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logo 42 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juli 2018 logo 42 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juli 2018 12 13 Dr. Detlef Hildebrand, Berlin CERALOG ® IMPLANTATE DIE LÖSUNG FÜR BESONDERE PATIENTENBEDÜRFNISSE Abb. 1: Die Ausgangssituation: eine unilaterale Freiendsituation im linken Oberkiefer: die Zähne 26-28 fehlen. Abb. 3: Um den weichen Knochen über dem Sinusbo- den zu kondensieren, wurde das Knochenlager mittels Osteotom aufbereitet. Die Nachfrage seitens der Patienten nach metallfreien Implantatlösungen nimmt stetig zu. Obwohl Titan- implantate biokompatibel und gut verträglich sind [1], wurden in Studien Titanoxidbelastungen im Körper nach Implantation festgestellt [2]. Es wird diskutiert, dass bei wenigen Patienten, abhängig von der gene- tischen Disposition, eine unterschiedlich starke Entzündungsreaktion nachweisbar ist [3]. Wohingegen bei Zirkoniumdioxidpartikeln weniger Reaktionen festgestellt wurden. Ein weiterer Vorteil der Zirkoniumdioxid- implantate liegt in der guten Gewebeverträglichkeit. Im Nachfolgenden wird ein Patientenfall vorgestellt, in dem zweiteilige CERALOG ® Hexalobe Implantate in der Oberkieferfreiend-Situation eingesetzt und systema- tisch dokumentiert wurden. Seit vielen Jahren gibt es Keramikimplan- tate auf dem Markt, der prozentuale An- teil am Gesamtmarkt der Dentalimplanta- te blieb aber weitestgehend überschaubar. Gründe hierfür waren zum einen die schlechten Erfahrungen in den 80er- und 90er-Jahren mit vielen Keramikbrüchen – gerade bei den einteiligen Implantaten aus Aluminiumdioxid, den sogenannten Tübinger und Münchener Sofortimplan- taten – zum anderen die zu diesem Zeit- punkt fehlende wissenschaftlich fundierte Datenlage [4]. Intensive Materialforschungen der letzten Jahre führten zur neueren Generation, dem yttrium-tetragonal-stabilisiertem Zir- koniumdioxid, das den neuen industriellen Standard de niert. Es überzeugt beispiels- weise in der Kronen- und Brückentechnik sowie als Abutment-Material. Damit war die Materialfestigkeit für Implantate keine Herausforderung mehr, der Fokus lag nun vor allem auf der innerten Ober ächenbe- schaffenheit des Werkstoffs ZrO 2 , die als mögliche Fehlerquelle bei der Integration ausgemacht wurde, sowie einer reversi- bel verschraubbaren zweiteiligen Version. NeuereHightech-Herstellungsverfahren,wie der Injection Molding Process, zur Erzie- lung einer knochenfreundlichen Ober ä- chentextur auf Zirkoniumdioxidimplanta- ten schaffen nun deutlich mehr Vertrauen in diese Technologie [5]. Wenn man die Zeichen der Zeit richtig deutet, so stehen wir kurz davor, mit diesen neuen Werk- stoffen Patienten mit besonderen, zum Teil medizinisch begründeten Ansprüchen, implantologisch und langzeitstabil versor- gen zu können. Befund und Therapieplanung Eine 38-jährigen Patientin stellte sich mit einer Freiendsituation im zweiten Quad- ranten in unserer Praxis vor. Da die Restbe- zahnung vollständig intakt war, wünschte sie sich eine festsitzende metallfreie Ver- sorgung zum Ersatz der beiden fehlenden Molaren. Nach der eingehenden Aufklä- rung über die Implantatbehandlung sowie dem Hinweis auf die wenig dokumentierte Studienlage zu Zirkoniumdioxidimplanta- ten planten wir die Restauration auf den