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logo 35 • das CAMLOG Partner-Magazin • Mai 2015 14 Praxisfall Bereits zuvor erfolgte die Neuversorgung des Oberkiefers. Die Patientin störte sich seit Jahren am Gaumenbügel der Prothe- se, hatte aber großen Respekt vor einer Implantation. In dieser Phase war sie nicht dazu zu bewegen, einen Knochenaufbau durchführen zu lassen, so dass wir ledig- lich drei Implantate mit dem CAMLOG ® Guide-System setzen konnten. Aufgrund der kompromittierten Hartgewebsverhält- nisse wurden CAMLOG ® SCREW-LINE Im- plantate mit poliertem Halsanteil verwen- det, da die Situation im Falle einer Rezessi- on einfacher zu pflegen ist. Nach Präparation der Zähne und Abfor- mung des Oberkiefers wurde die vollke- ramische Versorgung im zahntechnischen Labor hergestellt. Das Prinzip erfolgte analog zur Beschreibung des Unterkiefers (Abb. 39 bis 42) . Aufgrund des komplika- tionslosen Verlaufs der Behandlung fasste die Patientin Vertrauen und konnte so zu den umfassenden Maßnahmen im Unter- kiefer motiviert werden. Bei der Kontrolle nach einem Jahr fällt auf, dass im Oberkiefer deutliche Rezessionen im Bereich der Implantate festzustellen sind, die aber aufgrund der Hybridabut- ments optisch kaum negativ ins Gewicht fallen. Das DVT zeigt den voluminösen Knochenaufbau regio 35, 36, der stabil und vollständig die verlorengegangenen Teile des Alveolarkamms rekonstruiert. Die Situation im Unterkiefer ist stabil (Abb. 43 und 44) . Das Fazit Bei korrekter Positionierung und Dimen- sionierung von Implantaten kommt man in den seltensten Fällen ohne Hart- und Weichgewebsaugmentationen aus. Diese stellen somit den Schlüsselfaktor bei jedem implantologischen Eingriff dar. Partikuläres Material bietet optimale Voraussetzungen für die knöcherne Regeneration, weil eine schnelle Angiogenese und damit Regene- ration stattfinden kann [2,8]. Das PRGF hat dabei vermutlich keinen zusätzlichen Einfluss auf eine bessere Regeneration des Knochens. Durch den Verbund des Kno- chenersatzmaterials im PRGF ist die Adap- tation an den Defekt aber sehr einfach und die Lagestabilität wird zusätzlich sicherge- stellt. Insgesamt muss vorrangig die Sta- bilität des Augmentats gewährleitet wer- den. Dies funktioniert entweder mit nicht resorbierbaren Membranen, die aber eine sehr hohe Komplikationsrate aufweisen, oder mit der oben beschriebenen Technik. Das PRGF und das Fibrin helfen bei der Weichgewebsheilung. Entscheidend für den Erfolg sind aber zweifelsohne Lappen- design und Nahttechnik. Der Lappen muss spannungsfrei zu reponieren sein und die Naht mikrochirurgisch erfolgen, um die Weichgewebe nicht zu strangulieren. Kon- sequentes Weichgewebsmanagement zur Freilegung schafft die Voraussetzungen für den implantologischen Langzeiterfolg. Eine ausreichend dicke und keratinisierte Gingiva periimplantär sorgt für Belastbar- keit und vermindert inflammatorisches Ge- schehen [19,20,22]. Die vollkeramischen Komponenten sorgen für hohe Ästhetik und Biokompatibilität bei hoher Langlebig- keit. Durch die monolithische Gestaltung der Kronen kann ein Chipping fast aus- geschlossen werden. Wir haben in unse- rer Praxis in den vergangenen vier Jahren keine Keramikfrakturen oder Totalverluste einer e.max-Krone gesehen. Abb. 39: Die unbefriedigende Situation im Oberkiefer und der Gaumenbügel störten die Patientin. Abb. 40: Im zweiten Quadranten wurden drei CAMLOG ® SCREW-LINE Implantate mit dem CAMLOG ® Guide System ohne Knochenaufbau inseriert. Abb. 41: Die Keramikaufbauten wurden auf individualisierte PS Standardabutments geklebt. [1] Becker W, Becker BE, Handelsmann M, Celletti R, Ochsenbein C, Hardwick R et al. 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