Sonderdruck logo 30, Dr. Karl-Ludwig Ackermann
logo 30 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juli 2013 7 PRAXISFALL Anschließend bekommt die Patientin die Implantatbasen mit Gingivaformer bis zur Eingliederung der definitiven Versorgung wieder eingeschraubt. Im Labor werden die Laborbasen mit dem Laborimplantat verschraubt und in die Multifunktionskappen gesteckt, das Meistermodell wird hergestellt und einartikuliert (Abb. 30) . Nachdem die Multifunktionskappen und die Implantatbasen abgenom- men wurden (Abb. 31 und 32) , können die vorausgewähl- ten Locator ® Aufbauten aufgeschraubt werden (Abb. 33) . Die exakte Lage des Locator ® Retentionsbereichs befindet sich 1,6 mm oberhalb der Gingiva. Über den aufgesteckten Locator ® Gehäusen wird das Nichtedelmetall-Gerüst für die Prothesenbasis hergestellt (Abb. 34) . Um eine maximale Präzision und Spannungsfreiheit zu erreichen, werden die Locator ® Gehäuse im Mund mit dem Gerüst verklebt (Abb. 35 und 36) . Im Anschluss wird eine zweite Wachseinprobe zur Ästhetik und Funk- tionskontrolle auf dem Metallgerüst durchgeführt. Erst nach dieser Wachseinprobe (Abb. 37) werden dann die Unterkiefer- (Abb. 38 und 39) und die Oberkieferprothe- se fertiggestellt. Die Abbildungen 40 bis 42 zeigen die Locator ® Aufbauten und die eingegliederten Prothesen. Die Patientin war mit dem ästhetischen und funktionellen Ergebnis sehr zufrieden (Abb. 43) . Abb. 42: … und rechts lateral, zeigen eine harmonische Zahnstellung. Abb. 43: Die neue Locator ® retinierte Prothese ist stabil gelagert, sodass die Patientin wieder gut kauen, sprechen und entspannt lächeln kann. Diskussion Patienten in fortgeschrittenem Alter pro- fitieren von implantatgetragenem Zahn- ersatz, ganz besonders bei Zahnlosigkeit. Kaufähigkeit und andere funktionelle Faktoren werden erheblich verbessert [7], und die damit verknüpfte Selbstsicherheit der Patienten erhöht auch ihr soziales Wohlbefinden [1]. Die geringeren Folge- kosten einer auf Implantaten abgestützten Unterkiefer-Totalprothese im Vergleich zu rein schleimhautgetragenen Prothesen re- lativieren die spontan auflaufenden Mehr- kosten [2]. Für implantatgetragene totale Unterkie- ferprothesen gibt es eine Reihe bewähr- ter Behandlungsmöglichkeiten. Fällt die Wahl auf abnehmbare Lösungen, sind als wichtigste Verbindungsoptionen Ste- ge, Doppelkronen oder Locator Abut- ments zu nennen [8]. Grundsätzlich sind alle drei erfolgreich [9, 10]. Die Wahl ist von der Kieferrelation, dem manuellen Geschick, aber auch von den finanziellen Möglichkeiten des Patienten abhängig. In unserem Patientenbeispiel sprachen alle Faktoren für das relativ einfach zu reali- sierende Locator ® System. Intelligentes System Auch aus wirtschaftlichen Gründen wähl- ten wir daher für unsere Patientin das neu verfügbare Implantatsystem iSy by CAMLOG. iSy steht für „intelligentes Sys- tem“, womit sein wichtigstes Merkmal be- tont wird: die hoch effiziente Anwendung, ermöglicht durch die extrem schlanke Komponentenausstattung. So ist bereits ein temporäres Abutment („Implantatba- sis“) vormontiert, das in unserem Fall für die endgültige Versorgung gegen Locato- ren ausgetauscht wird. Die Einheilphase erfolgt grundsätzlich transgingival, und die Gingivaformer sind im Implantat-Set enthalten. Dies reduziert den Zeitaufwand für das Wechseln von Komponenten und reduziert auch den chirurgischen Aufwand für die Freilegung (vgl. Abb. 15) . Im Pati- entenbeispiel wurde zudem trotz extremer knöcherner Atrophie und entsprechend reduziertem befestigten Weichgewebe auf eine Vestibulumplastik verzichtet. Das vereinfachte chirurgische Protokoll war nur mit sehr sorgfältiger Planung möglich, die mithilfe einer röntgenopaken Übertragungsschablone und Panorama- schichtaufnahme erfolgte. Auf die im Nor- malfall durchgeführte computergestützte Planung in Verbindung mit einem DVT oder CT wurde wiederum aus Kostengrün- den verzichtet. Je nach Ausgangssituation und klinischer Erfahrung könnte sich das Behandlungsteam aber auch anders ent- scheiden. Auch die Aufbereitung der Implantat- betten ist mit iSy vereinfacht, denn im Implantat-Set ist ein Einpatienten-Form- bohrer enthalten. Das iSy Chirurgie- und Prothetikset ist einfach, durchdacht und logisch aufgebaut, vollbestückt autokla- vierbar und auf das Wesentliche reduziert (vgl. Abb. 12) . Das Schneiden eines Ge- windes ist im dichten oder ausgeprägt kor- tikalen Knochen, wie im Patientenbeispiel, unverzichtbar. iSy Implantate besitzen eine konische Innenverbindung mit Sechskant zum Ro- tationsschutz. Wegen der bis zur Schul- ter reichenden mikrorauen Oberfläche (Promote ® plus) wird eine Platzierung auf
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