logo Sonderdruck, Dr. Beschnidt

PRAXISFALL EINE KOMBINATION INTERDISZIPLINÄRER TECHNIKEN FÜR EINEN LANGFRISTIGEN HART- UND WEICHGEWEBEERHALT Fallbeschreibung Abbildung 1 zeigt die Ausgangssituati- on einer 61-jährigen Patientin. Im Seiten- zahnbereich waren die Stützzonen kom- plett verloren gegangen, was erhebliche funktionelle Defizite zur Folge hatte. Es zeigten sich deutlich erkennbare hori- zontale und vertikale Kieferkammdefekte, verbunden mit einem Verlust an befestig- ter Gingiva. Im Frontzahnbereich dominierten ästhe- tisch unzulänglich gestaltete Restauratio- nen mit freiliegenden Kronenrändern und einem ungleichmäßigen Verlauf des Gin- givasaumes bedingt durch die ausgepräg- ten Rezessionen. Die Interdentalpapillen bildeten sich altersgerecht leicht zurück. Im Röntgenstatus (Abb. 2) zeigten sich verschiedene wurzelbehandelte Zähne mit teilweise suffizienten, teilweise in- suffizienten Wurzelkanalfüllungen. Die Zähne 11, 12 und 22 waren insuffizient wurzelbehandelt. Die Patientin wünschte sich eine festsitzende Totalsanierung im Ober- und Unterkiefer ohne Brückenkon- struktionen. Die ursprüngliche Planung sah Wurzelka- nalrevisionen mit entsprechenden Neu- versorgungen durch Stiftaufbauten und Kronen vor. Die Zähne 24 und 25 wurden von vornherein als extraktionswürdig ein- gestuft. Nach Abnahme der metallkeramischen Restaurationen (Abb. 3) zeigte sich sub- gingival an den Zähnen 21 und 22 eine Kronenrandkaries, die sich bis auf das Kno- chenniveau erstreckte. Nach Eröffnung des Kanallumens an Zahn 11 präsentierte sich eine ausgedehnte weiche Karies im Wurzelkanal. Damit war die Langzeitpro- gnose dieser Zähne als schlecht zu bewer- ten. Die Patientin wurde deshalb darüber aufgeklärt, dass diese Zähne nicht erhal- tungswürdig sind. Daraufhin wurde das vorgefertigte Schalenprovisorium intra- oral unterfüttert, im Labor ausgearbeitet und eingesetzt (Abb. 4) . Minimalinvasive Extraktion Nach Aufklärung über den operativen Eingriff wurden in regio 11, 21 und 22 zunächst die Stiftaufbauten abgenommen und anschließend die Wurzelreste unter Verwendung des Benex ® -Systems (Helmut Zepf Medizintechnik, Tuttlingen) im Sinne einer minimalinvasiven Extraktion in rein axialer Richtung schonend entfernt (Abb. 5) . Nach Extraktion der drei Wurzelreste war erkennbar, dass weder ein hart-, noch In der oralen Implantologie wurden in den vergangenen Jahren Standardtechniken und Richt- linien etabliert, die in den meisten Patientenfällen zu dem gewünschten funktionellen und ästhetischen Resultat führen. Trotzdem gibt es auch heute Indikationen, die aus ästhetischer Sicht besondere Herausforderungen darstellen. Dazu zählen Patientenfälle, bei denen im Oberkiefer- Frontzahnbereich mehrere Implantate nebeneinander platziert werden. Hier sind Therapie- konzepte gefragt, die durch ein erprobtes und aufeinander abgestimmtes Zusammenspiel von chirurgischen, prothetischen und labortechnischen Parametern möglichst nahe an das individuelle Optimum herankommen. Ein Beispiel hierfür gibt die nachfolgende Falldokumentation, bei der durch eine Kombination verschiedener interdisziplinärer Techniken langfristig ein optimaler Hart- und Weichgewebeerhalt erzielt werden konnte. S. Marcus Beschnidt, Baden-Baden Anmerkung: Die Falldokumentation entspricht teilweise nicht dem von CAMLOG empfohlenen Standardprotokoll. Das Vorgehen erfolgt auf alleinige Verantwortung des Behandlers. Abb. 1b Abb. 1c Abb. 1a

RkJQdWJsaXNoZXIy MTE0MzMw