Sonderdruck, Bahle R.

Die Unterkonstruktion, also die Abutments fertigen wir zu diesem Zweck aus stabilem, gewebefreund- lichem und leichterem Zirkoniumdioxid, die Über- konstruktion aus strategisch günstig getrennten Gerüstsegmenten aus einer EM-Legierung. Primärstrukturen aus Zirkoniumdioxid Für die Herstellung der Implantataufbauten aus Zir- koniumdioxid greifen wir auf ein manuelles Kopier- frässystem zurück. Dieses bietet alle Freiheitsgrade, um die zum Teil komplexen Strukturen reproduzie- ren zu können. Außerdem gewährt das System ein hohes Maß an Flexibilität – sowohl in Bezug auf die individuelle Umsetzung als auch auf das, in unse- rem Labor benötigte Auftragsvolumen. Als erstes modellieren wir mit dem zum System gehörenden, lichthärtenden Kunststoff auf die kon- fektionierten Implantataufbauten die Außenkontur der zukünftigen Primärteile (Abb. 56 und 57). Da diese später, der gemeinsamen Einschubrichtung entsprechend gefräst werden, mussten die konfek- tionierten Implantataufbauten nicht 100 %ig ausge- richtet werden (Abb. 58). Die fertigen Primärteile wiesen zum Teil Längen auf, wie wir sie bis dato noch nie gesehen haben. Das längste Teil maß 16 mm (Abb. 59). Wir können und konnten die Pri- märteile nur deshalb so gezielt anfertigen, da wir den Raum, der uns in allen drei Richtungen zur Ver- fügung steht, genau kennen. Jede Veränderung, zum Beispiel eine Veränderung der Zahnstellung, könnte – unter Missachtung der festgelegten äuße- ren Dimensionen – im Extremfall dazu führen, dass wir mit unserer Unterkonstruktion die Außenkontur durchstoßen. Wir bedienen uns daher der bewähr- ten Kontertechnik, um uns jederzeit orientieren zu können (Abb. 60). T E C H N I K dd © 9. JAHRGANG 2008 dent al dialog ue 15 Abb. 55 Die Modelle wur- den mittels Gaumenkonter ein- artikuliert. Der angebrachte Inzisalkonter ver- deutlicht die große vertikale Distanz von etwa 24 mm, die wir mit der pro- thetischen Rekons- truktion über- brücken müssen Abb. 56 und 57 Da die Primärkonstruktion aus Metall viel zu schwer werden würde und sich für diesen Übergangsbereich Keramik als Werkstoff anbietet, greifen wir auf Zirkoniumdioxid zurück. Hierfür modellie- ren wir mit dem zum Bearbeitungssystem gehörenden lichthärtenden Kunststoff auf die konfektionierten Implantataufbauten die Außenkontur der zukünftigen Primärteile. So lässt sich auch die zu hoch liegende Implantatschulter ohne Weiteres übermodellieren

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