DZZ Sonderdruck 2010, M. Stimmelmayr et al.

Weise wird eine spätere Nekrose oder sekundäre Wundheilung an der Ent- nahmestelle verhindert. Nach Freile- gen der anterioren und dorsalen Binde- gewebsanteile wurde nun das komplet- te Transplantat mit einer senkrecht zum Knochen geführten Inzision um- schnitten (Abb. 10). Das Transplantat konnte nun mit erneutem Spaltlappen, der parallel zum palatinalen Knochen geführt wird, ohne Periost entnommen werden (Abb. 11). Die Entnahmestelle wurde mesial und distal mit schräg nach median verlaufenden Einzel- knopfnähten (Trofilene 6–0, Fa. Stoma, Emmingen-Liptingen) vernäht. Über die offene Wunde des Schleimhaut- transplantatanteils wurde eine hori- zontale überkreuzte Matratzennaht ge- legt, um die klaffenden Wundränder anzunähern und somit die Wundhei- lung zu verbessern. Transplantateinbringung: Der bukkal gelegene Bindegewebsanteil wurde zunächst in den bukkal gebildeten Tunnel eingezogen. Hierzu wurde imapi- calen Bereich des Tunnels von außen in den Tunnel eingestochen und die Naht cervical aus dem Tunnel geführt. Nun er- folgt die Aufnahme des Transplantates mittels einer horizontalen Matratzen- naht im Bindegewebsanteil des Kom- bitransplantates. Die Naht wurde nun wieder cervikal in den Tunnel geführt und parallel versetzt im apicalen Tunnel- bereich ausgestochen, so dass eine hori- zontale Matratzennaht entstand. Durch Ziehen an den beiden Fadenenden wur- de der Bindegewebsanteil des Transplan- tates in den bukkalen Tunnel eingezogen und der Faden im bukkalen Vestibulum verknotet. Die gleiche Nahttechnik er- folgte nun im palatinalen Tunnelbereich zumEinziehen und Fixieren des palatina- len Bindegewebsstiels. Abschließend wurden die Alveolenränder mit dem Schleimhautanteil des Kombinations- transplantates mit Einzelknopfnähten fi- xiert und adaptiert (Abb. 12). Wundheilung: Zur besseren Wundheilung der Entnah- mestelle wurde für drei Tage postopera- Abbildung 12 Adaption der Wundränder mit Einzelknopfnähten zur Stabilisierung des Transplantates. Figure 12 Wound margins were adapted with single sutures to sta- bilize the graft. Abbildung 13 Definitive prothetische Versorgung mit vollkerami- schem Abutment und vollkeramischer Krone mit Zirkonoxidgerüst. Figure 13 The definite all-ceramic abutment and crown was de- livered. Abbildung 14 Nicht erhaltungswürdiger Zahn 11 eines 45-jährigen Patienten. Figure 14 Tooth 11 of a 45 year old male patient with a longitudinal fracture. Abbildung 15 Zustand nach Insertion einer Membran zwischen Knochen und Periost an der bukkalen Knochenwand und Auffüllen der Alveole mit einem Gemisch aus 50 % Eigenknochen und 50 % Kno- chenersatzmaterial. Figure 15 Placement of a membrane in between the bukkal alveolar bone and the periosteum and ridge preservation with a 50:50 mix of autogenous bone and a bone substitute material. 8 M. Stimmelmayr et al.: Biologie der Alveolenheilung und chirurgische Maßnahmen zum Alveolen- und Kammerhalt Biology of socket healing and surgical procedures for socket and ridge preservation

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