Sonderdruck, Dr. Ackermann K-L et al.

10 teamwork J Cont Dent Educ dafür orientiert sich am fallspezifischen Set-up und Wax-up. Dieses Vorgehen kann als klassisches Backward Planning verstanden werden (Abb. 31). Die fehlenden Zähne werden funktional und anato- misch situationsgerecht im Funktionsraum aufge- stellt und für die Erstellung eines bukkalen und palatinalen Situationsschlüssels ausgerichtet (Inde- xierung). Dieser Schlüssel dient dazu, die Planungs- und Übertragungsschablone auf dem Arbeitsmodell für den Zwischenzahnersatz aus kaltpolymerisieren- dem Kunststoff zu erstellen (Abb. 32). Zweigeteilte Titanhülsen werden im Labor zahnmit- tig in die Kunststoffschablone eingearbeitet. Diese erfüllen im Regelfall zwei Aufgaben. Einerseits die- nen sie als metrische Referenz in der Röntgenauf- nahme und andererseits kann während des chirurgi- schen Eingriffes so die gewünschte Implantatposi- tion festgelegt werden. Die Positionen der Titan- hülsen entsprechen den rekonstruktiv festgelegten Ideal-Positionen für die noch zu setzenden Implan- tate. Sie orientieren sich zu diesem Zeitpunkt keines- wegs an dem tatsächlich vorhandenen Knochenvo- lumen. Zur radiologisch besseren Darstellung des Zahnbogens, der Zahngröße und der Zahnform wird dem Kunststoff-Kaltpolymerisat Bariumsulfat- pulver beigemischt (weiße Farbe der Pontics in der Schablone, vergl. Abb. 32). Für die Erstellung einer dreidimensionalen Rönt- genaufnahme (CT oder DVT) wird die Planungs- und Übertragungsschablone im Mund fixiert. Eine absolute Lagestabilität muss während der Bilder- stellung garantiert sein (Abb. 33 bis 35). Abb. 31 Set-up/Wax-up zur Erstellung einer Planungs- und Übertra- gungsschablone Abb. 33 Die im Patientenmund fixierte Planungs- und Übertragungsschablone zur dreidimensionalen Röntgenaufnahme Abb. 34 Sowohl die röntgen- opaken Ersatzzähne als auch die Titanhülsen- querschnitte sind scharf konturiert dargestellt. So lässt sich mit Sicherheit jede 3D-Röntgenauf- nahme überlagerungs- frei metrisch auswerten Abb. 32 Planungs- und Übertragungsschablone mit zweigeteilten Titan- hülsen für den Zwischenzahnersatz aus kaltpolymerisierendem Kunststoff Abb. 35 Spezielle Auswertungsprogramme (hier: med 3D) ermöglichen die dreidimensionale Bewertung des vorhan- denen Restknochenangebotes, die Planung von Augmen- tationsvolumina, die Bewertung von anatomisch wichtigen Strukturen sowie die EDV-gestützte Implantatplanung und Positionierung

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