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logo 41 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2017 logo 41 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2017 26 27 Verarbeitung im Dentallabor oder, wie im gezeigten Fall, ein direktes Chairside-Ver- fahren eingesetzt werden: Hierbei werden die Locator ® Gehäuse direkt im Mund in die vorbereiteten Prothese einpolymerisiert. Der Patient wurde nach Mundhygiene-Ins- truktion in ein sechsmonatiges PZR-Recall eingebunden. Die Abbildungen 13 bis 15 zeigen die Situation 3,5 Jahre nach Versor- gung. Der Patient kommt mit der gewähl- ten Lösung optimal zurecht und ist mit der Funktion des Zahnersatzes sehr zufrieden. Der zweite Fall – Versorgung einer Freiendsituation Der zweite Patientenfall zeigt die Versorgung einer unilateralen Freiendsituation im Unter- kiefer. Die Patientin wurde vor ca. 7 Jahren alio loco mit einer Teleskopprothese auf sechs Implantaten im Oberkiefer und fest- sitzendem implantatgetragenen Zahnersatz in der Unterkieferfront versorgt. Im IV. Qua- dranten war nach Verlust aller Pfeilerzähne einer langspannigen Brücke eine Freiendsi- tuation entstanden. Das Kochenlager war krestal in der Breite deutlich atrophiert und zeigte zudem eine geringe Restknochenhö- he über dem Nervus alveolaris inferior (Abb. 16). Um eine Implantatversorgung im IV. Quadranten mit einem vertretbaren Auf- wand realisieren zu können, wurde eine Implantation mit gleichzeitiger autologer Augmentation unter Verwendung von längenreduzierten Implantaten gewählt. Es kamen iSy Implantate in den Dimensi- onen 3,8 x 9 mm und 4,3 x 7,3 mm zum Einsatz. Die gleichzeitig mit der Implan- tation durchgeführte autologe Blockaug- mentation und der Wunsch der Patientin, postoperativ eine Interimsprothese tragen zu können, machten eine gedeckte Einhei- lung erforderlich (Abb. 17). Abbildung 18 zeigt die Situation bei der Freilegung: Man erkennt die mittels PEEK-Abdeckkap- pen verschlossenen Implantate und die gut eingeheilte autologe Blockaugmentation mit den Mikro-Osteosyntheseschrauben noch in situ. Zur Freilegung wurden zunächst die auf- gesteckten PEEK-Verschlusskappen wieder entfernt (Abb 19). Als primäre Gingivafor- mer wurden der Patientin die Implantat- basen die für die gedeckte Heilung ent- fernt worden waren, wieder eingesetzt und die den Implantaten beiliegenden PEEK-Gingivaformern aufgesteckt. Diese bieten eine einfache, aber effektive Weich- gewebeausformung für die ersten zehn Tage nach Freilegung (Abb. 20) . Die Abformung Nach zehn Tagen erfolgte das Entfernen der Nähte und am selben Termin die Abfor- mung. Für die Abformung stehen mehrere Alternativen zur Verfügung: Konventionel- le verschraubte Abformpfosten für offene oder geschlossene Abformtechnik, Scan- bodies bzw. -Pfosten für den intraoralen Scan oder ganz einfach die Verwendung der den Implantaten beiliegenden Multi- funktionskappen – wie im gezeigten Fall: Dazu werden die Multifunktionskappen auf die Implantatbasis aufgesteckt und eine Implantatabformung in geschlossener Abformtechnik (Abb. 21 bis 23) durch- geführt. Zu beachten ist hierbei lediglich, dass die Multifunktionskappen okklusal gegebenenfalls gekürzt werden sollten, um ein Durchdrücken auf den Löffel zu vermeiden, da dies die Genauigkeit der Abformung beeinträchtigen kann. Da die Implantatbasis ohne Einschränkung zur Verwendung als definitives Abutment Abb. 20: Das Weichgewebe wurde um die PEEK-Gingiva- former, die auf die Basen aufgesteckt wurden, vernäht. Situation zehn Tage nach Freilegung. Abb. 17: Die klinische Situation der drei iSy ® Implantate drei Monate nach Implantation mit autologem Knochenaufbau und gedeckter Heilung. Abb. 23: Die Multifunktionskappen von basal in der Abformung. Abb. 26: Die CAD-Konstruktion der individuellen Abutments auf den iSy ® Implantatbasen. Abb. 18: Bei der Freilegung wurden die Osteosynthese Schrauben enfernt. Abb. 24: Weichgewebe in regio 44 nach Entfernen der Implantatbasis. Zur Ausformung des Emergenzprofiles wurden iSy Esthomic Gingivaformer eingesetzt. Abb. 27: Bei der Einprobe wurde die Lage der Schulter der individuellen Zirkon-Abutments überprüft. Abb. 19: Die Implantate sind gut osseointe- griert. Die PEEK-Verschlusskappen wurden entfernt und die Implantatbasen eingesetzt. Abb. 25: Das mithilfe der iSy ® Esthomic Gingiva- former ausgeformte Emergenzprofil. Abb. 21: PEEK-Gingivaformer abgenommen; Blick auf die eingeschraubte Implantatbasis. Abb. 22: Auf die Implantatbasis aufgesteckte Multi- funktionskappen für die geschlossene Abformung. Abb. 14: Im Röntgenbild ist die stabile Knochenanlagerung an der Implantatschulter gut sichtbar. Abb. 15: Die Unterkiefer Locator ® Prothese nach 3,5 Jahren in situ. Abb. 16: Das OPGdes zweiten Patientefalls zeigt die Situation direkt nach Implantation und Augmentation. Abb. 13: Nach 3,5 Jahren zeigt sich die klinische Situation stabil. beziehungsweise Klebebasis freigegeben ist, mussten vom Labor keinerlei Implantat- teile zusätzlich bestellt werden. Nach der Abformung wurden die Implantatbasen wieder entfernt und dem Abdruck für das Labor beigelegt. Nun kamen iSy Esthomic Gingivaformer zum Einsatz. Sie sind, ent- sprechend der gewünschten prothetischen Zahnform, in drei Grössen (S, M und L) verfügbar. Der grosse Vorteil hierbei liegt darin, dass im Labor die Implantatbasen für die definitive Versorgung verwendet werden können, während über die iSy Esthomic Gingivaformer intraoral das Emergenzprofil optimal ausgeformt wer- den kann (Abb. 24 und 25). Im zahntechnischnen Labor wurden indi- viduelle CAD/CAM-gefertigte Zirkonoxid- Abutments auf den iSy Implantatbasen konstruiert (Abb 26). Bei der Verwendung von individuellen Abutments empfiehlt sich eine Abutment-Anprobe, um die ge- naue Lage der Präparationsgrenze klinisch überprüfen zu können (Abb. 27). Gummi- elastische Gingivamasken auf dem Modell können die Resilienz der Gingiva nur unzu- reichend imitieren, daher ist diese klinische Überprüfung und eventuelle Korrektur der Präparationsgrenzen sinnvoll. Eine maximal 1 mm subgingivale Lage der Präparations- grenzen sollte hierbei eingehalten werden, um Zementreste beim Einsetzen des Zahn- ersatzes sicher entfernen zu können [5]. Danach wurde der Zahnersatz im Labor fertiggestellt. Es wurde eine vollkerami- sche Konstruktion mit Zirkonoxid-Gerüst und individueller Verblendung gewählt, PRAXISFALL PRAXISFALL

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