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logo 40 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juni 2017 logo 40 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juni 2017 12 13 PRAXISFALL PRAXISFALL wurde die Primärstabilität des Implantats mittels Resonanzfrequenzanalyse (Osstell Integration Diagnostics, Göteborg, Schwe- den) gemessen. Dazu wurde ein SmartPeg auf das Implantat aufgesetzt. Die Werte des erzielten Implantatstabilitätsquotien- ten (ISQ) zeigten eine angemessene Pri- märstabilität (63 ISQ) (Abb. 11) . Während der Einheilphase wurde die Implantatsta- bilität bis zur achten Woche wöchentlich und danach in der 12. beziehungsweise 16. Woche gemessen. Bei der abschließen- den Messung wurden 73 ISQ erreicht, was auf eine gute Sekundärstabilität hindeutete. Prothetische Phase Vier Monate nach der Insertion kam der Patient für die prothetische Implantatver- sorgung (Abb. 12) . Der Gingivaformer wurde entfernt (Abb. 13) und mithilfe des Prothetik-Planungs-Set ein gerades Standardabutment ausgewählt. Die Abfor- mung erfolgte mit einem Pfosten für die offene Technik und einem individuellen Abformlöffel (Abb. 14 und 15) . Nach der Modellherstellung wurde im Labor eine definitive Krone mit offenem Schrauben- zugangskanal aus Zirkoniumdioxid gefer- tigt. Zum Verkleben der Komponenten wurden sowohl das PEKK Abutment als auch die Zirkoniumdioxidkrone silianisert. Mit dem dualhärtenden Multilink Implant (Ivoclar Vivadent) wurden Krone und PEKK Abutment zusammengefügt (Abb. 16 und 17) . Die Hybridversorgung wurde im Mund mit einer neuen Abutmentschraube und einem Drehmoment von 20 Ncm auf dem Implantat befestigt. Den Schrauben- zugangskanal verschlossen wir mit steri- lem Teflonband und einem Flow-Komposit (Abb. 18) . Bei einem Kontrolltermin sechs Monate nach der Belastung zeigte sich eine gesunde und stabile Weichgewebesi- tuation (Abb. 19) . Diskussion Zirkoniumdioxidimplantate werden immer häufiger verwendet. Auch wenn sie we- niger gut dokumentiert sind als Titanim- plantate, sind die berichteten Ergebnisse vielversprechend [13]. Die Primärstabilität eines Implantats ist ein wichtiger Faktor für die weitere Belastung. Der Einsatz von Resonanz-Frequenz-Analyse (RFA) zur Erfassung der Primärstabilität und ih- rer Entwicklung ist ein gut dokumentier- tes Verfahren [14–16]. In Studien wur- de systematisch über die Stabilität der CERALOG Hexalobe Implantate vom Ein- griff bis zur Belastung berichtet. Der mitt- lere ISQ betrug 60,25 bei Insertion und 64 bei Belastung im Oberkiefer [11]. Die im vorliegenden Fall erzielten Werte (63 bei der Implantation und 73 bei der Belastung) entsprechen der Studie. Darüber hinaus zeigte eine Studie, welche die Primärsta- bilität von Titan- und Zirkoniumdioxidim- plantaten verglich, keinen statistisch signi- fikanten Unterschied zwischen den beiden Systemen [12]. Schlussfolgerung Das CERALOG Hexalobe Implantat aus Zir- koniumdioxid ist für den Einzelzahnersatz in der ästhetischen und nichtästhetischen Zone eine Therapie der Wahl. Gemäß den Messergebnissen der Implantatstabilität während der Einheilphase mittels Reso- nanz-Frequenz-Analyse wird eine Belas- tung 12 Wochen nach der Implantatinser- tion möglich. Abb. 17: Nach der Einprobe wurden die Komponenten silanisiert und miteinander verklebt. Abb. 14: Ein Abformpfosten für die offene Abformtechnik wurde eingeschraubt. Abb. 15: Mithilfe eines individuellen Kunststofflöffels wurde der Situs abgeformt. Abb. 16: Zur Ästhetikeinprobe wurde das PEKK- Abutment und die Zirkonkrone angeliefert. Abb. 18: Das Hybridabutment wurde mit einer neuen Abutment- schraube und einem Drehmoment von 20 Ncm eingesetzt. Abb. 19: Sechs Monate nach dem Einsetzen der Ver- sorgung zeigte sich eine gesunde Weichgewebesituation. Abb. 12: Das Kontrollbild zeigt die leicht suprakrestale Platz- ierung des zweiteiligen Implantats. Abb. 13: Zur Abformung der Situation zeigte sich ein gesundes und stabiles Weichgewebe. Abb. 11: Mittels Resonanzfrequenzanaly- se wurde der Implantatstabilitätsquotient gemessen. [1] Brånemark PI. Osseointegration and its experimental back- ground. J Prosthet Dent 1983; 50: 399-410 [2] Brånemark PI. Einführung in die Osseointegration In: Brånemark PI, Zarb GA, AlbrektssonT, Hrsg. Gewebeintegriert- er Zahnersatz. Osseointegration in klinischer Zahnheilkunde. Berlin: Quintessenz Verlag, 1985 [3] Watzek G, Mailath-Pokorny G. Zahnärztliche Implantate. In: Schwenzer N, Ehrenfeld M, Hrsg. Zahnärztliche Chirurgie Band 3. Stuttgart, New York: Thieme Verlag, 2000: 127-144 [4] Buser D, Sennerby L, De Bruyn H. Modern implant den- tistry based on osseointegration : 50 years of progress, current trends and open questions. Periodontal 2000. 2017;73(1):7- 12 [5] Spiekermann H. Implantologie. 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Im Jahr 2007 wurde er zum ITI-Fellow gewählt, seit 2012 ist er Akademiemitglied der serbischen Innovationsakademie und seit 2016 Akademiker der European Science Academy. Dr. Kokovic ist Inhaber von zwei Knochentransplantatpatenten sowie Mitarbeiter in sechs weiteren Forschungsprojekten. Kontaktdaten Dr. Vladimir Kokovic, DDS, MSc, PhD Advance Europe Medical Centre LLC. Al Kaloti Tower, Al Majaz 2, Shrajah UAE Telefon: +971 6 5574480 / +971 55 1536346 aemcuae@gmail.com
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