Arbeitsanleitung ROOT-LINE 2

12 CAMLOG ® ROOT-LINE 2 IMPLANTAT Allgemein In der allgemeinen Anamnese sollen neben der Krankheitshistorie beson- ders die regelmäßige Einnahme vonMedikamenten und das Vorhandensein allgemeinmedizinischer Erkrankungen, die eine implantatprothetische The- rapie beeinträchtigen können, abgeklärt werden. Speziell (zahnmedizinisch) In der speziellen Anamnese ist zu klären, wie es zum jetzigen Zustand des stomatognathen Systems gekommen ist. Hieraus können sich Hinweise auf evtl. noch nicht erkannte systemische Erkrankungen ergeben. Zur Einschät- zung der Knochenqualität kann es von Bedeutung sein, ob schon einmal im- plantiert wurde und/oder ob eine Augmentation vorausgegangen war. Befundaufnahme Klinisch Neben allen standardmäßig erfassten extraoralen Befunden sind das Weich- teilprofil bzw. die Abstützung der Weichteile (besonders im Oberkiefer) ein entscheidendes Kriterium für die Gestaltung der Prothetik. Besteht eine große Diskrepanz zwischen der notwendigen labialen Zahnposition und der zu erwartenden Position des Implantats, so kann es aus Belastungsgründen notwendig werden, einen herausnehmbaren Zahnersatz vorzuschlagen. Intraoral wird die Erhaltungswürdigkeit aller Zähne geprüft. Neben der Kontrolle auf pathologische Weichgewebsbefunde wird der Pflegezustand evaluiert, um erste Informationen über die spätere Motivation zur Mitarbeit zu gewinnen. Statische und dynamische Okklusion, interalveolärer Abstand und Kieferre- lation werden überprüft. Kiefergelenkerkrankungen sind vor Behandlungs- beginn zu therapieren. Alle Befunde, die auf eine erhöhte Belastung des Kausystems schliessen las- sen (z.B. Bruxismus) müssen hinterfragt, dokumentiert und bei der prothe- tischen Planung berücksichtigt werden. In den unbezahnten Kieferabschnitten ist der Zustand der Weichgewebe (Breite und Dicke der befestigten Gingiva) zu prüfen und die Ausdehnung des Kieferkamms in Bezug auf mögliche Implantatlager zu bewerten. Radiologisch Zahnfilme Für eine Erstbeurteilung des Knochenangebots sind bei Einzelzahnlücken oder kleinen Schaltlücken Zahnfilme ausreichend. Die parodontale Situa- tion der verbleibenden Zähne ist kritisch zu prüfen, da sich aus eventuellen parodontal infizierten Taschen pathogene Keime zur Infektion der Implan- tatlager rekrutieren können. Lassen sich Implantatpositionen (Implantate annähernd an den ehemaligen Zahnpositionen) für einen festsitzenden Zahnersatz aus funktioneller (Implantatbelastung, Kronenlänge), ästhetischer (Weichteilstützung) und hygienischer Sicht nicht realisieren, so sollte ein herausnehmbarer Zahner- satz geplant werden. A. IST-Situation/prothetische Ausgangssituation Feststellen und Dokumentieren der IST-Situation durch die Anamnese all- gemein, speziell (zahnärztlich), intra- und extraoraler klinischer, funktio- neller und radiologischer Befund. Zusammengenommen führen diese Infor- mationenzueinerBeschreibungdesAusgangszustandsdes stomatognathen Systems. B. Individuelles Behandlungsziel Mit dem Patienten werden eine Kosten/Nutzen-, eine Aufwand/Nutzen- so- wie eine Risiko-Analyse der Behandlungsmöglichkeiten durchgeführt. Am Schluß steht ein individuelles, den Wünschen und Möglichkeiten des Pati- enten angepasstes Behandlungsziel. C. Therapiesequenz Unter Berücksichtigung des individuellen Behandlungsziels werden prothe- tisch orientierte Implantatpositionen definiert und klinisch sowie radiolo- gisch verifiziert. Anschließend wird die Therapiesequenz festgelegt. Sie beinhaltet die Planung von begleitenden Maßnahmen, Augmentationen und notwendigen Vorbehandlungen. Anamnese Einleitung Generell unterscheiden sich Anamnese und Befunderhebung nicht von de- nen einer anderen zahnärztlich-chirurgischen bzw. zahnärztlich-protheti- schen Behandlung. Daher wird hier nur auf die spezifischen Erweiterungen für eine perioimplantatprothetische Behandlung eingegangen. In der allgemeinen, sozialen und speziellen (zahnmedizinischen) Anam- nese werden allgemeinmedizinische Kontraindikationen und Krankheiten, welche die Mikrozirkulation oder die OP-Tauglichkeit für die beabsichtigte implantatprothetische Versorgung beeinträchtigen, berücksichtigt. Risiko- faktoren wie Nikotin-, Alkohol- und Medikamentenabusus werden in ver- trauensbildender Form evaluiert, diskutiert und dokumentiert. Die psychi- sche und die psychosoziale Situation des Patienten gibt Aufschluß über seine zu erwartende Fähigkeit zur Mitarbeit (Compliance) und beeinflusst somit die Behandlungsplanung und Art des zukünftigen Zahnersatzes. PLANUNG DER IMPLANTATPOSITION

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