Sonderdruck, Bahle R.
ten – bei dem hier verwendeten System von Camlog besteht zusätzlich die Möglichkeit so genannte Biss- kappen aufzusetzen – eine Beauty pink-Platte ge- setzt, die mit entprechendem Zentrikmaterial verfei- nert wurde. Nun muss der Patient mehrmals und selbstständig den Unterkiefer schließen und in die- selbe Schlussposition bringen. Im besten Fall muss der Patient an die 20-mal in denselben „Schlussbiss” finden, sodass eruiert werden kann, ob es sich um eine definierte Zentrik handelt. Um nun die von der Ästhetikschablone gewonne- nen Informationen auf diese neue Modelsituation übertragen zu können, greifen wir wieder auf unse- ren geteilten Silikonschlüssel zurück. In diesem Fall hilft uns der Gaumenstempel, das neue Modell auf die alte Situation zu übertragen, da nach den aug- mentativen Maßnahmen nur noch der Gaumen als Referenzfläche verbleibt (Abb. 37). Mithilfe dieses Gaumenschlüssels sind wir nun in der Lage, das Implantatmodell in den Artikulator zu übertragen (Abb. 38 und 39). Wir alle haben gute und schlechte Tage: mal läuft alles wie am Schnürchen und ein andermal will uns nichts gelingen. Oft hängen die guten zahntechni- schen Tage aber maßgeblich davon ab, ob wir alle Unterlagen und – zusammen mit den Beteiligten – alle relevanten Informationen gesammelt haben. Ist dies der Fall, kommt am Ende meistens ein sehr gutes Ergebnis heraus, das sowohl vom Behandler als auch vom Patienten honoriert wird (Abb. 40). Andererseits gibt es auch Tage, an denen von An- fang bis Ende alles schief geht, weil beispielsweise die Unterlagen nicht vollständig sind und wir bereit waren, von unserem sicheren Konzept abzuweichen und die Restauration mit Kompromissen fertigzu- stellen (Abb. 41). Wurde der Oberkiefer mithilfe des Gaumenschlüs- sels in den Artikulator übertragen, so wird deutlich, warum wir zu diesem Zeitpunkt keinen Gesichtsbo- gen benötigen. Durch die Lageveränderung der mit einem neuen Gesichtsbogen einartikulierten Model- le, wäre damit jegliche Vorarbeit zunichte und wir © 9. JAHRGANG 2008 dent al dialog ue 9 Abb. 31 und 32 Hier sind der aug- mentierte – auf die- sem Bild bereits ausgeheilte – Kie- fer, die Hilfsimplan- tate und die Inter- imsprothese mit den einpolymeri- sierten „Hilfsteilen“ zu sehen Abb. 33 Bei der provisori- schen Versorgung ist darauf zu ach- ten, dass das Operationsgebiet druckfrei bleibt und gut zu reinigen ist dd Abb. 34 Nach vier Mona- ten Einheilungszeit konnte definitiv implantiert werden. Die beiden hinter- sten Implantate und das Implantat im Bereich der Papilla incisiva sind Hilfsimplanate Abb. 30 Intensive Verbrei- terung des Alveo- larbogens nach bukkal, um eine sta- tisch optimierte Implantatposition unter dem Zahn- bogen zu erreichen 31 32
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