zweitteiligen CERALOG ® Hexalobe Implan- taten. Das Röntgenbild zeigte einen ausrei- chend hohen Alveolarknochen zur Insertion von zwei 10 mm langen Implantaten ohne Elevation des Sinusbodens (Abb. 1 und 2). Implantatbettaufbereitung mit Knochenkondensation Nach einem Kieferkammschnitt und der Präparation eines Volllappens wurde mit einem Rosenbohrer die Implantatposition markiert. Mit einem Pilotbohrer (Ø 2,0 mm) erfolgte die Anlage der Implantat- achse auf ca. 6 mm Tiefe und die Über- prüfung der Implantatposition mit dem Richtungsindikator. Da die Knochenqua- lität im distalen Oberkiefer sehr weich war, wurde das Knochenlager mithilfe von Osteotomen aufbereitet. Durch die Kondensation des Knochens wurde eine Primärstabilität erzielt. Ein weiterer Vor- teil der Aufbereitung mittels Osteotomen ist die Vermeidung der Penetration der Schneider´schen Membran, die durch un- achtsamen Umgang mit den Bohrern ini- tiiert werden könnte. Mit dem Osteotom wurde der Stollen entsprechend dem vier Millimeter Implantatdurchmesser aufge- weitet. In die Tiefe wurde das Implantat- bett auf die vollständige Implantatlänge, in diesem Fall 11,5 mm, vorangetrieben, da das Implantat annähernd epikrestal platziert werden sollte (Abb. 3) . Nach der vollständigen Aufbereitung der Implantatlager wurden die steril verpack- ten CERALOG ® Hexalobe Implantate mit dem Eindrehinstrument aus der Verpa- ckung genommen und für die Insertion vorbereitet (Abb. 4 und 5). Epikrestale Implantatplatzierung Vor dem Einbringen der CERALOG ® Im- plantate wurde die Ober äche Mit den knochenaktiven Zellen der PRGF-Flüssig- keit benetzt. In unserer Praxis kommt das innovative PRGF ® Verfahren, bei dem pa- tienteneigene Wachstumsproteine zur Be- schleunigung von Heilungsprozessen und zur Verminderung von Beschwerden und Komplikationsrisiken genutzt werden, bei allen Implantationen, unabhängig von der Materialbeschaffenheit, zum Einsatz (Abb. 6 und 7). Da Zirkoniumdioxid ein schlechter Wärme- leiter ist, muss beim Inserieren der Zirko- niumdioxidimplantate auf ein langsames, druckloses Eindrehen geachtet werden. Die Implantation erfolgte mit einem de- nierten Drehmoment mit max. 35 Ncm und 15 U/min. Die Implantate wurden minimal suprakrestal platziert, sodass die Implantatschulter zirka 0,5 Millimeter über dem Alveolarknochen zu liegen kam (Abb. 8 und 9). Zum Schutz vor einwachsendem Knochen und Gewebeeinsprossung wurden die Ver- schlusskappen in das Implantatinterface geklickt. Der Mukopersiostlappen wurde spannungsfrei repositioniert und speichel- Abb. 4: Die Darreichung des CERALOG ® Hexalobe Implantats in der Verpackung. Abb. 5: Das Einbringinstrument greift in die Innenkon guration des vollkeramischen CERALOG ® Implantats. Abb. 6: Die maschinelle Insertionsmöglichkeit für die Implantate. Abb. 7: Die Implantate wurden vor dem Einbringen in die wachstumsfördernde PRGF- Flüssigkeit getaucht. Abb. 9: Die korrekt positionierten und stabil eingebrachten CERALOG ® Implantate vor dem Weichgewebeverschluss. Abb. 8: Beim Eindrehen der Zirkoniumdioxid-Implan- tate ist ein zu hohes Eindrehmoment unbedingt zu vermeiden. PRAXISFALL PRAXISFALL Abb. 2: Das Röntgenbild zeigt den ausreichend hohen Knochen im Bereich der Kieferhöhle zur Aufnahme von zwei Implantaten.

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