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logo 42 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juli 2018 logo 42 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juli 2018 TITELSTORY 6 TITELSTORY 7 Scan- und DVT-Daten nach Meinung von Wiebe Derksen sehr ef zient und team- orientiert. Er liebe den Designprozess und den Austausch mit dem Zahntechniker. 3D-gedruckte Modelle dagegen halte er für nicht sehr präzise und ober ächentreu und setze deshalb bei großspannigen Re- konstruktionen auf Passivierungsmodel- le aus dem Labor. Dies bestätigte Tabea Flügge in der Aussage, dass die Präzision digitaler Abformungen mit zunehmender Spanne und Anzahl an Implantaten ab- nehme. Der Scanner selbst und das Scan- protokoll habe einen signi kanten Ein uss auf die Genauigkeit digitaler Abformun- gen von Implantaten. Konfektionierte Standardteile hätten im digitalen Work ow keinen Sinn, meinen Dr. Peter Gehrke und Carsten Fischer. Sie haben sich in der Vergangenheit auch in ei- genen Studien sehr intensiv mit verschiede- nen Qualitätskriterien CAD-CAM-gefertig- ter Rekonstruktionen auseinandergesetzt, wie z.B. der Präzision und Ober ächengüte und vertrauen sehr oft auf die DEDICAM ® Fertigungsdienstleistungen. Trotz der für sie unverzichtbaren CAD-CAM-Technik sei eine manuelle Nacharbeit und Veredelung durch den Zahntechniker in jedem Fall zu- sätzlich erforderlich. Trend zu frühzeitigen Protokollen Professor Dr. Dr. Bilal Al-Nawas eröffne- te die Session „Behandlungskonzepte“ mit einer Betrachtung zum Zeitpunkt der Implantation. Wichtiger als der Implanta- tionszeitpunkt seien für ihn jedoch eine ideale Implantatposition, eine ausreichen- de Primärstabilität und adäquate augmen- tative Maßnahmen. Wenn immer möglich, strebe er eine sofortige oder frühzeitige Implantation an, da seine Patienten von einer kürzeren Behandlungszeit und we- niger umfangreichen Weichgewebsaug- mentationen pro tierten. Bei in zierten Alveolen oder Notwendigkeit von GBR- Maßnahmen sei von Sofortimplantationen abzusehen. Dem Trend zu frühzeitigeren Belastungs- protokollen folgt auch das in Rotterdam durch Dr. Kai Zwanzig und Christian Rähle (Direktor Forschung und Entwicklung, CAMLOG) erstmals der Öffentlichkeit vorgestellte PROGRESSIVE-LINE Implan- tatdesign. Dieses sei für weichen Kno- chen und kompromitierte Implantatlager sehr gut geeignet und folge dabei einem Standard-Chirurgie-Protokoll ohne An- wendung spezieller Instrumente. Das De- sign des Implantatkörpers (apikal konisch, cranial zylindrisch) als auch des Gewindes (sägezahnähnlich) lasse ein breites Indika- tionsspektrum zu und erlaube durch ein mehrstu ges Bohrprotokoll in allen Kno- chenklassen sichere Eindrehmomente. Die neue PROGRESSIVE-LINE werde es ab der IDS 2019 in einer CAMLOG ® Ausführung (Tube-in-Tube ® Verbindung) und nachfol- gend in einer CONELOG ® Ausführung (ko- nische Verbindung) geben, so Rähle. Für Sofortimplantations- und Sofortver- sorgungskonzepte bietet sich laut Dr. Jan Klenke das iSy ® Implantatsystem an. Zahn- extraktion, Implantatinsertion, Weichge- webeverdickung und provisorische Ver- sorgung mittels Multifunktionskappe auf der vormontierten Implantatbasis könn- ten sehr komfortabel in nur einer Sitzung durchgeführt werden. Dass die transmuko- sale Einheilung keinen negativen Ein uss auf den Implantaterfolg habe, belegten Studien und seine eigenen Erfahrungen. Das Implantat wird nach dem „One-shift“- Konzept durch Abnahme der Implantatba- sis zur nalen Versorgung erstmals „ge- öffnet“ und erscheine dann sehr „clean“ – ein intelligentes Konzept mit Vorteilen für die Biologie und Ästhetik. Keramikimplantate – eine Alternative zu Titan? PD Dr. Daniel Thoma und eine Arbeitsgrup- pe an der Universität Zürich beschäftigen sich seit langem mit Vergleichsstudien zwi- schen Titan- und Zirkoniumdioxid-Implan- taten und stellten einige dieser Studien und deren Ergebnisse vor. Die