Sonderdruck, Bahle R.
linie. Nun kann der Pontic mit einer Fräse sehr ge- zielt bearbeitet werden. Entgegen der häufig ver- tretenen Meinung, lässt sich das von mir verwende- te Silikon sehr gut rotierend bearbeiten. Dadurch schaffen wir uns optimale Pontics (Abb. 54). Prothetisches Konzept Der Blick auf die mittels Gaumen- und Inzisalkonter einartikulierten Modelle verdeutlicht die große ver- tikale Distanz von etwa 24mm, die wir mit der pro- thetischen Rekonstruktion überbrücken müssen (Abb. 55). Dies ist auch der Grund, warum hier ein etwas anderes Material- und Versorgungskonzept zum Tragen kommt. Aus Erfahrung greife ich bei großen Implantatsuprakonstruktionen wieder ver- stärkt auf extraharte hochgoldhaltige Legierungen zurück. Anfängliche Ausflüge in die Welt des Zirko- niumdioxids hatten sich, zumindest bei großen Im- plantatarbeiten, als kritisch erwiesen. Ich kann und möchte meinen Kunden, Patienten und mir aber keine Experimente zumuten und habe mich daher für das – aus meiner Sicht – sicherere Konzept ent- schieden. Würden wir diesen Fall allerdings nur aus „Gold” anfertigen, würde dies in Bezug auf den großen Raum, den wir mit der Konstruktion füllen müssen, einen enormen Material- und gusstechni- schen Aufwand nach sich ziehen. Ein entsprechen- des Volumen lunkerfrei und ohne weitere Schädi- gung des Gussgefüges zu gießen, bedeutete eine enorme Herausforderung, der wir uns in Anbetracht unseres rationellen Arbeitskonzepts nicht stellen wollten. Zudem wären die Gesamtkosten aufgrund des aktuellen Goldpreises enorm. Wir haben uns daher für eine Kombination aus Neuem und Be- währtem entschieden. dd T E C H N I K 14 dent al dialog ue 9. JAHRGANG 2008 © Abb. 51 und 52 Zunächst wird die weichbleibende Zahnfleischmaske von der Implantatschulter zur Basislinie trichterförmig beschnitten Abb. 53 Aus den vorangegangenen Bildern und dieser Abbil- dung wird ein Problem ersichtlich: die Implantatschulter in regio 11 liegt etwas hoch, was bezüglich der Dimensionierung der Basis in Richtung palatinal von Nachteil sein könnte. Daher mo- dellieren wir die Implantatschulter an dieser Stelle etwas über Abb. 54 Nachdem die Zahnfleischmaske mit einem Skalpell entsprechend zum Implantat eröffnet wurde, wird die Basalfläche mit einer Fräse gezielt bearbeitet, sodass wir uns optimale Pontics schaffen
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