört vor allem die Verwendung kerami- scher, individueller Teile im Bereich der Gin- giva, um Zementgrenzen nur leicht sub-, oder besser epigingival zu legen. In nicht sichtbaren Bereichen kann sogar überlegt werden, diese Grenzen deutlich supragin- gival zu legen. Vor allem im Seitenzahnbe- reich sollte aber unserer Meinung nach auf komplett keramische Abutments verzich- tet werden, da in solchen Fällen sehr häu- fig Frakturen durch die großen Kaukräfte zu beobachten sind. Wir sind der Meinung, dass die Implantat-Abutment-Verbindung aus dem gleichen Material bestehen sollte, weil das maximale Stabilität gewährleistet. Wenn möglich versuchen wir heute immer, ein Platform Switching durchzuführen. Das bedeutet, dass der Durchmesser des Aufbaus geringer ist, als der Durchmesser des Implantats. Die daraus resultieren- de Verlegung des Spaltes der Implantat- Abutment-Verbindung von außen nach innen auf der Implantatschulter soll die Einstellung der biologischen Breite positiv beeinflussen und zur Stabilisierung der Weichgewebe auf der Stufe führen. Aber auch das funktioniert nur bei ausreichen- der Weichgewebsdicke [24]. Da CAMLOG momentan keine Titanklebebasis anbietet, mit der man ein solches Platform Switching durchführen könnte, verwenden wir Stan- dardabutments, die das leisten können. Der Zahntechniker muss diese dann so zurückschleifen, dass die Verbindungsgeo- metrie nicht verletzt wird und genug Sta- bilität im Material verbleibt (Abb. 26) . Auf diesem individualisierten Teil wird dann in Wachs der später sichtbare, individuelle Teil des Abutments aufgebaut. Die Wachs- aufbauten werden gescannt und in Zirkon gefräst, wobei die zukünftigen Zement- spalten epigingival zu liegen kommen (Abb. 27 und 28) . Nach der Sinte- rung verkleben wir das beschliffene Ti- tanabutment mit dem Zirkonaufbau (Abb. 29) . Durch die Individualisierung mit Zirkon haben wir also ein Abutment geschaffen, das im Durchtrittsprofil ei- nem natürlichen Zahn sehr nahe kommt (Abb. 30) . Zu beachten ist, dass der Win- kel, mit dem das Zirkon durch das Weich- gewebe tritt, 45 Grad nicht unterschreitet, weil die Gingiva sonst nicht verdrängt, sondern gedrückt wird, was eher deren Rückgang verursacht. Die Anteile des Zir- kons, die unterhalb der Schleimhaut zu liegen kommen, müssen hochglanzpoliert sein, damit sich dort keine Plaque anla- gern kann. Durch die hohe Biokompatibi- lität des Zirkons im Durchtrittsprofil kann ein hemidesmosomales Attachment der Gingiva stattfinden, was im optimalen Fall die Wanderung von Bakterien nach apikal verhindert. Wir bevorzugen heute in fast allen Fällen im Seitenzahnbereich Kronen aus Lithium- disilikat, weil diese monolithisch hergestellt und adhäsiv eingesetzt werden können. Die Kronen werden bei uns aufgewachst und gepresst, da die Stabilität der Presske- Abb. 25: Die Abformung erfolgte mit einem individuellen Abformlöffel mit der offenen Abformtechnik. Abb. 26: Individualisierte Titanabutments dienten als Klebe- basis für die Hybridabutments, da die Rekonstruktion auf Plat- form-Switching Abutments erfolgen sollte. Abb. 32: Die passgenauen IPS e-max Press Kronen wurden bemalt und poliert. Abb. 31: Die Kronen wurden in der vollen ana- tomischen Kontur aufgewachst und gepresst. Abb. 27: Die Hybridabutments wurden für die CAD/CAM- Fertigung in Wachs modelliert. Der spätere Zementspalt wurde epigingival angelegt. Abb. 33: Nach dem Entfernen der Gingivaformer zeigten sich stabile periimplantäre Weichgewebsmanschetten.
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