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logo 37 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2015 9 Abb. 6: Nach der Abheilung der Extraktionsalveolen erfolgte die virtuelle Implantatplanung. Abb. 5: Die Interimsprothese wurde nach der Extraktion der Pfeilerzähne im Oberkiefer eingesetzt. Abb. 4: Zur Herstellung der optimalen Kaufunktion musste die Unterkieferbrücke links erneuert und die Lücke im vierten Quadranten geschlossen werden. herzustellen, wurden im Unterkiefersei- tenzahnbereich zwei Brücken auf natürli- chen Zähnen vorgeschlagen. Nach diffe- renzierter Aufklärung der Patientin über verschiedene Versorgungsmöglichkeiten, entschied sich diese für eine festsitzende Rekonstruktion. Anhand eines Set-ups auf den Situationsmodellen erstellten wir in enger Absprache mit dem Chirurgen, dem Zahntechniker und der Patientin den fol- genden integrierten Therapieplan [2,3]: - Extraktion der nicht erhaltungswürdigen Pfeilerzähne im Oberkiefer - Herausnehmbare Prothese während der Heilungsphase im Oberkiefer - 3D-Implantatdiagnostik - virtuelle Implantatplanung - Herstellung der Orientierungsschablone für die Implantatinsertion - Implantatchirurgie - Implantatfreilegung, Weichgewebeman- agement und -ausformung mit direkt verschraubter Kunststoffbrücke - Implantatabformung - Einsetzen der provisorischen Versorgung und Abstimmung der Ästhetik - Präparation im Unterkiefer mit Abformung der natürlichen Zähne - Herstellung von Zirkonbrücken auf acht individuellen CAD/CAM-Titanabutments - Einprobe der Ober- und Unterkiefer- restauration zur Funktions- und Ästhetik- kontrolle - Eingliedern der definitiven Versorgung Unser Zahntechniker orientierte sich am Set-up und stellte zum Extraktionstermin im Oktober 2013 eine Prothese für die Interimsversorgung her. Nach einer Abfrage des allgemeinen Gesundheitszustandes der Patientin und der Überprüfung der aktuellen oralen Situation erfolgte die atraumatische Extraktion aller nicht erhal- tungswürdiger Pfeilerzähne im Oberkiefer bis auf den Zahn 27 bei uns in der Praxis. Besonders achtsam gingen wir bei der Ex- traktion der Frontzähne vor, damit wir die sehr dünnen vestibulären Knochenlamellen so vollständig wie möglich erhalten konnten. Da die Implantate zirka vier Monate später inseriert werden sollten, ließen wir die Alveolen einbluten. Die Blutkoagel begüns- tigen die Migration der Wachstumszellen aus den umliegenden Gefäßen, so dass zirka acht Wochen nach der Extraktion die Alveolen mit frisch gebildetem spongi- ösem Knochen ausgefüllt und mit stabilem Epithelgewebe verschlossen sind [4]. Dieser Knochen wird dann in den folgenden Monaten die unterschiedlichen Remo- dellingprozesse durchlaufen. Nach der primären Wundversorgung gliederten wir die Interimsprothese ein. Sie verhindert die Akkumulation von Speiseresten in die Extraktionsalveolen (Abb. 5) . Die virtuelle Implantatplanung Im Frontzahnbereich des Oberkiefers sind für die ästhetische Versorgung durch Brü- cken bestimmte Kriterien zu berücksichtigen. Ein besonderer Fokus muss hier auf die Weichgewebesituation gelegt werden. Da- mit sich beim Sprechen keine Speichelbläs- chen im Zahnzwischenraum bilden oder Essensreste verfangen, sollten Implantate prothetisch orientiert und mit optimalem Abstand zueinander platziert werden. Sie stabilisieren nicht nur den Knochen, sondern stützen auch das umgebende Weichge- webe. Durch die Pontic-Ausformung der Brückenglieder können Pseudopapillen rekonstruiert werden, wodurch ein natür- licher Übergang der keramischen Versor- gung zum Weichgewebe erreicht werden kann. Die CAD/CAM-Technologien bieten uns viele Möglichkeiten, diese Bedingun- gen in vielen Fällen zufriedenstellend zu berücksichtigen. Für eine optimale Planung der Versorgung und Positionierung der Implantate fertigte der Zahntechniker eine Wachsaufstellung ohne vestibulären Zahnfleischanteil im Frontzahngebiet. Anhand dieses Set-ups überprüften wir die Ästhetik, klärten die Frontzahnlänge ab und legten die Kauebene fest. Die Interim- sprothese wurde unterfüttert und auf die neue Bisslage angepasst. Anhand des Set-ups wurde eine Radiolo- gieschablone hergestellt und die Patientin zur CT-Aufnahme zum Radiologen über- wiesen. Die Patientin trug während der CT-Aufnahmen eine aus röntgenopakem Material hergestellte Versorgung mit ana- tomischem Emergenzprofil, die in den CT- Bildern die gewünschte spätere prothetische Situation sichtbar macht. Mithilfe der med 3D Software und zusammen mit den Spe- zialisten aus dem Labor werteten wir die Aufnahmen aus und legten die optimalen Implantatpositionen und -längen fest. Wir planten im ersten Quadranten vier Implan- tate im Seitenzahnbereich regio 14, 15, mit jeweils Ø 3.8 mm x 11 mm Länge und ein Ø 3.3 mm x 13 mm langes Implantat in regio 12, regio 16 Ø 5.0 mm x 11 mm. Im zweiten Quadranten sollten zwei Implan- tate im Seitenzahnbereich regio 24 (Ø 3.8 mm x 11 mm Länge) und 26 (Ø 3.8 mm x 9 mm Länge) sowie zwei Implantate in regio 22 und 23 (jeweils Ø 3.8 mm x 11 mm Länge) inseriert werden (Abb. 6) . An- hand der erarbeiteten Daten fertigten die Planungsspezialisten eine Orientierungs- schablone mit den zweiteiligen CAMLOG CT-Hülsen für die Implantation an. Im Februar 2014 erfolgte die Implantation in der oralchirurgischen Praxis Dr. Grundl. Nach der Lokalanästhesie stellte der Chirurg den Kieferknochen im Operationsgebiet dar. Bei der Freilegung ist darauf zu achten, dass die Bohrschablone lagestabil eingesetzt PRAXISFALL

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