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logo 35 • das CAMLOG Partner-Magazin • Mai 2015 20 Praxisfall faZit Das Eingliedern der definitiven Versorgung Vor dem Eingliedern der Hybridabut- mentkronen wurden die Gingivaformer entfernt (Abb. 29) und zum ersten Mal die Implantatbasen abgenommen [3]. Die Abbildung 30 zeigt die leicht blutenden Weichgewebeanteile, hervorgerufen durch das Lösen der am Abutment angelager- ten Kollagenfasern. Diese Abbildung veranschaulicht die gute Abdichtung zum periimplantären Hart- und Weichgewebe durch die stabile Gingivamanschette und der Adhäsion der Fasern an das Abutment [5]. Wir spülten das Implantatinterface mit einer Chlorhexidinlösung, setzten die Hy- bridabutmentkronen ein und verschraubten sie mit 20 Ncm im Implantat (Abb. 31) . Wir bevorzugen direkt verschraubte Kon- struktionen. Sie sind zum einen einfach und schnell eingesetzt, zum anderen muss kein Zementüberschuss aus dem Sulkus entfernt werden. Nicht entfernte Zementreste könnten eine Periimplantitis initiieren [7,8]. Wir kontrollierten die Okklu- sion und zogen nach weiteren fünf Minuten die Abutmentschrauben erneut mit 20 Ncm nach. Die Schraubenzugangskanäle verschlossen wir zunächst mit temporärem Kunststoff, machten eine Röntgenkontrolle, um den exakten Sitz der Rekonstruktion zu überprüfen und kontrollierten die late- rale Schlussbissposition (Abb. 32 und 33) . Vier Monate nach der Eingliederung der beiden Hybridabutmentkronen zeigten sich stabile periimplantäre Verhältnisse bei der standardisierten Implantatversorgung im Unterkiefer (Abb. 34) . Der demografische Wandel wird die Anforderungen an die zahnmedizinische Versorgung weiter verändern. Implantat- getragene Restaurationen gehören zu den gängigen und bewährten Versorgungs- möglichkeiten. Durch die hohe Stabilität und gute knöcherne Integration ermög- lichen Implantate die Umsetzung festsit- zender Therapiekonzepte, die meist eine höhere Lebensqualität für die Patienten darstellen. Jedoch können oder wollen Patienten nicht mehr so viel Geld in die Versorgung ihrer Zähne investieren. Es obliegt dem behandelnden Zahnarzt aus dem Gespräch mit dem Patienten, den Befunden und Diagnosen die geeignete Therapie hinsichtlich zumutbarem Eingriff, Zeit und Kosten-Nutzen-Faktor auszuwählen. Daher bieten wir im nicht sichtbaren Bereich einfache standardisierte Implantat- konzepte an. Das standardisierte iSy Behandlungskon- zept reduziert sowohl den chirurgischen Aufwand als auch die Sitzungen mit dem Patienten. Durch die im Implantat-Set enthaltenen Komponenten, wie Gin- givaformer, Multifunktionskappen und Finalbohrer entfällt das sonst erforderliche Bestell- und Teilemanagement. Die Kon- zentration auf wenige Arbeitsschritte, das reduzierte Bohrprotokoll und die transgin- givale Einheilung reduzieren die Kosten. Mithilfe dieses durchdachten, transgin- givalen Implantatkonzeptes belassen wir die Implantatbasis bis zum Einsetzen der definitiven Abutments in situ. Dies scheint den Erhalt von Weich- und Hartgewebe zu begünstigen und unsere Ergebnisse vorhersehbarer und stabiler zu machen als dies früher möglich war. An Bedeutung gewinnen neue und auch kostengünstige, biokompatible Materialen, die mithilfe der CAD/CAM-Technik präzise herzustellen sind. Die Hybridabutmentkronen werden direkt nach der Entnahme der Implantat- basen imMund verschraubt. Dabei entfallen die sonst erforderlichen Maßnahmen zur Zementierung der Kronen auf den Abut- ments mit anschließender Entfernung der Zementüberschüsse im Sulcus. Im Falle einer Erweiterung der Versorgung können die Abutmentkronen einfach abgenommen werden und die Implantate problemlos in eine Brückenkonstruktion integriert werden. Abb. 29: Zum Eingliedern der Hybridabut- mentkronen wurden die Gingivaformer entfernt. Abb. 30: Zum ersten Mal nach dem chirurgischen Eingriff wurden die Implantatbasen abgenommen. Das Lösen der anhaftenden Kollagenfasern rief eine leichte Blutung hervor. Abb. 31: Die Hybridabutmentkronen wurden eingesetzt und die Schrauben mit 20 Ncm angezogen. Gut zu erkennen sind die in Zirkon gefassten Schraubenzugangskanäle.

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