Osseointegration und der marginale Knochenerhalt seien bei beiden Implantatmaterialien in der Gesamtbetrachtung gleich. Bei Zirkoni- umdioxid-Implantaten der neusten Gene- ration hätten sie insgesamt ein größeres Weichgewebsvolumen im Vergleich zu Titanimplantaten beobachtet. Weiterhin scheine es so zu sein, dass Zirkoniumdi- oxid-Implantate in Fällen von Dehiszenzen besser geeignet seien, Knochenverlust und Rezessionen zu minimieren. Dieses Resümee aus der Forschungwar eine Steilvorlage für die beiden nachfolgenden Referenten – Prof. Dr. Vladimir Kokovic und Dr. Frank Maier – die sich beide schon in- tensiv mit dem CERALOG ® Implantatsystem auseinandergesetzt haben. Vladimir Kokovic hat in der Vergangenheit unter anderem intensiv die Primärstabilität von CERALOG ® Implantaten klinisch erforscht, auch um die Möglichkeit von Sofortbelastungspro- tokollen auszuloten. Eine Studie von ihm zeigte initiale ISQ-Werte von knapp über 60, ein Abfallen in KW 3 auf Werte um die 54 und einen Anstieg in KW 16 auf Be- reiche um die 64. Er sehe bei CERALOG ® die Möglichkeit von Sofortbelastungspro- tokollen im Unterkieferseitenzahnbereich gegeben. Einzelzahnrekonstruktionen seien die Domäne des Systems und die Vorteile kämen am besten im Frontzahnbereich zum Tragen – begründet durch das Ma- terial und dessen duale Ober ächentextur von 1,6 µm enossal und 0,5 µm im Hals- bereich für die Übergangszone. Vladimir Kokovic glaube fest an die Zukunft von Keramikimplantaten und begründete dies auch durch die hohe Anwenderfreundlich- keit und Positionierungspräzision am Bei- spiel des zweiteiligen Hexalob-Implantats. Dieses wird gegenüber dem einteiligen Monobloc-Implantat auch von Frank Maier bevorzugt. Er halte die biologischen As- pekte rund um das Thema Implantatma- terialien für wichtig (Zirkoniumdioxid gebe im Gegensatz zu Titan keine Ionen ab), halte es gleichzeitig aber für angebracht, das Stigma der Alternativ-Medizin abzule- gen und Keramikimplantate auf eine brei- tere wissenschaftliche Basis zu stellen. Kera- mikbohrer ndet er beispielsweise deshalb nicht gut, weil diese schlecht wärmeleitfä- hig seien und damit eine größere Gefahr für Hitzenekrosen bestehe. Frank Maier kommt aus der Tübinger Schu- le und sehe eine Indikation für Zirkonium- dioxid-Implantate sowohl in Kombination mit PEKK-Abutments als auch mit Zirko- niumdioxid-Abutments bei Einzelzähnen und kleineren Brücken bis maximal fünf Glieder. Bei einer Patientin setzte er eine viergliedrige Brücke auf drei Implantaten ein, die zu Vergleichszwecken einmal mit PEKK-Abutments und einmal mit Zirko- niumdioxid-Abutments versorgt wurden. Beide Versorgungen seien vom Behandler und der Patientin als gleichwertig beur- teilt worden, doch die Patientin habe sich aus biologischen Gründen letztlich für die Zirkoniumdioxid-Abutments entschieden. Restaurative Konzepte Ältere Patienten stehen in der Praxis durch die demogra sche Entwicklung mehr und mehr im Fokus. Dies erfordert Konzepte, die ein fortgeschrittenes Alter berücksich- tigen oder besser noch „mitaltern“ – und somit die Patienten bei abnehmenden visuellen und manuellen Fähigkeiten nicht irgendwann vor unlösbare Probleme stel- len. Es gelte deshalb, strategisch wohl zu überlegen, welches restaurative Konzept man älteren Menschen empfehle, waren sich die Referenten dieser Session, Dr. Luca Cordaro, Dr. Claudio Cacaci und Dr. Rémy Tanimura einig. Dabei sei die individuelle Situation des Patienten oberstes Gebot. Dr. Luca Cordaro sprach sich bei Totalsanie- rungen für mehrere kleinere Brücken un- ter Einbezug des Restzahnbestandes aus, wenn immer möglich. Dr. Claudio Cacaci und Co-Autoren stellten schon vor rund zehn Jahren das Münch- ner Konzept „Ein Zahnersatz für zwei Lebensabschnitte“ vor. Dieses zeichnet sich dadurch aus, dass eine festsitzende zementierte Versorgung in eine abnehmba-

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