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logo 37 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2015 8 EIN GESAMTKONZEPT ZUR VERSORGUNG EINES OBERKIEFERS MIT INDIKATIONSKLASSE IIIa Dr. Albert Holler, Arzberg, Dr. Marc-André Grundl, ZTM Kurt Illing, beide Marktredwitz Sowohl die Indikation als auch die Erfolgsrate zur Implantatversorgung ist heute viel größer als zu Beginn der Implantatentwicklung (1960 bis 1980) angenommen wurde. Implantatversorgungen sind heute ein wissenschaftlich anerkannter und unverzichtbarer Bestandteil moderner oraler Therapiekonzepte. Entsprechend des wissenschaftlichen Goldstandards sind bei kompletter Zahnlosigkeit im Oberkiefer in der Regel acht Implantate für eine hochwertige festsitzende Rekonstruktion ausreichend [1]. Unsere Patienten wünschen sich anstelle von herausnehmbaren Versorgungen oder Totalprothesen oft festverankerten und ästhetischen Zahnersatz. Im Folgenden wird die Rehabilitation eines zahnlosen Oberkiefers mit auf acht DEDICAM Titanabutments zementierten Zirkonbrücken nach 3D-Planung und schablonengeführter Implantatinsertion beschrieben. In komplexen klinischen Situationen ist eine gute Kommunikation zwischen dem behandelnden Team, dem Zahntechniker und dem Patienten unabdingbar für den langzeitstabilen Erfolg einer Rehabilitation. Eine sorgfältige Voruntersuchung und Indikationsstellung helfen Misserfolge zu vermieden. Dabei ist wichtig, dass alle Teampartner vor Behandlungsbeginn die bestmögliche funktionelle Gestaltung des Zahnersatzes fokussieren, die Wünsche des Patienten auch in Bezug auf die Ästhetik respektieren und mögliche Komplikatio- nen oder klinische und materialbedingte Limitationen rechtzeitig erkennen. Mithilfe der CAD/CAM-Technologie können prä- zise gefertigte Versorgungen eingesetzt werden, die aus biokompatiblen Materi- alien wie Hochleistungspolymere, Titan oder Zirkonoxid gefertigt werden. Diese können oft im analogen Verfahren nicht oder nur sehr aufwendig hergestellt wer- den. Die Präzision einer CAM-gefertigten Versorgung wird heute nicht mehr in Frage gestellt. Der Befund und die Planung des Gesamtkonzepts Im März 2013 wurde für die 56-jährige Patientin ein chirurgisch- prothetisches Gesamtkonzept erstellt. Die Brücke im Oberkiefer war mehrfach gebrochen. Röntgenologisch zeigte sich, dass die Pfeilerzähne parodontal geschädigt und nicht erhaltungsfähig waren, bis auf den endständigen Molaren im zweiten Qua- dranten. Die Brücke von 35 auf 37 war erneuerungsbedürftig und die Schaltlücke im vierten Quadranten sollte geschlossen werden (Abb. 1 bis 4) . Um eine umfassen- de Planung aufstellen zu können, wurden zunächst mithilfe des Orthopantomogra- phen Bilder zur röntgenologischen Analyse der aktuellen Mundsituation gemacht. Anschließend erfolgten die Abformungen beider Kiefer zur Erstellung von Situati- onsmodellen. Um diese schädelbezogen einartikulieren zu können, legten wir einen Gesichtsbogen an. Das Parodontalscree- ning war unauffällig. Eine durchgeführte Funktionsanalyse gab keinen Anhalt für craniomandibuläre Dysfunktionen. Da die Patientin keine Vollprothesen wünschte, stellten wir ihr zwei protheti- sche Versorgungsmöglichkeiten vor. Eine abnehmbare Teleskopbrücke, die mit fünf Implantaten und einer Teleskopkrone auf Zahn 27 im Oberkiefer realisierbar wäre und alternativ eine festsitzende zementierte Brückenversorgung auf acht Implantaten. Um die optimale Kaufunktion wieder Abb. 1: Das Röntgenbild veranschaulicht die aktuelle Mundsituation. Abb. 2: Die Oberkieferbrücke zeigte abstehende Kronenränder. Abb. 3: Die Brücke war mehrfach gebrochen und Keramikver- blendungen waren abgeschert. PRAXISFALL

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