logo Sonderdruck, Dr. Beschnidt
PRAXISFALL plantat/Abutment-Verbindung und die Tatsache, dass das Abutment nicht mehr abgenommen wurde, sorgten dafür, dass diese Zone biologisch stabil blieb und der Knochen interimplantär auf hohem Ni- veau erhalten werden konnte. Durch die Sofortimplantation bzw. die Zahnextraktion und den damit verbunde- nen Verlust an bukkaler Kortikalis wird es in den folgenden zwölf Monaten zu einer moderaten Knochenremodellation im Bereich der Kronenränder von zirka zwei Millimetern kommen. Des Weiteren wird sich im Zeitraum von bis zu sechs Mona- ten im Rahmen der Heilung eine Weich- geweberezession von 0,4 bis 0,85 mm [3, 4] und bei einem Jahr von zirka einem Millimeter [5] einstellen. Die Papille wird sich aber innerhalb von einem bis zu drei Jahren wieder regenerieren, wenn sie hier- zu die notwendige Ruhe bekommt [5, 6, 7, 8]. Im ersten Jahr nach Implantatinsertion wurde deshalb lediglich der klinische Ver- lauf kontrolliert (Abb. 16 bis 18) . Die definitiven Restaurationen - ein Jahr nach Belastung Nach zwölf Monaten wurde das Lang- zeitprovisorium erstmals abgenommen (Abb. 19) . Klinisch waren nun das matu- rierte Weichgewebe und die gestippelte Gingiva sehr gut zu erkennen. Zwischen den Implantaten regio 11 und 21 kam die ausgereifte Pseudo-Papille zur Geltung. Eine sehr vorsichtige, punktuelle Kontroll- Sondierung wurde von der Patientin als unangenehm empfunden. Das bedeutete, dass sich zwischen Abutment und Saum- epithel keine Tasche ausgebildet hatte, da eine dichte Anhaftung des Weichgewebes an die Zirkonoxidkeramik besteht. Entscheidend für die Anhaftung des Weichgewebes an das Abutment ist auch das Abutmentmaterial. Bei Titan, Alumini- umoxid und Zirkoniumoxid kommt es zu einer hemidesmosomalen Anhaftung [9, 10, 11]; bei Goldlegierungen, Verblend- keramik und Kunststoffen hingegen nicht [9, 10, 11]. Die optimale Oberflächenrau- higkeit im Bereich des Austrittsprofils ist noch nicht abschließend erforscht, bzw. die bisherigen Studien kommen zu keiner einheitlichen Empfehlung [12, 13]. Aus dem ebenfalls zwölf Monate post OP angefertigten röntgenologischen Kon- trollbild (Abb. 20) war ersichtlich, dass der Knochen zwischen den Implantaten auf die Implantatschulter gewachsen war. Abb. 16 Abb. 16 bis 18: Klinische Verlaufskontrolle nach drei, sechs und zwölf Monaten. In dieser Zeit war es wichtig, dem Weichgewebe Ruhe zur Regeneration zu lassen. Abb. 20: Kontrollröntgenbild zwölf Monate post OP bzw. nach Belastung. Der Knochen liegt zwischen den Implantaten stabil auf der Implantatschulter auf. Abb. 19: Situation zwölf Monate post OP ohne Langzeitprovisorium. Das Weichgewebe war maturiert und die Gingiva gestippelt. Abb. 17 Abb. 18 7
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