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logo 37 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2015 Das Salzbergwerk Wieliczka In Polen, in der Nähe von Krakau befindet sichbeiWieliczka (MagnumSal, großesSalz) eines der ältesten Salzbergwerke Europas. Dort ist bereits 3500 v. Chr. der Salzabbau nachweisbar. Als die Salzquellen zur Mitte des 13. Jahrhunderts erschöpft waren, wurde unterirdisch nach Salzsole gesucht und dabei die Steinsalzlagerstätte ent- deckt. Seit dem 15. Jahrhundert wurden Maschinen und seit dem 17. Jahrhundert Pferde zum Salzabbau unter Tage einge- setzt. Bis zum 18. Jahrhundert ging der Abbau nur bis etwa in 60 m Tiefe, später wurden unter den bestehenden Bauen vier weitere Sohlen angelegt, die bis in 340 m Tiefe reichen. Vom 14. Jahrhundert bis 1772 waren die Salzbergwerke Wieliczka und Bochnia als Königliche Salinen verei- nigt und somit das größte Bergbauunter- nehmen in Polen. Aus den Einnahmen des Salzhandels, der während seiner Blüte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert ein Drittel der polnischen Staatseinnahmen erwirtschaftete, wurden unter anderem die Kosten für den Bau des Wawels, dem gotischen Königschloss, der Akademie und der Stadtbefestigungsanla- gen in Krakau sowie der Heeressold bestrit- ten. Die Bergmannsbelegschaft bestand in dieser Zeit aus zirka 2000 Menschen, und sie erzielten eine Produktionsmenge von über 30 000 Tonnen im Jahr. 1913 wurde die noch heute in Betrieb befindliche Salzsiederei erbaut. Nach 1918 wurde das Bergwerk Staatsbesitz der Republik Polen, die sich 1932 das staat- liche Monopol auf Salz vorbehielt. 1976 wurde das Bergwerk in die Liste der nati- onalen Kulturdenkmäler Polens und 1978 in die UNESCO-Liste des Weltkultur- und Naturerbes aufgenommen. Erst 1993 wurde die Salzförderung eingestellt. Das Bergwerk dient seitdem ausschließlich dem Tourismus und als Sanatorium. Um einen Einsturz des Berg- werkes und der Stadt bei Wassereinbrü- chen zu verhindern, wird das eindringende Wasser zu Tage gefördert und daraus Siedesalz gewonnen. Dadurch ist Wieliczka weiterhin ein wichtiger polnischer Salz- produzent. 1994 wurde das Salzbergwerk Denkmal der Geschichte der polnischen Nation und im Jahr 1989 in die Liste des gefährdeten Welterbes aufgenommen. Das Bergwerk erstreckt sich auf einer Stre- cke von sagenhaften 300 Kilometern und bis zu einer Tiefe von 327 Metern unter der Stadt. Für Krakau-Touristen gibt es eine spezielle Touristen-Tour. Auf der 2,5 Kilometer langen Route gelangen die Tou- risten zunächst über einen Bergmannsauf- zug in eine Tiefe von 64 Meter. Von dort führt die Wanderung über wunderschöne von Menschenhand geschlagene Gänge über Holztreppen in eine Tiefe von 134 Metern. Jedes Jahr werden über eine Million Touristen von den Salzfiguren und Galle- rien, welche die Bergleute in den langen Nächten unter Tage aus den Salzblöcken schlugen, bezaubernden unterirdischen Seen, authentischen Bergbaugeräten oder der prachtvollen St. Kinga Kapelle, die von gigantischen Salzkristallleuchtern erhellt wird, angezogen. Eines der berühmtesten Reliefs, welches im Salzbergwerk gefunden wurde, ist das Letzte Abendmahl, welches nach dem Original von Leonardo da Vinci, gefertigt wurde. Ebenfalls tief unter der Erde befinden sich ein Heilstollen zur Behandlung von Atem- wegserkrankungen, Säle für Feste, ein Res- taurant, Übernachtungsmöglichkeiten und mehrere Meetingräume. ImRahmendes 6. InternationalenCAMLOG Kongresses kann das Salzbergwerk Wieli- czka besichtigt werden. Wir können Ihnen diesen Ausflug wärmstens empfehlen und wir garantieren Ihnen, dass Sie dort auch etwas über „Knistersalz“ erfahren werden. LIFESTYLE 38
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