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WISSENSCHAFT / KLINISCHE FORSCHUNG logo 37 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2015 6 Wie wirkt sich das wiederholte Anziehen der Abutmentschraube mit systemspezifischem Drehmoment nach Repositionieren des Abutments auf die Positionsstabilität der Implantat-Abutment-Verbindung aus? In einer neuen Studie wurde diese Frage an sechs verschiedenen Implantatsystemen untersucht. DER EINFLUSS DES ANZUGSDREHMOMENTS AUF DIE POSITIONSSTABILITÄT DES ABUTMENTS VON KONISCHEN IMPLANTAT-ABUTMENT-VERBINDUNGEN Einleitung Werden Implantatkomponenten wiederholt handfest verschraubt, kommt es zu Posi- tionsänderungen des Abutments [1, 2]. Diese Änderungen sollten bei Implantaten mit konischer Innenverbindung möglichst klein sein, wenn die Abutmentschraube während aller prothetischer Zwischen- schritte vor Eingliederung der definitiven Suprastruktur mit systemspezifischem Drehmoment angezogen wird [3, 4]. Die Arbeitsgruppe um Katja Nelson untersuchte daher mit einem erprobten Versuchsaufbau [1, 2], wie sich das wiederholte Repositi- onieren des Abutments und Anziehen der Abutmentschraube mit systemspezi- fischem Drehmoment auf die Rotation, die vertikale Lageänderung sowie die Verkippung des Abutments auswirkt. Material und Methode Sechs Implantate handelsüblicher Im- plantatsysteme mit konischer Implantat- Abutment-Verbindung und unterschied- lichen Konuswinkeln (S1: Conelog 7,5°, S2: Nobel Active 12°, S3: Ankylos C/X 5,7°, S4: Astra Tech 11°, S5: Straumann Bone Level 15°, S6: Straumann Tissue Le- vel 8°) wurden in einem präfabrizierten Metallblock in unterschiedlichen Winkeln zur Längsachse fixiert. Zwei Testperso- nen de- und remontierten die Abutment- Prüfkörper-Komplexe jeweils zwanzig Mal. Nach dem Anziehen mit systemspezifi- schem Drehmoment und systemspezifischer Drehmomentratsche wurde die Position des Prüfkörpers nach jedem Test mit Hilfe einer Koordinatenmessmaschine ermittelt und die Höhenänderung, die Rotation sowie die Verkippung des Abutments bestimmt. Ergebnisse Eine Veränderung der Abutmentposition war bei allen drei Messparametern festzustellen (Abb. 1 bis 3, Tab. 1) . Das untersuchte Implantatsystem beeinflusste die Ergebnisse signifikant (P=0.001, P<0.001, P=0.006). Die Spanne der Messwerte vertikaler Posi- tionsänderung reichte bis zu 144 μm (S5). Rotatorische Abweichungen von bis zu 6,02° (S4) wurden beobachtet. Hier waren die geringsten Abweichungen bei S1, S5 und S6 festzustellen. Bei Verkippungsmo- menten zeigte S4 die größte Spannweite. Schlussfolgerung Eine Positionsstabilität des Abutments kann auch durch das wiederholte Anziehen der Abutmentschraube mit systemspezifischem Drehmoment nicht erreicht werden. Positi- onsänderungen des Abutments während des Restaurationsprozesses führen zu einer Unpassung der prothetischen Suprastruktur. Semper Hogg W, Zulauf K, Mehrhof J, Nelson K. (Aus der Original-Publikation in englischer Sprache) Abb. 1 : Spannweite der vertikalen Positionsänderung (Grafik nach Semper Hogg et al. (2015)). CONELOG Nobel Ankylos C/X Astra Tech Straumann Straumann Active Bone Level Tissue Level Vertikale Verschiebung in μm 160 140 120 100 80 60 40 20 0 Abb. 2 : Spannweite der Rotation (Grafik nach Semper Hogg et al. (2015)). CONELOG Nobel Ankylos C/X Astra Tech Straumann Straumann Active Bone Level Tissue Level Rotation in º 7 6 5 4 3 2 1 0

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