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logo 35 • das CAMLOG Partner-Magazin • Mai 2015 9 Praxisfall Abb. 4: Nach der Lappenbildung zeigte die okklusale Aufsicht das Hartgewebedefizit in der Implantations- region. Abb. 5: Die Implantatlager wurden mithilfe einer Orientierungs- schablone mit rotierenden Instrumenten in prothetisch korrekter Position sukzessive aufbereitet. Abb. 6: Vor der Implantation wurde die vestibuläre Kortikalis perforiert. Die Blutungspunkte unterstützen eine schnellere Einwanderung vitaler Zellen. Abb. 7: Nach der Implantatinsertion wurde die Orientierungsschablone zur Kontrolle der optimalen prothetischen Ausrichtung nochmals aufgesteckt. Abb. 8: Die Abbildung zeigt die freiliegenden Gewin- degänge der Implantate und die sehr dünnen bukkalen Knochenwände vor dem Knochenaufbau. Abb. 9: Um Bewegungen im Augmentat zu vermeiden, wurde zunächst eine sehr dünne, stabile Knochenlamelle als Membran mit resorbierbaren Pins am Knochen fixiert. Blutungspunkten (Abb. 6) erwarten wir uns eine schnellere Einwanderung vitaler Zellen in das Augmentat [8,16]. Wir ma- chen das vor der Implantatinsertion, weil man auf diese Weise sicher vermeiden kann, mit der Lindemannfräse die Ober- fläche der Implantate zu beschädigen. So konnte in regio 35 ein CAMLOG ® SCREW- LINE Implantat mit einem Durchmesser von 4,3 mm und in regio 36 ein CAMLOG ® SCREW-LINE Implantat mit einem Durch- messer von 5 mm inseriert werden. Beide Implantate haben eine Länge von 11 mm, was dem heutigen Trend nach insgesamt kürzeren Implantaten folgt. Die korrekte Position wurde anschließend erneut mit der Schablone kontrolliert, um eine opti- male prothetische Versorgung zu gewähr- leisten (Abb. 7) . Nach der Insertion musste das knöcher- ne Defizit bukkal aufgebaut werden (Abb. 8). Die Voraussetzung für einen Knochenauf- bau ist die lagestabile und komplikations- lose Einheilung des Augmentats. Dies muss gedeckt erfolgen und jegliche Bewegung im Augmentat vermieden werden, da es sonst zu einer bindegewebigen Heilung kommt, die den Langzeiterfolg gefährdet [1,6,7,17]. Entschließt man sich zu einer Augmentation im Unterkieferseitenzahn- bereich mit partikulärem Material ohne ausreichende Stabilisierung, muss davon ausgegangen werden, dass aufgrund der starken Muskelzüge aus der Wange und der daraus resultierenden Bewegung kei- ne komplette knöcherne Regeneration stattfinden wird. Eine schnell resorbierbare Kollagenmembran als einfacher Schutz ist also ungeeignet [13,14]. Deshalb wenden wir in unserer Praxis schon seit Jahren eine Technik an, bei der eine sehr langsam re- sorbierende Membran verwendet wird. Diese Membran ist zudem ein wenig steif, was zum einen die Unbeweglichkeit des Augmentats sichert und zum anderen dem darunter liegenden Material genügend Zeit verschafft, sich in stabilen Knochen zu verwandeln [25]. Die OsteoBiol Soft Cortical Lamina, eine dünn geschliffene kortikale und kollagen- haltige Knochenlamelle porciner Herkunft, ist optimal geeignet, um das darunter liegende Regenerat reifen zu lassen. Die Standzeit der Membran beträgt ca. sechs Monate, was optimal für das Augmentat ist, wenn zusätzlich xenogenes Materi- al verwendet wird. Nach Hydrierung in PRGF und der anschließenden Fixierung mit resorbierbaren Pins (Inion Tac) lässt sie sich hervorragend in Form schneiden. Die Membran bleibt dabei absolut stabil und ist trotzdem ausreichend flexibel (Abb. 9) . Immer weniger unserer Patienten wol- len, dass mit autologem Knochen aug- mentiert wird, da sie einen zusätzlichen Eingriff für die Entnahme fürchten. Wir sind der Meinung, dass die Verwendung rein xenogenen Materials nicht den ge- wünschten Augmentationserfolg bringt, weil die osteoinduktive Potenz gleich null ist, das Material zu wenig resorbiert wird und dadurch der Anteil an neu gebilde- tem, vitalem Knochen zu gering ist. Um der knöchernen Regeneration also Vor- schub zu leisten, verwenden wir seit vier Jahren allogenen Knochen, der 80% des Augmentats ausmacht. Der allogene Kno- chen besitzt osteoinduktives Potenzial und führt zu einer ausgezeichneten Regenera-
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