Sonderdruck logo 36, Dr. F. Steidl

logo 36 • das CAMLOG Partner-Magazin • September 2015 8 PRAXISFALL Abb. 31: Die Titankappen wurden auf die Stegaufbauten aufgeschraubt. Abb. 32: Für die Ästhetik- und Okklusionskontrolle wurde die temporäre PMMA Brücke aufgesteckt.. Abb. 33: ... und die spannungsfreie Passung um die Titankappen überprüft. Abb. 37: Mit einer resorbierbaren Membran (Bio-Guide, Geistlich) wurde das Augmentat abgedeckt. Abb. 39: Die Titankappen des COMFOUR ™ Systems wurden spannungsfrei in die temporäre Sofortversorgung polymeri- siert. Abb. 38: Mit Einzelknopfnähten wurde das Weichgewebe dicht verschlossen und die Schraubenzugangskanäle zum Schutz vor dem Autopolymerisat mit Wattepellets abgedeckt. des COMFOUR ™ Systems auf und prüf- ten ob ausreichend Raum um die Kappen zum Einpolymerisieren in die temporäre Versorgung geschaffen war (Abb. 31 bis 33) . Nach dem Kieferkammschnitt und der Lappenbildung erfolgte die Extrakti- on der drei Molaren und die Osteotomie des Weisheitszahns 18 (Abb. 34) . Hierbei wurden ausreichend autologe Knochen- chips gewonnen, die in der Knochen- mühle zerkleinert und mit xenogenem Knochenersatzmaterial (Bio-Oss ® , Geist- lich) gemischt wurden [7], um die schon virtuell festgestellten Knochendefizite zu augmentieren. Das Augmentat deckten wir mit einer resorbierbaren Kollagen- membrane (Bio-Gide ® , Geistlich) ab und verschlossen das Weichgewebe dicht mit Einzelknopfnähten (Abb. 35 bis 37) . Das Eingliedern der temporären Sofortversorgung Um zu verhindern, dass Kunststoff in die Schraubenzugangskanäle der Titankap- pen läuft, deckten wir diese vor dem Ein- polymerisieren mit Wattepellets ab und „verklebten“ dann die temporäre Versor- gung spannungsfrei intraoral (Abb. 38 und 39) . Der Patient verließ die Praxis am Tage des chirurgischen Eingriffs mit einem festverschraubten temporären Zahnersatz und detaillierten Instruktionen zur Nah- rungsaufnahme. Das bedeutet in den ersten zwei Wochen nur breiige Kost, und in den anschließenden vier Wochen langsamer Umstieg auf festere Nahrung. Während des Eingriffs wurde dem Patien- ten zur Antibiose i.v. 1000 mg Amoxicillin verabreicht und auf die höchstmögliche Nikotinkarenz post-OP mehrfach deutlich hingewiesen. Die Abbildung 40 zeigt ein völlig reizloses Weichgewebe schon wenige Tage post OP. Nach zwei Wochen wurden die Nähte entfernt. Ein Kontrollröntgenbild wurde erstellt und die Okklusion der temporären Versorgung überprüft und minimal korri- giert (Abb. 41 und 42) . Fazit Die verschraubte, festsitzende Rekonstruk- tion auf vier Implantaten ist ein aufwand- und kostenreduzierendes Behandlungs- konzept. Die temporäre Sofortversorgung nach dem Maló-Clinic-Protokoll ist wissen- schaftlich dokumentiert. Der präimplanto- logischen Planung unter Berücksichtigung der chirurgischen und prothetischen An- forderungen kommt ein besonderer Stel- lenwert zu. Mithilfe der 3D-Planung im Sinne des Backward-Plannings [8] können Implantate in der Software im exakten Winkel (0°, 17° und 30°) zueinander po- sitioniert werden und auch die Schrauben- zugangskanäle weder die Ästhetik noch die Funktion beeinträchtigen. Für diese Behandlungstherapie ist das neue COMFOUR ™ System bestens geeig- net [9]. Die abgewinkelten Stegaufbauten stehen in unterschiedlichen Gingivahöhen und dem Typ A und B zur Verfügung. Das positionskorrekte Einbringen der Aufbau- ten ist durch den aufgeschraubten Hand- griff einfach und sicher. Zum Einschrauben der Abutmentschrauben kann der flexible Handgriff ganz einfach zur Seite gedrückt werden. Das neue Design der Stegauf- bauten, durch das nichtvorhandene Knie, wirkt sich positiv auf die Weichgewebean- lagerung aus. Ein zusätzliches Feature sind die Ausrichthilfen, die zur exakten Positi- onierung der Nocken hilfreich sind. Das Konzept ist ausgezeichnet geeignet, zahn- lose Patienten in der chirurgischen Sitzung sofort temporär-festsitzend zu versorgen.

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